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Full text of "Licthbild-Bühne (June 1911)"

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Wer hat 


während der stillen Zeit 


i volle Häuser? 


Nur wer 


Nachtfalter 


leiht, hat dieselben. 


Wer verleiht dieses 


dramatische Zugstück? 


Straßburg i. Eis 





4, lahrgang 1911 


• * 






44 , #i§i . 


Der AbonacBCBtabelrag betrügt für 
bentBchlmd (dnrch das Poatzsitungs- 
imt)und Öeterrelch-Ungarn vierteljähr¬ 
lich Mk. 1,M bei freier Zuteilung, für 
das Ausland Mk. 2.M. Einteln nraen 
80. Pfg. 


Verlag: Lichtbild-Bühne 

Berlin SO. 16, Michaelkirchstrasse 17. Tel IV, 11453. 

Chefredakteur: Arthur Mellini 


BERLIN, den 3. Juni 1911. 


Der Insertlonsprela betrügt 16 Pfg. pro 
6 gespaltene Zeile. ■/■ Seite IN,- Mk., 
>/> Seite N.- Mk, V« Sein 3S.- Mk. 
«/• Seite 18,- Mk., '/>* Seite 10,- Mk. 
Die Llditbild - Bühne erscheint Jeden 
- Sonnabend. - 



Aus Verbänden und Vereinen. 




— Tmliinfi — 
: luitzir erm-krlln. : 


'• Vorsitzender: Otto Prltikow, .Welt- 
Biograph •Theater*, Münzstr. 18, Tel.: Amt 7, 760 
und 10808. 

1. Schriftführer: Oskar Zill, .Bülow-Kino- 
Theater*. Bülowstr. 46. TeL: Amt 6, 7176. 

1-Kassierer: Emil Cr ah 6, Kinematograph 
.Vlneta*, Vinetaplatz 8. Tel.: Amt 8, »209. 


k>;0iöj0:0t0:<>:öi0i0:0:C>:0;0l 


Einladung 

? u dir am Donnerstag, dan 8. Juni, 2 1 /« Uhr 
1( >i Lehrervereinshius, Alexanderplatz, statt¬ 
findenden Versammlung* 

Tagesordnung: 

!• Verlesung des Protokolls. 

2. Aufnahme neuer Mitglieder. 

3> Beschluß über die Abhaltung des Bundes¬ 
tages in Düsseldorf. 

4< Besprechung betr. die Dampferpartie 
boi Mittwoch, den 21. und Donnerstag 
22. Juni, ebenfalls Karten-Ausgabe. 
Verschiedenes. 

Neü^t nä * 8te ® eneral * Versammlung mit der 
den'oa deB Vorstands findet am Donnerstag, 
**’ ^ un ' iin Vereinslokal statt. 


Voramiict 

: Mittwoch, den 21. Juni und : 
Donnerstag, den 22. Juni 1911 

Große romantische 


Vtrcfarifsni der Eineitatofraphen- 
:: Theater-Besitzer Gross-Berlins:: 

nach dem idyllisch gelegenen 

„Marianlust“ 

an dar Obarapraa. 


Teilnehmerkarten: 2,00 Mark. 
Kinder: 1,00 Mark. 

Näheres siehe Inserat auf Seite 3. 




total < Vertut 

der Nacnutofnpba.lahNsnta 
vn Haatari ml HummI. 

Geschäftsstelle: HOhoerposten 14. 
Fernsprecher: Gruppe IV, 3419. 


Am Mittwoch, den 24. Mai 1911 fand im 
Verbandslokale „Pilsener Hof“ eine Extra- 
Versammlung statt und wurde von Herrn 
James Henschel geleitet. 

Da der Referent Herr A. Schacht nach 
Langensdiwalbadi fahren mußte, so wurde 
das Referat von der Lustbarkeitssteuer von 
Herrn Heinr. Ad. Jensen übernommen und u. 
A. folgendes aufgeführt. 

Die Steuerfindungskommision hat die Vor¬ 
lage, welehe von 6 Senatoren und 13 Bürger- 
sdiaftsmitgliedem ausgearbeitet wurde undsidi 
mit der Lustbarkeitssteuer besdi&ftlgt, zu 
den Sitzungen der Unterkommission, Ober¬ 
beamte der beteiligten Behörde herangezogen, 
aber die beteiligten Kreise und Interessenten- 
Gruppen sind von den einzelnen Mitgliedern 
nidit weiter gehört und audi nidit weiter zu 
den Beratungen herangezogen. 

Weiter ist im Gesetzentwurf darauf Be¬ 
zug genommen, diß die alten. Theater seit 
1838 von sämtliAen Abgaben befreit sind und 
dae Schauspielhaus seit Bestehen, also seit 
1902 durdi Besdiluß des Senats und der 


Der Vorstand. 


























































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L • B . B 


No. 22 


Bürgers&sft ebenfalls zu keiner Steuer , 
herangezogen worden ist Der Zoologisdie 
Oarten, weldier au* als Vergnügungslokal 
dient wurde erst im Jahre 1910, nmdidem 
es sidi herausteilte, daß durdi höhere Ein¬ 
trittspreise keine Oesdiifte zu madien sind, 
besdüossen, billigere Eintrittspreise zu nehmen 
und durdi Unterstützung den Zoologischen 
Garten wieder lebensfähig zu gestalten. 

Jetzt aber, weil andere Städte und Frank¬ 
reich insbesondere Lustbarkeitsabgaben haben, 
so hat man sich von überall diesbezüglidie 
Mitteilungen kommen lassen und kann im 
Gesetzentwurf immer nur die krassesten 
Fälle angeführt sehen. Infolgedessen glaubt 
dann aiuh die Kommission, durdi eine Lust¬ 
barkeitssteuer in der vorgeschlagenen Form 
den Staatssäckel mehr zu füllen. Dag dadurdi 
aber die beteiligten Kreise ganz bedeutend 
geschädigt werden und diese Steuer sich nicht 
auf das Publikum abwälzen lägt, darauf wird 
aber keine Rücksicht genommen, sondern es 
soll sogar dort, wo eine Kartensteuer, wie 
der Ausschug meint, sidi nidit einführen lägt, 
eine Raumsteuer erhoben werden, weil 
soldie, wie im Ausschugberidit steht, sehr 
niedrig ist, und von den Veranstaltern ge¬ 
tragen werden mug. 

Diese Raumsteuer beträgt für einen 
kleinen Raum, wo ca 100 Personen sitzen 
können, M. 2.— für jede einzelne Veran¬ 
staltung und diu Raumsteuer steigt, je gröger 
das Lokal, ob der Raum besetzt ist oder 
nidit 

Ferner besteht eine groge Gefahr in der 
doppelten oder 3 fachen Besteuerung, denn 
im Gesetz sollen nach 

$ 1 Absatz 3 simtlidie Idnematographisdien 
Vorführungen, 


g 1 Absatz 4 die musikalischen Darbietungen, 
gl „ 5 die Deklamationen 

versteuert werden.' 

Da von einer Freilassung dieser Veran¬ 
staltung nicht die Rede sein kann, weil da¬ 
durch der finanzielle Erfolg der Lustbarkeits¬ 
steuer in Frage gestellt werden würde, so 
liegt weiter die Gefahr nahe, dag das Kine- 
matographentheater - Gewerbe bis zur Er¬ 
drosselung überlastet wird. 

Weiter wurde auf die Schwierigkeiten mit 
der Kartensteuer und mit dem Abrechnungs¬ 
verfahren hingewiesen und welche Folgen es 
nach sich zieht, wenn zufällig an einem Tage, 
sei es im Sommer durch schlechtes Wetter 
oder Im Winter durch einen Zugfilm, der 
Besudi des Theaters ein extra starker ist 
und die gestempelten Karten nidit ausreidien, 
sodag der Besitzer gezwungen ist, unge¬ 
stempelte Karten zu verkaufen. Es würde 
dies zu einer Strafe bis zu M. 10000,- führen, 
welches einer Gefängnisstrafe von 6 Jahren 
entspridit. Dies sind Härten des Gesetzes, 
die kein anderer Staat kennt und in der 
Praxis gar nicht durchzuführen sind und zum 
vollständigen Ruin deB Kinematographen- 
Theaterbesitzers führen würde. 

Ferner seien in der Vorlage verschiedene 
Widersprüche und allseitig wurde anerkannt, 
dag für einzelne Veranstaltungen und zwar 
für Pferderennen, die angesetzten M. 60,- 
viel zu wenig seien und gar nidit zu den 
Unkosten, die die Polizeibehörde allein mit 
der Aufrechterhaltung der Ordnung hätte, im 
Verhältnis stehen. Hier sei wohl eine Er¬ 
höhung der Steuer berechtigt, denn diese 
Steuer träfe nidit den kleinen Mann. 

Am Schlug wurde vom Referenten darauf 
aufmerksam gemacht, dag der geringe Vor¬ 


ie Ausgießung des heiligen Oelstest 
— Für uns: „die Aussicht auf 
eilige Pleite 1* 

Es ist nicht etwa besonderer 
Sadismus, wenn man sich mit 
der schrecklichen Wahrheit beschäftigt: 
das Pfingstfest bringt uns die letzten 
Nickel. 

Mit diesen heißen Tagen wird der 
menschenmöglichste Rekord auf niedrigste 
Kassen - Einnahmen erzielt und nach 
Pfingsten kann man jeden einzelnen 
Kino-Besucher als ein direktes Himmels¬ 
geschenk betrachten, wenn er schwitzend 
seinen Obulus aufs Kassenbrett legt, um 
drin bei uns noch stärker weiter zu 
schwitzen, bezw. auf den 1. Parkettsitzen 
zu - transpirieren. 

Goldener Sonnenschein und dunkle. 
Kino-Theater passen nun mal nicht zu¬ 
sammen, und daher kommt mit dem 
schdnen Pfingstfest gleichzeitig auch die 
Zeit, wo der verzweifelte Prinzipal mi߬ 
mutig vor der Tür steht, seine Blicke 
nach rechts und Unke wandern läßt, ob 





Das Pfingstfest. 

nicht wenigstens Einer in’s Theater 
geströmt kommt, und die Kassiererin 
zählt vor Langeweile den Billetblock 
durch, benutzt ihn als Orakel und lispelt: 
„Er kommt — er kommt nicht!" 

Der Lichthunger und die Sommer¬ 
sehnsucht sind im Menschen so groß, 
daß selbst der längste Monopolfilm 
kaum noch imstande ist, aus dem kom¬ 
pletten Defizit wenigstens eine mittel¬ 
mäßige Kasse zu machen und aus der 
trübseligsten Resignation einen matten 
Schimmer von beginnender Hoffnung auf 
bessere Zelten. 

Währenddessen, wo man vor leeren 
Bänken spielt, steht sich das Personal 
eintönig die Beine in den Leib, der Vor¬ 
führer Schwitzt nicht mehr, sondern kocht 
und das armselig zerstreute Publikum 
sitzt einsam und verlassen, und kann 
trotz aller Hitze nicht warm werden, well 
die leeren Stühle keine Stimmung machen. 
Sonderbar, daß das schwitzende Publikum 
nicht warm wird, aber es ist so. 


dienst, den ein Kinematographen- Theater- 
besltzer hat, gar nicht im Verhältnis zu den 
gewaltigen Unkosten, die ein solches Unter, 
nehmen verschlingt, steht Andere Gewerbe, 
welche nicht so viel Risiko haben, und weit 
weniger umsetzen, verdienen weit mehr. 

Hieran schloß sich eine recht lebhafte 
Debatte und wurde dann einstimmig bei*, 
tragt, den Ausschuß durch Herrn Jamea 
Henschel zu vergrößern und eine weitere 
Petition auszuarbeiten. Hier den Behörden 
vor Augen zu führen,’ daß nur in ent¬ 
sprechenden Räumen, welche sehr viel Miete 
kosten und wo das Publikum vor jeder Panik 
geschützt ist, durch gutes Material, gute Ein. 
richtungen und geschulte Angestellte heute 
die Unkosten schon ganz bedeutende sind 
und diese Unternehmen durch höhere Steuern 
nicht weiter zu belasten sind. 

Diese Aufstellung soll enthalten: 

1. Die Aufgabe der Mieten von sämtlichen 

Theatern, 

2. Die Abgaben für Lustbarkeitssteuer von 

sämtlichen Theatern, 

3. Die Ausgaben für Licht und Gas von 

sämtlichen Theatern, 

4. Die Ausgaben für Löhne und Salair von 

sämtlichen Theatern. 

Diese Aufstellung soll dem neuen Aus¬ 
schüße, welcher sich mit der Lustbarkeit» 
steuer weiter beschäftigen wird überwiesen 
werden. 

Schluß der Versammlung 2 Uhr 45 Minuten. 

Der Vorstand 
i. A.: Heinr. Ad. Jensen, 
z. Zt Schriftführer. 


Auch uns selbst fehlt die Begeisterung, 
weil die täglichen Ausgaben immer flott 
weiter gehen: die Miete, das Licht, das 
Leihprogramm, die Lohne, die Reklame 
und all* die tausend Kleinigkeiten, die 
gerade jetzt im Sommer mit den Schwind¬ 
suchtskassen das Leben doppelt ver* 
blttern. 

Der Kino Ist und bleibt nun mal ein 
Saison-Geschäft, und wer im Winter so 
verdient, daß er gerade gut leben kann, 
der verdient zu wenig, denn er müßte 
nochmal so viel verdienen, da man]* 
auch im Sommer atmen muß. 

„Pfingsten, das liebliche Fest ist ge¬ 
kommen -■. Die Dichter mit ihrer 

Weltfremdheit haben ja keine Ahnung 
von der Prosa das Leben, keine Ahnung 
von der Kino - Praxis. Da tröstet m a 
sich ln direkt verbrecherischem Opti® 1 *' 
mus beim schlechten Ostergeschäft 
mit, daß die Pfingstfeiertage die g efQll l e . 
Kassen bringen werden, und nach ° 
Pflngst - Enttäuschung werden auf 0 
fetten Weihnachten gewartet und 






No. 22 


L • B - B 


Seite 3 


denkt dabei garnicht, daß man bis dahin 
unter Garantie pleite ist. 

Diese ewige Pendeln von der einen 
Fest- Enttäuschung zur anderen ist weiter 
nichts als eine ewige Reihe von Selbst- 
Enttäuschungen. Wir wattieren uns mit 
bewundernswerter blühender Phantasie 
nicht nur das Parkett mit begeisterungs¬ 
trunkenem Publikum gepfropft voll, 
sondern täuschen uns selbst hohe Kassen 
vor, indem wir abends um 11 Uhr beim 
Anblick der paar armseligen Nickel sagen: 
na heute, bei dem Wetter, da konnte ja 
auch nicht mehr kommen! — Wenn’s nun 
morgen regnet, also schlechtes Wetter ist 
(bezw. gutes Wetter für uns), dann ist die 
Kasse genau so leer, und wir haben dann 
gleich die Verlegenheitstäuschung zur 
Selbstberuhigung zur Hand: „Na bei dem 
nassen Wetter, da kann ja auch nicht 
mehr kommen". — Und so lügen wir 
uns das ganze Jahr hindurch und merken 
es garnicht, daß wir dabei vergessen, 
Millionär, zu werden. 

Außerdem sind wir nach Pfingsten 
auch noch schlechte Prognostiker; täglich 
sagen wir: na heute war aber die 
schlechteste Kasse vom ganzen Jahr. 
Morgen ist sie bestimmt noch schlechter. 

Das Pfingstfest ist aus dem Grunde 
schon ein sehr schlechtes Geschäft für 
uns, weil die Filmfabriken nicht einmal 
Pfiogstbilder herausbringen. Und die 
haben eine feine Nase. Sie produzierten 
sonst feste für die Feste. Statt dessen 
füllen sie die Scheuern für den Winter. Sie 
benutzen die Lichtspenderin Sonne und 
schaffen Negative für die Wintersaison. 
Außerdem benutzen sie aber auch gleich¬ 
zeitig den geschäftsstillen Sommer dazu, 
um die Außenstände des letzten Winters 
einzutreiben; und wenn es mit Gewalt 
sein soll. Da reden die Dichter noch 
von Frühlingslust und Sommerfreude. 
Keine Ahnung von der Praxis. Als ob 
<Ue Filmfabriken nicht Rücksicht nehmen 
und im Winter einkassieren könnten, 
was im vorigen Winter — natürlich wegen 


Zeitmangel — an Filmrechnungen nicht 
bezahlt wurde. 

Ueberhaupt wird man beim Bezahlen 
das Geld los, das wissen besonders die 
Kino-Inhaber, die jetzt als Publikum fast 
nur Lieferanten haben, die als Freibillet- 
schnorrer kommen und außerdem vor 
dem Weggehen immer noch irgend eine 
Rechnung präsentieren. 

Wenn man einen Rechtsanwalt fragt: 
„Wie geht es Ihnen?" und er antwortet: 
„Ich kann nicht klagen", so gibt 
diese Antwort genau so zweideutig zu 
denken, als wenn man einen Kino-Besitzer 
zu Pfingsten fragt: „Wie sind Sie mit 
dem Wetter zufrieden?", und er antwortet: 
„Schlecht, denn es ist gut!" 

Genau so zweideutig ist es, wenn wir 
unser Publikum beim Rausgehen fragen: 
„Wie hat Ihnen das Pfingst-Programm 
gefallen?", und man bekommt die Antwort: 
„So etwas habe ich Oberhaupt noch nicht 
gesehen!" — Da weiß man wirklich nicht, 
ob man sich über die Antwort freuen oder 
ärgern soll. 

Ueberhaupt bekommen wir jetzt die 
hangende, bansende Pein zwischen Aerger 
und Freude. Denn jetzt nach Pfingsten 
muß eigentlich das Geschäft offiziell, 
bestimmt schlecht gehen, ohne daß man 
die Berechtigung hat, von Schicksals¬ 
schlägen oder schlechter Programm¬ 
zusammenstellung sprechen zu dürfen. 
Jetzt kommt die Zeit, wo man eigentlich 
zwischen Zumachen und weiterem Offen¬ 
halten schwankt* Die liebe Konkurrenz 
sorgt eigentlich dafür, daß nicht zu früh 
zugemacht wird, denn Keiner will sein 
teures Stammpublikum verlieren, damit es 
zu dem Anderen läuft, der durchzuspielen 
gedenkt. Da müßte eigentlich jeweils der 
Lokal-Verband in Aktion treten und in 
der Form einer kollegialen Vermittelung 
diplomatisch die Arrangements, treffen, 
damit durch gleichzeitiges Schließen der 
Konkurrenztheater nicht einer den 
andern schädigt. So aber spielt oft 
Jeder den Sommer über durch, und das 


Fazit ist ein erschreckendes Defizit. 
Der Kino ist nun mal ein Saison- 
Geschäft und es entspricht vielmehr der 
Würde eines Theaters, wenn es im 
Hochsommer geschlossen hat und am, 
sagen wir 16. August regulär in den Be¬ 
ginn der Winter - Saison eintritt. Selbst 
die größten Schauspiel - Häuser, auch 
Königlichen Theater, schließen im Sommer, 
und wir denken, daß dies nicht der 
Würde unseres Instituts entspricht. Der 
Einnahme - Ausfall durch sommerliches 
Schließen - ist oft viel geringer als das 
Defizit beim Durchspielen, und darum 
soll man den geschäftlich klugen Blick 
und die vernünftige Konkurrenz besitzen, 
um ohne Schaden mit theatralischer Ele¬ 
ganz zu schließen. 

Es klingt sehr prätentiös, wenn man 
plakatieren kann: „Am 3. Pfingstfeiertag 
Schluß der erfolgreichen Saison. — Nach 
durchgreifender Renovierung festliche 
Wiedereröffnung zur Winter - Saison 
1911/12 am 16. August er." 

Wenn die Geschäfte lukrativ genug 
bewirtschaftet werden, dann müßte der 
Direktor seinem Personal, daß fast das 
ganze Jahr hindurch in dunklen Räumen 
zu arbeiten hatte, die Gelegenheit geben, 
daß es ein wenig in die Sommerferien 
gehen kann, damit es bei fortlaufendem 
uehalt, den entbehrten Sonnenschein in 
vollen Zügen genießen kann. Dann kehrt 
auch Jeder neu gestärkt und arbeits¬ 
freudig in die Tretmühle der Arbeit zu¬ 
rück. So aber wird meist bei dem oft 
allzu notwendigen Schließen des Geschäfts 
im Hochsommer von dem Recht der 
Kündigung Gebrauch gemacht und die 
Sommerfreude und Ferienlust wird illu¬ 
sorisch gemacht durch die bittere soziale 
Not, Verdienst- und Arbeitslosigkeit. 

Es ist hart, in Zeiten des schlechtesten 
Geschäftsganges noch von sozialer Für¬ 
sorge zu sprechen, denn wir wissen 
leider nur allzu gut, daß die Kino-Ge¬ 
schäftslage im allgemeinen so ungünstig 
liegt, daß sie nicht nur richtiges soziales 



Voranzeige!! 


Vereinigung der Kinematographen-Theater-Besitzer 

■■■.... Groß-Berlins. ■ —■■ 


In der Nacht vom Mittwoch, den 21. zum Donnerstag, den 22. Juni findet ein großes 


Italienisches Wasserfest 


Mondscheinfahrt 


auf dem größten Salon-Dampfer der „Stern“-Gesellschaft „Werner von Siemens“ nach dem idyllisch gelegenen „Marienlust“ am Fuße der 
Müggelberge und des Müggelturmes statt. :: Es finden ganz bedeutende Arrangements statt: 

2 große Musikcorps — Italienische Mandolinenkapelle — Serenadengesänge — 40 Mann starkes Blas-Orchester - Naturtheater — Benga¬ 
lische Feuer — Sonnenwendfeier - Scheinwerfer-Effekte Große kinematographische Aufnahme, ausgeführt von der „Koinet-Film- 
L0 !J[P a g n i e “ — Riesen-Gruppen Aufnahmen — Tanz Gesang — Waldspiele — Freisschießen - Motorwettfahrten - Nautische Spiele 
~ Wasser Pantomimen — Dampfer-Rundfahrten — Wasser-Corso - Fackel-Polonaise — Sommer-Cabaret — Gemeinschaftliche Mittags- 
hn 6 ' Besteigung des Müggelturmes - Besichtigung der Wasserwerke mit technischen Erläuterungen Ausflug nach „Schmetterlings- 
norst und „Bismarkturm* - Wettangeln — Preiskegeln — Große Riesen-Tombola — Humpelrock-Konkurrenz Freibad - usw. usw. 

Abfahrt nachts 12*U hr. Zurückkehr nachmittags 5 Uhr. Jannowitzbrücke, Dampfer-Anlegestelle „Stern“. 

IToilrk^u i " V a ii I Zu haben in den nächsten Tagen bei den Vorstandsmitgliedern, dem Festausschuß, den Vereins- 
M*»n enmerka rte 2 M.l . mitgliedem, in der Redaktion der „Lichtbild-Bühne“ und bei den Film-Fabriken und Film- 

Verlelh-Imtltuten. Der Festausschuß. 







Seite 4 


L • B • B 


No. 22 


Handeln als unmöglichen Luxus stempelt, 
sondern selbst im Winter sogar kaum 
ihren Mann ernährt. 

Der Hochsommer, wie die Praxis bis¬ 
her immer gelehrt hat, ist die Hochsaison 
des Dalles, und in der Hinsicht ist das 
Pfingstfest ein allzu zuverlässiger Termin 
als dazu entsprechender Saisonbeginn. 

Mitten in die Pfingstfreude hinein 
klingt die Binsenweisheit, daß dicht 
hinterher ein monatelanger grauer Ascher¬ 
mittwoch folgt; eine Sauregurkenzeit, die | 


uns bitter aufstoßen läßt, wenn wir nur 
daran denken. Wer diese magere Zeit 
in den vergangenen Jahren bereits mit¬ 
gemacht hat, ist glänzend trainiert und 
wundert sich nicht; wer aber Neuling 
ist, und seinen ersten Sommer-Kummer 
dies Jahr erlebt, der begreift nicht, daß 
man den Sommer als die schönste Zeit 
des Jahres charakterisiert. 

Es ist ja traurig, im Angesicht der 
Pfingstfreude so bittere Scherze im Ernst 
zu machen, aber sich selbst ein sommer¬ 
lich täglich ausverkauftes Haus in die 


Tasche hineinzulUgen, hat ja auch keinen 
praktischen Zweck. 

Die magere Zeit beginnt und das 
Pfingstfest ist da — trotz Ventilator, 
Ausgießung des heiligen Geistes und 
glänzender Monopolfilms. 

Was nützt es alles: das Pfingstfest 
kann man nicht aus dem Jahresfilm 
herausschneiden, und da man die Feste 
feste feiern soll, wie sie fallen und uns 
gefallen, so wünschen wir auch die dazu 
passende Fröhlichkeit je nach der Indi¬ 
vidualität. A M 


Die Machtbefugnisse der Polizei. 


■ ■"l n No. 21 unserer Zeitschrift haben 

I wir von neuen Maßnahmen be¬ 
richtet, die die Berliner Polizei- 

_ behörden zur Durchführung der 

■■■■I Polizeiverordnung betr. das Kinder¬ 
verbot neuerdings anwendet. Wir haben 
schon bei dieser Notiz unserem Bedenken 
Ausdruck gegeben, ob die Polizeibehörde 
überhaupt das Recht hat, in der 
Weise einer bisher in Bezug auf ihre 
Rechtsgültigkeit noch sehr zweifelhafte 
Verordnung Nachdruck zu verleihen, in¬ 
dem sie durch Schutzleute die nach 9 
Uhr noch im Theaterraum befindlichen 
Kinder entfernen läßt. 

Mit Rücksicht auf die große Bedeu¬ 
tung, die diese Frage für die Theater¬ 
besitzer nicht allein in Berlin sondern 
auch in der Provinz hat, haben wir uns 
an unseren juristischen Mitarbeiter ge¬ 
wandt, der uns Uber die Machtbefug¬ 
nisse der Polizei und insbesondere Uber 
die neuerlichen Maßnahmen derselben 
folgendes mitteilt: 

„Die Polizeiverordnung betr. das Kin¬ 
derverbot hält die Polizeibehörde z. Zt. 
unbedingt für zurecht bestehend, während 
der Theaterbesitzer den gegenteiligen 
Standpunkt einnimmt. Durch die letzthin 
ergangene Entscheidung eines Berliner 
Schöffengerichts ist zwar den Theater¬ 
besitzern recht gegeben, doch bleibt bis 
zur endgültigen Entscheidung des Kammer¬ 


gerichts es der Behörde unbenommen, 
wegen Uebertretungen Polizeistrafen fest¬ 
zusetzen. Gegen diese muß immer wieder 
in der gesetzlichen Frist auf richterliche 
Entscheidung angetragen werden. Will 
ein Theaterbesitzer sich dieser Schere¬ 
reien entziehen, so muß er der Polizei¬ 
verordnung entsprechend die Kinder um 
9 Uhr aus dem Theater verweisen. Wenn 
diese nun — ob in Begleitung der Eltern 
oder nicht, kann hier unerörtert bleiben — 
dieser Aufforderung nicht Folge 
geben und der im Lokal anwesende 
Schutzmann dieser Aufforderung 
des Besitzers Nachdruck verleiht, 
so unterstützt er damit lediglich die 
Maßnahmen des Besitzers zur Durch¬ 
führung der Verordnung. In solchen 
Fällen dürfte der Theaterbesitzer kaum 
protestieren können, weil er dadurch seine 
eignen Maßnahmen wieder aufheben 
würde. 

Anders liegt der Fall, wenn der 
Theaterbesitzer die Verordnung nicht zur 
Durchführung bringen will, weil er sie 
für ungültig hält. Fordert er die Kinder 
nicht zum Verlassen des Theaters auf, 
so macht er sich zwar der Uebertretung 
der Polizeiverordnung schuldig. Der 
Schutzmann kann resp. muß diese Ueber¬ 
tretung feststellen und der Theaterbesitzer 
erhält ein Strafmandat, gegen das er 
richterliche Entscheidung beantragen kann. 


Der Schutzmann aber ist nicht berechtigt 
hier die Hausrechte desTheater- 
b e s i t z e r s an sich zu reißen und die 
Kinder einfach aus dem Theater zu ent¬ 
fernen. Zu welchen Konsequenzen würde 
das auch führen. Der Theaterbesitzer 
als Hausherr und Gewerbetreibender ver¬ 
kauft dem Kinde einen Platz; der Schutz¬ 
mann setzt das Kind heraus und zivil- 
rechtlich müßte der Besitzer das Geld 
herauszahlen! 

Bei dieser Gelegenheit möchte ich 
gleich eine andere für die Theaterbesitzer 
ebenso wichtige Frage,’ die Ueber- 
füllung der Theater, erörtern. 
Aus Gründen der allgemeinen Sicherheit 
kann die Polizei Anordnungen erlassen 
um einer Ueberfttllung des Theaters vor¬ 
zubeugen resp. für Freihaltung der Gänge 
Sorge zu tragen. Kommt der Theater¬ 
besitzer dieser Aufforderung der Polizei 
nicht nach, kann die Behörde durch 
Verfügung eine Geldstrafe festsetzen 
und ev. auch das Theater zeitweise 
sperren. Zur Inhibierung des ganzen 
Gewerbebetriebes halte ich die Behörde 
nicht für berechtigt. Die gesetzliche 
Grundlage zu derartigen Verfügungen der 
Polizei ist in dem Gesetz vom 11. März 
1850 begründet. Hält der Besitzer eine 
solche Verfügung der Polizei für unge¬ 
recht, steht ihm das Recht zu im Wege 



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No. 22 


des Verwaltungsstreitverfahren zu klagen 
d, h. Kreis - Ausschuß (in Berlin Stadt- 
Ausschuß), Bezirks-Ausschuß und als Re- 
visions - Instanz das Oberverwaltungs¬ 
gericht. Es dürfte aber zweifellos im 
Interesse der Theaterbesitzer selbst liegen, 
hier die Verfügungen der Polizei scharf 


zu beachten, da sie bei Eintritt einer 
Panik nicht allein zivilrechtlich 
haftbar gemacht werden, sondern auch 
strafrechtlich zur Verantwortung 
gezogen werden können, wenn infolge 
Nichterfüllung der polizeilicherseits ange¬ 
ordneten Maßnahmen bei einem Unglücks¬ 


fall Schaden an Gesundheit der Theater 
besucher eintreten.“ 

Auf Grund der obigen Rechtsaus¬ 
führungen unseres juristischen Mitarbeiters 
möchten wir den Theaterbesitzern unbe¬ 
dingte Vorsicht gerade in Bezug auf den 
letzten Fall anraten. 


Die Projektionsfläche für das Kino-Bild. 


■ »■■i n Deutschland ist meist die weiße 

I F Leinwand die Projektionsflache 
für das Kino - Bild, und der 
Theater-Inhaber betrachtet speziell 
•ZZ3 die nahtlose Leinwand als am 
idealsten für Kinozwecke, und doch ist 
dieses in Hinsicht auf die im Ausland 
gemachten Erfahrungen falsch. 

Es ist bekannt, daß eine Wand aus 
Leinen oder anderem Zeug den größten 
Teil des Lichtes, das auf sie geworfen 
wird, durch das Gewebe durchlaßt, so 
daß sehr viel Licht verloren geht, ln 
einzelnen Lichtbild-Theatern ist der Zu¬ 
schauerraum zweiteilig, die Leinwand 
hangt in der Mitte und der eine Teil 
des Publikums hat die Vorderansicht, 
das Bild, das auf die Wand geworfen 
wird, der andere Teil aber die Rück¬ 
ansicht, d. i. das Licht, das durch die 
Leinwand durchdringt, von Schatten 
unterbrochen, wodurch das Bild ent¬ 
steht. Neuerlich werden Versuche an¬ 
gestellt, den Schatten auf die Wand zu 
werfen, bis aber erfolgreiche Resultate 
damit allgemein erzielt werden, muß man 
dem Lichte die größte Aufmerksamkeit 
widmen. 

Und da fallt es eigentümlich auf, 
daß man auch in Theatern, wo das 
durch die Leinwand durchdringende 
Licht für alle Welt verloren geht, dennoch 
bei der Leinwand verbleibt Man ist 
einfach auf die Idee verfallen, die Lein¬ 
wand zu präparieren, daß sie möglichst 
kein Licht durchlaßt Wahrend die einen 
sich damit bescheiden, daß die gegen 
Feuersgefahr imprägnierte Leinwand oder 
eine Asbestwand diesen Zwecken genügt. 
Es gibt auch speziell im Geheimverfahren 
für Projektionen getränkte oder getünchte 
Wände, andere helfen sich damit daß 
sie richtige Bühnenvorhänge um und an 
die mit Schlemmkreide oder Kalklösung 
bestrichene Leinwand hangen, neuerdings 
werden sogar Spiegelwande verwendet 
oder man versucht es mit dem Aluminium- 
Anstrich. 


in falscher Anwendung, waren jene, die 
eine Bretterwand, weiß gestrichen, ver¬ 
wenden wollten. Das Holz war nicht 
haltbar, bekam Sprünge, Risse oder 
Fugen und — man kehrte wieder zur 
Leinwand zurück. Bis heute ist es nicht 
gelungen, eine Schwierigkeit zu über¬ 
winden, über welche aber die meisten 
gleichgültig hinweggehen, es ist die 
Farbe oder Präparationsmasse haarscharf 
gleichmäßig auf die Leinwand zu ver¬ 
teilen, denn schon die kleinste für das 
menschliche Auge nicht sichtbare Un¬ 
ebenheit beeinträchtigt das projizierte 
Bild, dessen Unscharfe dann auf das 
Auge schon störend wirken kann. Die 
Präparierung oder Uebertünchung der 
Leinwand muß öfters erneuert werden, 
was die Reflektions-Eigenschaft beein¬ 
trächtigt. Aus diesem Grunde tun jene 

S it daran, die ihre Leinwand nach dem 
ebrauche wieder aufrollen, was die 
Haltbarkeit der Reflektionsschlcht sehr 
fördert, nur darf hierbei nicht übersehen 
werden, daß der herabgelasse Vorhang 
sehr gut gespannt sein muß und daß 
diese Spannung nicht durch Befestigung 
einzelner Punkte sondern durch gleich¬ 
mäßige Erschwerung des unteren Lein¬ 
wandrandes geschehen muß. 

Das beste ist, man projiziert Licht¬ 
bilder auf eine Mauerfläche. Es hilft 
schon viel, wenn dicht hinter der Lein¬ 
wand die Mauerfläche steht oder die 
Leinwand auf die Mauer gespannt wird. 
Doch bedarf es keiner Präparierung oder 
Uebertünchung der Leinwand in letzterem 
Falle, bei einer glatt und gut getünchten 
weißen Mauerwand genügt ein einziges 
Hilfemittel, das nirgends zu missen wäre: 
gutes Licht. Warum benutzt man im 
Auslande soviel die Mauern als Bild¬ 
fläche? Weil man dort das längst weiß, 
was bei uns jeder Einzelne immer wieder 
an sich selbst erfahren muß: man 
wechselt so lange mit allen möglichen 
Arten von Leinwand, bis man schließlich 
der harten Mauer den Vorzug gibt Die 
BHdfläche erhält erst braunen Ton als 
Untergrund, wobei auf 
spiegelglatte Fläche ge¬ 
achtet werden muß,Ist 
der Ton zwei Drittel 
trocken, kommt der 
weiße Anstrich zur An¬ 
wendung, der zu harter 
gleichmäßiger Ober¬ 
fläche verrieben und 
bürstet, dann geglättet 


Auf dem einzig richtigen Wege, aber 



werden muß. Darum wird dem weißen 
Anstrich gewöhnlich Marmorstaub bei¬ 
gemengt, der die nötige Härte gibt. 
Wird die Bildfläche schmutzig, so 
muß nur der weiße Anstrich erneuert 
werden. Dabei darf nie vergessen 
werden, eine bläulich-weiße Farbe zur 
Bildfläche zu verwenden, das gelbliche 
Weiß wirkt tot. 

Man hat Flächen aus dünnem Blatt¬ 
metall versucht. Es entspricht dem 
Zwecke weniger, wie eine Mauerwand, 
doch bei gutem Lichte wird man damit 
gute Bilder zeigen, wenn die Metallfläche 
so fest sitzt, daß sie sich nicht biegen 
oder werfen kann und wenn sie eine 
gute bläulich-weiße Farbe erhält. Sehr 
zweckmäßig ist es, der Farbe gekochtes 
Oel oder Terpentin beizumengen. Da¬ 
gegen muß bei Metall das gebräuchliche 
Kalsomin unbedingt vermieden werden. 

Wer eine Leinwand hat und sie nicht 
entfernen will, um die Mauer als Bild¬ 
fläche zu benutzen, tut am besten, die 
Leinwand fest an der Wand, mit Sand¬ 
papier abzureiben und dann bläulich¬ 
weiß zu streichen. Wer aber vernünftiger¬ 
weise die Wand selbst als Bildfläche 
benutzt, kann den Effekt haben, wenn 
er die Fläche derart umrahmt, daß der 
dunkle Rahmen seitlich von der Wand 
derart absteht, daß die Rahmenteile am 
Bilderrande aufliegen, entgegengesetzt je 
nach dem Zuschauerraum bis zu 30 cm 
von der Wand entfernt sind, ln allen 
Fällen aber sorge man für — eine 
tadellose Lichtquelle. 

Man wird immer wieder finden, daß 
man als tüchtiger Theaterleiter selb« 
den scheinbar unwichtigsten Dingen (He 
größte Aufmerksamkeit widmen muo> 
wenn das Theater sowohl künstlerisch 
wie auch technisch und kaufmänniscn 
einwandfrei geführt werden soll. Gerade 
eine technisch richtige Projektionsfläcbe 
dient ja nicht nur zur Erzielung ein« 
bestmöglichsten Bildes sondern gleich 
zeitig auch zur Stromersparnis, und sne 
viele Theater mußten nicht schon tfW 
günstigster Geschäftslage und bes» 
Programme ihre Pforten schließen, 
die allmonatliche Stromrechnung eine» 
hohe war. Und wie oft war die technWJ 
falsche Projektionsfläche die Urs#» 
des Zusammenbruchs einer hoffnung»* 
voll begonnenen Kino-ExiStenz. 






No. 22 


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Seite 8 


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Nr. 22 



Nauea aus Wismar. 

Der Rat der Stadt Wismar wollte eine 
neue verschärfte Verordnung für Kino- 
Theater durchbringen, der Bürgerauschuß 
erteilte aber keine Genehmigung dazu. 

Petersburger Kinderverbot. 

Echt russisch ist folgender neuer Ukas: 
Der Besuch der Kinematographen nach 
6 Uhr abends ist auf Verfügung des 
Kurators des Petersburger Lehrbezirks 
den Zöglingen aller Mittelschulen der 
Residenz untersagt. 



Feusr. 


ln dem Vorführungs- und Apparate¬ 
raum des Kinematographen - Theaters 
„Metropol“ in Dessau, Pranzstraße, ent¬ 
stand am Sonnabend gegen IO 3 /« Uhr 
abends während der Vorführung auf 
bisher nicht aufgeklärte Weise Feuer, 
das die sämtlichen vorhandenen Films 
vernichtete und den Apparat beschädigte. 
Der Brand konnte in kurzer Zeit gelöscht 


werden. Unfälle sind nicht vorgekommen. 
Der dem Besitzer erwachsene Schaden 
ist beträchtlich. 

Wilhelmshaven. Im Zentral-Kino- 
| theater entstand bei der Bedienung des 
Motors eine kleine Flamme, die sich 
sofort dem 300 m langen Film mitteilte, 
der in kurzer Zeit aufbrannte. Das Feuer 
konnte sofort gelöscht weiden. 

Eröffnung der Sommer-Klnotheater. 

Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit 
werden in größeren Etablissements im 
• Garten Sommer-Kinos eingerichtet, die 
! größtenteils an Stelle der früheren 
1 Spezialitäten-Vorstellungen treten. So 
werden im Garten von Kellers Festsälen, 
| Köpenickerstr., im Garten der Berliner 
I Bockbrauerei, Chausseestr. etc. Kino- 
! Vorstellungen gegeben, leider zum Schaden 
I der bestehenden ständigen Theater. 

I Arbeitsnachweis fOr Kinotheater. 

Die Angestellten der Kinematographen- 
| Theater in Dresden erstreben einen An- 
' Schluß an den dort bestehenden Zentral- 
j Arbeitsnachweis und haben ihre Arbeits¬ 
vermittlung bereits dorthin verlegt. Die 
Geschäftsstelle befindet sich in Dresden, 
Schießgasse 14. 

Lichtepieipalast in Remscheid. 

| Im früheren Englischen Hof in der 
i Stachelhauserstr. wirdein neuer Lichtspiel¬ 


palast errichtet.' Der Bau geht seiner 
Vollendung entgegen und läßt erkennen, 
daß es sich um ein erstklassiges Unter¬ 
nehmen handelt. Der Theatersaal, welcher 
etwa 500 Personen faßt, soll in jeder Be¬ 
ziehung fein und angenehm eingerichtet 
werden und allen An orderungen des ver¬ 
wöhntesten Theaterbesuchers entsprechen, 
sodaß der Aufenthalt selbst in den größten 
Kinematographen der Großstadt nicht an¬ 
genehmer sein kann. Auf vorzügliche 
Ventilation, bequemste Sitzgelegenheit 
und Feuersicherheit wird besonders Wert 
gelegt, auch soll der Betrieb nach den 
neuesten Erfahrungen auf technischem 
Gebiete eingerichtet werden. Die Eröffnung 
des Lichtspielpalastes wird voraussichtlich 
Ende dieses Monats erfolgen. 

Dessau. Hier entstand im Tonbild¬ 
theater Metropol abends während der 
Vorstellung Feuer in dem Vorführungs¬ 
raum durch Kurzschluß in der elektrischen 
Stromzuführung. Der Apparat und viele 
Films wurden vernichtet. Der Brand 
konnte mit den Löscheinrichtungen des 
Theaters bekämpft werden, sodaß die 
alarmierte Feuerwehr nicht in Tätigkeit 
zu treten brauchte. Der dem Besitzer 
entstandene Schaden ist groß, da nichts 
versichert war. 

Japan macht Schulal 

Die Minister des Innern und der Justiz 
führten eine Zensur für die kinemato- 




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eine Fortsetzung früherer Teile des gleichnamigen Bildes. * 


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verfassers der „Weiaaen Sklavin 11 (II), von uns käuflich erworben! 

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5 über unsere Neuheiten auf dem laufenden halten. 


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Seite 10 


L - B - B 


No. 22 


graphischen Vorstellungen ein, welche 
welche von den Präfekten ausgeübt 
werden muß. In dem Erlaß an die Präfekten 
heißt es, es dürften nicht nur. keine unsitt¬ 
lichen Vorführungen, sondern auch keine 
Bilder erlaubt werden, die Gehorsam 
gegen Eltern und Vorgesetzte in Frage 
stellen oder Roheiten und unschönes Ver¬ 
halten vorführen. Für die Jugend werden 
Oberhaupt nur biologische und sonstige 
naturwissenschaftliche Films zugelassen. 

Medizinischer Unterricht mit Films. 

Was man kaum auszudenken wagte, 
ist zur Wahrheit geworden: bei der 
medizinischen Wissenschaft dienen Films 
als Lehrmittel. In allen Fällen, in denen 
Auge und Hand gelehrt und geübt werden 
sollen, erweisen sich die Films als die 
besten Behelfe. Es wird nicht nur das 
medizinische Unterrichtsthema im Bilde, 
nach dem Leben vorgefQhrt, das bisher 
stets nur den spärlich bemessenen Augen¬ 
zeugen zugängig war, sondern auch den 
nicht direkt Medizin Studierenden, den 
heute bereits zahlreichen Personen, die 
sich dem Berufe der Krankenpflege, dem 
Krankentransporte, der medicotechnischen 
Industrie etc. etc. widmen, ad oculus 
demonstriert. Aus dem Unterhaltungs¬ 
mittel, dem Zeitvertreiber ist ein nicht zu 
unterschätzender Assistent des Professors 
geworden. Die gezeigte wissenschaftliche 
Materie, die manuelle Handhabung kann 


jederzeit und beliebig oft wiederholt 
werden und kann als Beispiel dienen, 
dem der Schaler haarscharf folgen, das 
er genau nachmachen soll. In allen 
Fällen, wo vom Arzt eine exakte und 
besonders schwierige Manupulation ver¬ 
langt wird, ist der Vorfahrende, das Film, 
von unermeßlichem Werte, der sich 
immer gleich bleibende Lehrer, der nicht 
ermüdet, nicht abgelenkt wird, von Nichts 
beeinflußt werden kann. 

Viel mehr Hörer können dem lebenden 
Bilde folgen, als dem gesprochenen Worte, 
das nur auf gewisse Instanz deutlich ver¬ 
nehmbar ins Ohr dringt, das Geschehene 
bleibt besser im Gedächtnis haften, wie 
das Gehörte und Sprachenunterschiede 
beschränken nicht die Anzahl der Wi߬ 
begierigen. Der Unterrichtende, mag er 
nun Eigenes oder Fremdes lehren, kann 
klarer und deutlicher den Stoff behandeln 
und der Druck wird von ihm schwinden, 
der ihn unwillkürlich bei Wiederholungen 
seines Vortrages belastet. Nicht jeder 
Studierende kann dem Vortrage der 
anerkanntesten Professoren heute folgen, 
wie viele wohnen abseits von dessen 
Domizile, im Film aber kann er überall 
der größten Autorität auf dem Gebiete 
einer Operation folgen; diese kann be¬ 
liebig oft an den verschiedensten Orten 
wiederholt werden. 

Dazu kommen die „seltenen Fälle", 
die der Oeffentlich- 
keit nicht zugänglich 
sind oder nur vor 
kleinem Auditorium 
behandelt werden. 
Diese werden zwar 
weiter gegeben, so¬ 
gar oft »ausge¬ 
schlachtet", aber 
der Kinematograph 
trägt sie selbst aller- 
wärts hin und Arm 
und Reich wie 
Städter und Provinz¬ 
ler profitieren* durch 
ihn in gleichem 
Maße. 

Hinzu kommt 
der Umstand öffent¬ 
licher Vorführungen 
solcher medizi¬ 
nischer Aufnahmen, 
daß dadurch viel 
vonderbestehenden 
Furcht vor operati¬ 
ven Eingriffen ver¬ 
schwinden muß, die 
sichtbare Genauig¬ 
keit und scheinbare 
Leichtigkeit der ein¬ 
zelnen Behandlun- 

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seitig Vertrauen und Sicherheit einflößen. 
Umsomehr als jedermann weiß, daß das 
Gesehene Photographien sind, also eine 
treue Wiedergabe der Vorgänge und aller 
ihrer Details im Operationsraume. 


□ 


Gerichtliches 


□ 


Dop Begriff »Offene Verkaufsstelle“. 

Hierüber hat sich das Oberlandes¬ 
gericht wie folgt ausgesprochen. H. hat 
in seinem Theater lebender Photo¬ 
graphien den Wirtsdiaftsbetrieb an den 
Restaurateur N. verpaßtet. N. betreibt 
in einem vom Theatersaale zugänglichen 
Restaurant eine Wirtsdiaft, für die er 
Konzession hat. Außerdem verkauft er 
durch sieben im Theatersaale aufge¬ 
stellte Automaten Bonbon und Schoko¬ 
lade, und seine Schwiegermutter D. ver¬ 
kauft für seine Rechnung von einem 
Büfett im Theatersaale Zuckerwaren. 
Sie erhält von den Einnahmen 20 Proz. 
Der Verkauf durdi die Automaten und 
vom Büfett erfolgte auch zu Zeiten, in 
denen Sonntagsruhe herrschte und an 
denen an Wochentagen die Geschäfte 
bereits geschlossen sein mußten. Zwischen 
den genannten Personen und der An¬ 
klagebehörde ist die Streitfrage ent¬ 
standen, ob die Automaten und das 
Büfett als „offene Verkaufsstellen“ im 
Sinne § 41 a G.- 0. anzusehen sind. Schöffen¬ 
gericht und Landgericht haben die Fragl 
verneint. Darauf hat die Staatsanwalt¬ 
schaft Revision beim Oberlandesgerichte 
eingelegt, und diese Instanz hat die 
Sache zur anderweitigen Verhandlung 
und Entscheidung an das Landgericht 
zurückverwiesen, denn nach seiner An¬ 
sicht haben die Vorinstanzen die Schuld¬ 
frage zu Unrecht verneint Es heißt in 
den Gründen: Mit Recht nimmt das Land¬ 
gericht nur dann das Vorhandensein 
einer „offenen Verkaufsstelle" an, wenn 
ein Warenverkauf von einer festen, für 
jedermann zugänglichen Stelle aus be¬ 
trieben wird. Es meint aber, eine Ver¬ 
kaufsstelle, zu der man, wie hier, nor 
nach Zahlung eines Eintrittsgeldes jß* 
langen könne, sei keine offene, nidit 
jedermann zugängliche Verkaufsstelle. 
Jedermann zugänglich sei sie vielmehr 
nur dann, wenn jeder unbehindert unä 
ohne Eingehung und Erfüllung von Ver 
bindlichkeiten Kaufverhandlungen einzfr 
leiten in der Lage sei. Dem kann mau 
beigetreten werden. Die Ausführungen 
stehen im Widerspruch mit der Fest* 
Stellung, daß der Theatersaal ein öffent' 
lieber Ort sm, sie stehen aber auch i® 
Widerspruche mit dem Sinn und Z* eC 
deB Gesetzes. Der Zweck des Gesetze 
ist, den Gesdiäftsinhabern und 




22 


L ■ B • B 


Ü An die Kinematographentheaterbesitzer Deutschlands !| 


Bekanntmachung . 

Es wird Ihnen jedenfalls noch nicht bekannt sein, dag sich 
am 27. Mai a. er. in Frankfurt am Main die 


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eigener 

Sache. 


mit dem Hauptsitz in Wien, Zweigniederlassung in Frankfurt am Main gegründet hat, und 
dag es dieser Gesellschaft gelungen ist die Fortuna der Kinokunst 


Fräulein Asta Nielsen, 


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Herrn Urban Gad 

zu verpflichten. 

Wollen Sie also in der Saison 1911/12 Ihr Theater 


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für Oesterreich-Ungarn durch die 

Oesterreich-Ungarische Kino-Industrie G. m. b. H in Wien 7 

Neubauergasse 33 - Telephon Nr. 11325 

bereitwilligst beantwortet. 







Seite 12 


L ■ B ■ B 


No. 22 


Angestellten eine gewisse Ruhezeit zu 
sichern. Diese Ruhezeit muß auch im 
Theatersaal eintreten. Die Recht¬ 
sprechung ist sich nach anfänglichem 
Schwanken jetzt darin einig, daß auch 
Automaten, wenn sie jedermann zugäng¬ 
lich sind, offene Verkaufsstellen bilden. 
Offen ist eine Verkaufsstelle dann, wenn 
sie dem Publikum im allgemeinen offen 
steht. Ob sie sich unmittelbar an einer 
öffentlichen Straße oder in einem Tbeater- 
saale befindet, ist gleichgültig. Gleich¬ 
gültig ist auch, wenn der Zutritt von 
gewissen Bedingungen, insbesondere von 
Zahlung eines Eintrittsgeldes abhängig 
gemacht ist, wenn nur dadurch der Zu-, 
tritt des Publikums im allgemeinen nicht 
gehindert wird. Daß einzelne Personen 
die Bedingungen nicht zu erfüllen in 
der Lage sind, zum Beispiel das Ein¬ 
trittsgeld nicht bezahlen können, nimmt 
einer Verkaufsstelle nicht die Eigen¬ 
schaft einer offenen. Wäre die An¬ 
sicht des Landgerichts richtig, dann 
wäre es ein leichtes, die Bestimmungen 
über die Ruhezeiten in Geschäften 
durch Verlangen eines Eintrittsgeldes 
zu umgehen. Ob dieses Eintrittsgeld 
nur für die Verkaufsstelle oder, wie 
hier, für den Zutritt zum Theater be¬ 
zahlt wird, ist nicht entscheidend. 


A 

Neu- Eröffnungen 

A 

V 

und Eintragungen. 

s? 


Berlin. Im Hause Münzstraße 10 ist 
ein neues Kino-Theater eröffnet worden. 
Dadurch entwickelt sich diese Straße 
immer mehr zu einer typischen Kine- 
matographenstraße. 

Deutsch - Plekar. Herr Leopold 
Janotte in Gleiwitz hat hier das Welt- 
Kino neu eröffnet. 

Hamburg. In dem Garten desfrüheren 
Konzerthauses „Hamburg*, jetzigen 
Deutschen Operetten-Theaters, wird dem¬ 
nächst ein Kinematographen - Theater 
großen Stils errichtet. Damit wird der 
letzte noch freie Platz dieses einst so 
prächtigen Konzertgartens bebaut. Das 
Theater soll sich vor dem einstigen 
Wintergarten erheben, darf aber aus 
feuerpolizeilichen Gründen keine Ver¬ 
bindung mit dem Oebäude des Deutschen 
Operetten-Theaters erhalten. Vorgesehen 
sind 1200 Sitzplätze. Mit dem Neubau 
soll im Juni begonnen werden und die 
Eröffnung im Herbst dieses Jahres erfolgen. 
Pächter ist Herr H. Böckmann. jeteiger 
Inhaber des Kinematographen-Theaters 
Spielbudenplatz 21. 

Hamburg. Die Millerntor-Theater- 
G. m. b. H. erbaut im Garten des früheren 
Koaeathauses hierselbst ein Kino-Theater. 


KrummhObal. Herr Knevels vom 
Hirschberger Apollo-Theater eröffnete am 
21. Mai sein Kino-Theater in der großen 
Halle des Hotels „Deutscher Hof* unter 
großem Andrang und Beifall des Publikums. 

Lehe. Hier wurde ein Theater 
lebender Photographien unter der Firma 
„Zum Kino-Onkel“ eröffnet. 

MQIhelm a. Ruhr. Der Inhaber des 
Thalia - Theaters mietete den Kaisersaal 
um nach entsprechender Renovierung dort 
ein Kino - Theater zu eröffnen. Herr 
Meyer wird beide Theater selbst leiten. 



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Neuwied. Eine von hiesigen Herren 
gegründete Gesellschaft m. b. H. erwarb 
die Häuser Mittelstraße 58 und 59, um 
daselbst nach Niederlegung der Häuser 
ein modernes Lichtbildtheater zu errichten. 

Stuttgart. Calwerstr. 26 wurde das 
Stuttgarter Lichtspielhaus eröffnet. 

Spandau. Im „Roten Adler* Pots¬ 
damerstraße 6 wurde ein Garten - Kino 
eröffnet. 

Schwarzenberg (Erzgeb.) Otto Loff- 
hagen hat hier ein ständiges Kinemato- 
graphentheater unter dem Namen Elektro- 
Biograph eröffnet. 

Wilhelmshaven - ROstrlngen. In 

nächster Zeit werden hier noch zwei 
Kinematographen-Theater eröffnet, näm¬ 
lich in Schmidts Garten am Kanal und 


in dem LUbberschen Neubau an der 
Marktstraße. 

Zabrze, O.-Schles. St. Knopp hat 
Kronprinzenstr. 124, eine Film-Verleih- 
Anstalt verbunden mit Reparatur-Werkstatt 
eröffnet. 



Messters Projektion G. m. b. H. 
Berlin SW. 48, Friedrichstrasse 16. 


Am 24. Juni erscheint „Bobby und stiin 
Wirtin“ (111 m) Ein humorvolles Bild, in 
weicnem uns der Trik von Bor>by vorget'übrt 
wird, mit dessen HUfe er sich von seiner 
Wirtin Geld leiht, um sich mit seinem Freunde 
zu amüsieren, - Der Füm „Zu späte Reue" 
(262 m) behandelt ein Drama aus dem all¬ 
täglichen Leben. Seelenvolle Handlung und 
glanzende Szenerie bringen einen hociidrama- 
tischen Effekt; dem Motiv selbst konnte man 
fast einen literarischen Wert zusprechen. 
Zum 1. Juli gelangt „J)or Schatzgräber 4 * (154 m) 
zur Ausgabe. Jochen, der Knecht eines Gro߬ 
bauern, liebt dessen Tochter. Darob soll er 
das Haus verlassen. Während er seines 
Weges geht, kommen zwei Vagabunden zu 
dem Bauern und verstehen es, ihm zu er¬ 
zählen, daß in seinem Kellt-r ein Schatz ver¬ 
graben sei. Während nun der Bauer in ur- 
drolligster Situation im Keller festgehalten 
wird, plündei n die Vagabunden die Räume 
des Bauern. Jochen, der diese beobachtet, 
verschafft mit den übrigen Knechten dem 
Bauern wieder sein Geld und erhält zur Be¬ 
lohnung dessen Tochter zur Frau. - Noch 
ein weiteres Sujet bringt Messtt-r zum gl eichen 
Tage auf den Markt. „Zur rechten Zeit 1 
(210 m). Die Tochter einer bi aven Handwerker- 
fainilie, die verlobt ist, fällt auf einer Land¬ 
partie einem vornehmen Herrn auf. dieser 
versteht es sich mit dem jungen Mädchen ein 
Stelldichein zu verabreden und als Resultat 
das Mädchen ?u veranlassen, ihm nach seiner 
Wohnuug zu folgen. Zur rechten Zeit mach 
der Bräutigam die Eltern aufmerksam unc 
vor der Wohnung wird das Mädchen den 
Verführungen des Lebemannes entzogen. - 

Patht Fräres, Berlin W. 8, 
Priedrlchstr. 191. 


Das Programm vom 17. Juni bringt ein« 
wunderbare Naturaufnahme „Das malerisch^ 
Ungarn 44 und zeigt uns die schönsten Gegen* 
den in hohen Tatra, Bilder des Landleben! 
in seiner malerischen Entfaltung, sowie 
tiefen Täler mit den reichen Weide-Plätzer 

- Eine ethnographische Studie erhalten 
in der Aufnahme „Expedition In Albaneslen 
ein coloriertes Bild von einer Forschungsreis* 

- Nicht minder glänzend sind die eolonerte 
Aufnahmen „Die Straft des Troubadours", e ‘ n B 
Szene aus den altfranzösischen Hel 'eng 
schichten, sowie die Aufnahme ,J)sr getäusen 
Bogner 44 , eine Liebesgeschichte zweier R' val ® 

- von den dramatischen Szenen ist au |. 
„Romain Kalbrls 44 , in welcher die Geschic^— 
zweier Kinder, die in die Hände einer ifl 
anten-Truppe gefallen sind, geschildertjj 1 
die Aufnahme „Der Indianer als Retter 44 W ; 
sonders erwähnenswert. Von Anfang an 

die Handlung sehr spannend ein und hr « 





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No. 22 


bis tum Schluft interessante Momente. - 
Auch die komischen Szenen sind im vorlie¬ 
genden Programm durch die folgenden Auf¬ 
nahmen gut vertreten: „Uttle Hans lieht Ro¬ 
salia“. „Das hlusllche ölüdt 44 , „Das wertvolle 
Domllde“, „Onkel Slips Vermächtnis 44 , „Moritz 
Ist abergllublsch“, „Der patentierte Ventilator 41 . 
Sämtlich besitzen humorvolle Pointen und 
dürften daher für jedes Programm begehrt 
sein. Zum Schluß sei noch das Bild „Die 
.kleinen Unartigen 44 , erwähnt, mit dem vier¬ 
beinigen Kinokünstler, durch dessen Hilfe die 
Rettung eines Kindes ermöglicht wird. 

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rrledrlchstrasse 35. 


Zum 11. Juli kommen wieder einige 
packende Sujets auf den Markt. „Ein Ritter 
der Landstrafte 44 zeigt uns die Liebesgeschichte 
eines musikalischen Landstreichers, der um 
seiner Liebe willen seinen Komplizen von 
einem Ueberfali, der auf eine Farm, die dem 
Vater seiner Liebe gehört, abrät und als 
seine Worte n'cht halfen, die Tat vereitelt. - 
Die erneute Ausgabe von „Jones und seine 
neuen Nachbarn 44 (140 m) bringt uns humor¬ 
volle Szenen, die auf dem Beschauer nicht 
ohne Lacherfolg bleiben können. - Ein 
ernsteres Motiv hat „Die Medlzlnflaoche 44 
(145 m) der A.-B.-Film-Comp.; wo gerade wie 
durch ein Wunder eine Kranke vom Tode 

8 ' erettet wird, der durch eine Verwechselung 
er Medizin unbedingt hätte herbeigeföhrt 
werden müssen. — Der Film „Madame Rex 44 

2 19 m), dessen Erscheinungstag auf den 15. 

ill festbesetzt ist, schildert uns die Liebe 
eines französischen Edelmannes zu einer 
Witwe, deren Tochter unbewußt den Mann 
für sich gewinnt Schlußeffekt der Verzicht 
der Mutter zu Gunsten der Tochter. Ein 
Bild in glänzender Szenerie. - Der Ift. Juli 
bringt uns den Film „Der Sheriff und der 
Mann 41 (316 m) sowie „Eine Episode aus dem 
mexikanischen Aufstande* (314 m). Letzterer 
besonders ist ein Film mit noch dramatischem 
Motive und ein Beweis kinematographischer 
Darstellungskunst, - Zum 22. Juli erscheinen 
„Der VNIdfang* (318 m), „Der falsche Prinz* 
(313 m) und „Die Braut dos Nsvojo* (283 m). 
Drei Liebesgeschichten mit verschiedenen 
Motiven, die Wert sind, in jedem Programm 
einen Platz zu finden. - 



Qenoral-Vor«ammlung«n. 

Eine ordentliche Generalversammlung 
der Akt.- Ges. für Kinemato- 

S raphie und Filmverleih in 
traßburg findet am 13. Juni statt, 
ln derselben soll u. a. über eine Erhö¬ 
hung des Aktienkapitals sowie Ober einen 
Immobilienerwerb Beschluß gefaßt werden. 
— Ferner beabsichtigt die Projek- 
tions - Akt. - Ges. „Union* in 
F r a n k f u r t a. M. in einer außerordent¬ 
lichen General-Versammlung das Kapital 
um 290000 Mk. auf 750000 Mk. zu 
erhöhen. Wie die N. Bad. L.-Ztg. hört 
steht die Kapitalserhöhung in Verbindung 
mit der geplanten Errichtung weiterer 
Lichtbilder-Theater durch die Gesellschaft. 
Die neuen Aktien weiden von der Baifk- 
firma M. Hohenemser in Frankfurt a. M. 
mit 145 pCt. übernommen und den Ak¬ 
tionären im Verhältnis von 2 zu 1 mit 
155 pCt angeboten. 


MuronrFllm-Werke In Braman. 

Die Ehefrau des Kaufmanns Hermann 
Meyer hat das kürzlich übernommene 
Geschäft unter obiger Firma in eine 
G. m. b. H. mit einem Kapital von 
20 000 Mk. umgewandelt. Auf diese 
Stammeinlage wird das bestehende Ge¬ 
schäft mit 19500 Mk. verrechnet. 

Naua Monopol - Filmt. 

Am 27. Mai ist in Frankfurt a. M. 
die Internationale Films-Ver¬ 
trieb-Ges. m. b. H. mit dem Haupt¬ 
sitz in Wien und der Zweigniederlassung 
in Frankfurt a. M. gegründet worden. 
Der Firma ist es gelungen, die bekannte 
Kino-Darstellerin Fräulein AstaNielsen, 
die schon für verschiedene Monopol¬ 
schlager agiert hat zu verpflichten und 
ebenso den bekannten Kinoschriftsteller 
Herrn Urban Gad für ihr Unter¬ 
nehmen zu gewinnen. 

Nach den uns zugegangenen Mit¬ 
teilungen dürftenfürdie kommende 
Saison große Filmschlager 
zu erwarten sein. 

Von der Turlnor Ausstellung. 

Als am 1. d. M. der König und die 
Königin von Italien auf der Internationalen 
Industrie- und Gewerbe - Ausstellung in 
Turin die deutsche Industriehalle besucht 
hatten, besagte der offizielle Bericht und 
auch der „Reichsanzeiger“ schrieb in 
dieser Weise, daß „den Beschluß des 
königlichen Besuchs ein Gang durch den 
Musiksaal gebildet hätte, wo musika¬ 
lische Vorträge stattfanden“. Die deutsche 
Industriehalle enthält einen offiziellen 
Musiksaal nicht, es ist in den offiziellen 
Berichten vielmehr der Musiksaal der 
Firma Ludwig Hupfeid A -G. Leipzig ge¬ 
meint. In diesem Musiksaal fand vor 
den italienischen Majestäten nebst Ge¬ 
folge ein kurzes Konzert statt, durch den 
stellvertretenden Direktor, Herrn Hiemann, 
wurden Violina und Dea vorgeführt. Die 
Majestäten nebst Gefolge lauschten dem 
Vortrage mit lebhaftem Interesse und beide 
Majestäten hielten mit dem Ausdruck der 
vollen Bewunderung nicht zurück. — 
Soeben berichtet der Telegraph aus Turin, 
daß I. Kgl. Hoh. die Prinzessin Lätitia 
die deutsche Industriehalle und auch ein¬ 
gehend die hervorragende Ausstellung 
deutscher Musikinstrumente besichtig 
habe. Es handelt sich auch hier wiede¬ 
rum um den Musiksaal der Firma Hup- 
feld. Die Prinzessin Lätitia drückte ihre 
höchste Bewunderung über die selbst¬ 
spielende Geige und über Dea aus, nach¬ 
dem sie längere Zeit in dem Konzertsaal 
verweilt und den Vorträgen gefolgt war. 

„Prana“ Qasallsatiaft för Tagasllcht- 
ProJaMlon mit basohrlnktor Haftung. 

Richard Morea George Vallette, Di¬ 
plomingenieur, zu Hamburg ist zum wei¬ 
teren Geschäftsführer bestellt worden. 
Die Prokura des R. M. G. Vallette ist 
erloschen. 



Für diese Rubrik übernimmt die Redaktion n ar 
die pressgesetzliche Verantwortung. 

Mlfiatlnda Im Plakatweaan. 

ln der * letzten Nummer Ihres ge¬ 
schätzten Fachblattes nehmen Sie in 
ausführlicher Weise Stellung, gegen die 
unschickliche und grammatisch fehler¬ 
hafte Front-Reklame mancher Kinemato- 

S raphentheater, und zwar sehr mit 
!echt. Jeder der im Kinofach tätig ist, 
direkt oder indirekt, wird wissen, wie 
leichtfertig und gewissenlos sogar viele 
Theaterinhaber mit unserer guten deutschen 
Sprache bei Abfassung ihrer Reklame- 
Schilder umzugehen pflegen, und er 
wird daher Ihnen unbedingt Recht geben 
müssen, wenn Sie sagen, daß „derartige 
Reklame-Auswüchse unsere Theater in 
den Augen der geschmackssicheren 
Passantenwelt degradieren.“ Ich bin in 
der Lage, Ihnen ein krasses Beispiel 
hierfür aus der sächsischen Kunst- und 
Residenzstadt Dresden mitzuteilen. In 
einer der verkehrsreichsten Straßen 
Dresdens, besteht ein Kino-Theater, an 
dessen Vorderfront man nun schon seit 
mehr als einem Jahre folgendes 
stilistisch kuriose Plakat lesen kann: 
Films pro Meter 5 und 10 Pf. hier zu 
haben. Für jede Aperat basse! 
Ein Plakat mit solchen unglaublichen 
grammatischen Fehlem an einem Kine- 
matographen - Theater, das sich noch 
obendrein Kunstinstitut nennt, zu lesen, 
ist wahrlich ein Skandal für die gesamte 
Kinematographenbranche und man muß 
sich erstaunt fragen, wie so etwas über¬ 
haupt möglich ist. Hat denn der be 
treffende Herr Kinodirektor keine Schule 
besucht, daß er nicht einmal die 
fachsten Wörter seiner Muttersprache 
richtig zu schreiben vermag?! Es scheint 
so. Was sagt nun aber der gebildete 
Mann, wenn er an einem solchen „Kunst- 
Institut“ ein derartig fehlerhaft abgefaßtes 
Schild zu lesen die Freude hat, und wie 

wird er da Ober die vielbesprochene 
pädagogische Bedeutung der Kinemato- 
graphen-Theater denken?! Er wird ment 
wissen, ob er dazu lachen oder weinen 
soll. Notabene habe ich es im Interesse 
des Ansehens der Kinos für meine 
Pflicht gehalten, den betreffenden Herr 
Kino-Besitzer um Entfernung dies 
skandalösen Plakates zu ersuchen, u 
zwar ist dies vor nunmehr rund eine 
Jahre geschehen. Nichtsdestowen g 
befindet sich dieses Schild unverbessen 
und am selben Platze noch heute, 
meinen Sie dazu? Vielleicht dürfen 
vorstehende Zellen bei Veröffentlichung 
einiges zur Entfernung de* Plakates 
tragen. Th. M. 0* 



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Heft No. 23. 




Protokoll 

am Donnerstag, den 8. Juni, Im Lehrer¬ 
vereinshaus, Alexanderplatz, atattgefundenen 
Versammlung, 

Der Vorsitzende, Herr Otto Prltzkow, er- 
öffnete um 37 a Uhr die mittelmäßig besuchte 
Versammlung und verlas nach Begrüßung der 
Mitglieder und Gäste die Tages-Ordnung: 

L Verlesung des Protokolls. 

2 > Aufnahme neuer Mitglieder. 

& Vortragder Gesellschaft für Hauszentralen. 
4 - Beschluß über die Abhaltung des Bundes¬ 
tages ln Düsseldorf. 

5 ' Besprechung betr. die Dampferpartie am 
Mittwoch, den 21. und Donnerstag 22. Juni, 
ebenfalls Kartenausgabe, 

Verschiedenes. 

p Der Schriftführer, Herr Zlll,'verlas die beiden 
okolle der letzten Sitzungen; diese wurden 
er «pruchslos angenommen. 


BERLIN. 


: Mittwoch, den 21. Juni und : 
Donnerstao» den 22. Juni 1011 

Großes romantisches 



= Ein Tag am Qolf von Neapel = 

der 

Vereinigung der Klnemitographen- 
Theater-Besitzer Gross - Berlins. 

Danpferfalvt sä 

„Mari enlust“ 

Teilnehmerkarten: 2,00 Mark 
sind bei der Expedition der „Lichtbild- 
Bühne" und bei den Mitgliedern zu haben. 

Als 09. Mitglied wurde aufgenommen Herr 
Wunsch, Stromstr. 40 und als 100, Mitglied Herr 
August Stoll, „Volks- Kino“, Brunnenstr. lila. 
Aus Anlaß dieser Jubiläumsziffer wurde dem 
Letztgenannten feierlich-humoristisch ein Kranz 
überreicht 

Herr Rosenthal als Vertreter der „B. E. W." 
machte interessante Mitteilungen zur Frage der 
Stromverbilllgung, verbreitete sich über Strom¬ 


konsum, Reklamebeleuchtung etc, und sprach 
sich über die so sehr erhoffte Ermäßigung der 
Stromlleferung für die Projektionslampe lm 
übrigen sehr skeptisch aus. 

Daran anschließend hielt Herr Ooadlcka, 
der Vertreter der Spar - Motor - Ges. ln Berlin 
einen sehr Instruktiven Vortrag über den wirt¬ 
schaftlichen Wert von eigenen Hausanlagen und 
erläuterte ln hochinteressanten Ausführungen 
Konstruktion und Anlage von Sparmotoren. Da¬ 
ran anschließend, entspann sich eine äußerst 
anregende Debatte, deren allgemeines Schlu߬ 
ergebnis war, daß eine eigene Anlage lukrativ 
und empfehlenswert sei. 

Der „Beschluß über die Abhaltung des 
Bundestages" gab Gelegenheit, bekanntzumachen, 
daß jetzt die ersten Gelder in die Bundeskasse 
geflossen sind, und bei der darauf folgenden 
Abstimmung wurde der Antrag, als Ort des zweiten 
Bundestages Düsseldorf zu wählen, einstimmig 
angenommen. 

Als Mitglied der Vergnügungskommission 
erstattete Herr Molllnl Bericht über did Vor¬ 
bereitungen für das kommende „Italiensche 
Wasserfest". Die Arrangements lassen Jetzt 
schon erkennen, daß dieses Sommervergnügen 
einen glänzenden Verlauf nehmen wird. Daran 
anschließend wurden lebhaft Teilnehmerkarten 
gekauft 

Nach Erledigung verschiedener Punkte unter 
„Verschiedenes" schloß der Vorsitzende 
Herr Prltzkow die sehr angeregt verlaufene 
Sitzung um 6 % Uhr. 

































Seite 2 


L • B • B 


No. 23 


Der schönste Tag des Lebens. 

Ein PhantasfebÖd. 


E&SsLte gfetbeiße. Juni-Sonne versendet 
-g-Y ihre letzten Strahlen. Wie ein 
[K 1 erlöschender Feuerball versinkt sie 
In färben strotzenden Abendwolken 
13 in* will am fernen Horizont ver¬ 
schwinden. Die Millionenstadt Berlin er¬ 
zittert noch unter ihrer ausgesandten 
Tagesghit. Der arme Mensch mit der 
Last seiner Arbeit; im täglichen Frohn- 
dfenst eines harten Muß, schleicht apa- 
ttttsch durch die dumpfen Straßen. Kein 
Lfltehen regt sich. Die elektrischen 
Uettfer ttmmnen auf. Es will gar nicht 
so recht «hmkei werden, denn es ist 

KV Kr MgBle tag* mm KWZcBlc Sml 

— dfe Sonnenwende. 

Trflg windet sich das Wasser der 
Spree daech ihr Bett Die Passanten auf 
de» BrOeken schauen sehnsüchtig hin¬ 
unter in dieses geheimnisvolle Halbdunkel, 
wo Kühlung winkt Qanz leichte, zarte 
Wellen von der ersten schwachen Abend¬ 
brise plissieren die spiegelglatte Flache. 

Wer da so Kultur, Weltstadt und 
Paragraphenmacht vergessen könnte und 
sich hinein stflczsA köuute in diese 
WasserkOhle» um den kochenden Leib 
zu erfrischen. 

Was ist da an der Jannowitzbrücke? 

- Ein prächtiger großer, weißer Salon- 
dampfer hegt am Ufer und ist unter 
Dampf gestellt. Alles ist phantastisch 
gmthmückL Wie das alles lockt und 
schnwirfult zum Mttfahren, zum Ent¬ 
rinne» von. der glutheißen Aapttahstadt 
Berlin mit ihrer lahmenden Hit». Kaum, 
daß. dfe gewaltigen Maschinen im Schiffs- 
mmpfi noch ihm Kraft bändigen können, 
so eiztttect der Bode» auf dem Dampfer, 
der sich hmner mehr mit lachenden, 
fabUteheot heiter e », vergnügten, sorg¬ 
lose» Mwaschen MUL Es winkt ja ein 
Tag des ungsbtadigk» Poeiheit, eia Zu- 
fttnriaasea den kfekriiehaa. Tag m s a man 
nn* der Prosa des Steinmeetts Barife. 
Ein Hunger nach Lieht, Luft, Sonne, Ro¬ 
manik; Freude und Vergessen geht durch 
attf die hunderte vom Menschen. 

Fhahenaeicii iet das ganze BUdund ver- 
gnflgt schaut Jeder drei» Featordatreien 
hks uud hat, zwing« sich mit Qcschkk 
»nd Dchlmfeste zwischen att’ die 
Menschen, haben für diesen und jenen, 
eia liebenswürdiges Wort und man kann 
4 p& Gefühl nicht los werden, als ob Alle 
eine große Familie sind. Und doch sind 
sie nur zusammengeschmiedet durch 
teuindafiiaftUch - kollegiale Bande, durch 
den gleichen Gedanken, von vollem 
Herzen einmal so recht unbändig ver¬ 
gnügt zu sein. 

immer bunter wird das Bild, trotzdem 
duich all’ die Farben ein gewisser Grund¬ 
ton die Zusammenwirkung von 

grün und weiß und rot Man JQhlt sich 
beinahe nach Italien versetzt und lügt 


sich hinein in die kühne Phantasie, auf 
dem Markusplaftz in Venedig zu sein und 
einen Nationalfeiertag zu erleben. Jetzt 
haben sogar die echt deutschen Mägde¬ 
lein und Männlein ihre Nationalität ab¬ 
gelegt und markieren mit Geschick bezw. 
Grandezza Original waschechte fafanos. 
Um die Hüfte» der Märatr schttugl sich 
prächtig in grün-weiß-fot dfe ttattmrfsche 
Schärpe, die entzückenden Berlinerinnen 
lächeln südländisch verführerisch, unten 
schaukeln sich italienische Gondeht und 
oben an der Brücke stehen neugierige 
Eingeborene und beobachten mit Staunen 
dfe deutscIMfelfeflfecbo AUfeace, die sich 
auf der Spree so einfach - diplomatisch 
arrangieren ließ. 

Plötzlich arbeitet die Maschine, der 
Dampfer bewegt sich, mächtige Wellen 
werden aufgewßhlt, die Taue eingezogen 
und nun rauscht majestätisch und prächtig 
der festlich illuminierte und dekorierte 


Dampfer durch die stillen, träumerischen 
Fluten. Ein mächtiger Scheinwerfer be¬ 
leuchtet die dunkle Wasserfläche; in 
seinem Uchterschein werden die kleinen 
Gondeln wie mit Silber Überflüssen, und 
eigenartig schön und romantisch macht 
sich der Gondoliere, der sich grandios 
in den Hüften hält und glänzend posiert. 
Da erschallt von unten Serenadengesang, 
schmelzende, sinnliche Guitarrentöne 
dnrehzittem dfe Luft, und die Romantik 
wird absolut nicht zerstört, weil man 
oben in gut deutsch vom Brückengeländer 
aus „Hurrah* schreit. 

Der schönste Tag des »Lebens! Man 
sieht keinen italienischen Schmutz, keine 
Betteljungen, keinen Bädeker, keinen 
Rohrplattenkoffer, kein falsches Geld, hat 
keinen Zollärger, war eben noch an der 
Jaanowitzbrücke und doch Ist man jetzt 
schon mitten drin in echt italienischer 
Romantik und Glut, denn da küssen sich 
sogar schon zwei und denken, sie sind 
allein und müssen sich akklimatisieren. 

Es ist schwer, die satte Stimmung in 
Worten festzuhalten: Hinter sieb hat man 
die Stadt Berfa, viel Büsr fad viel 
Deutschland, um sich hat imnr das ge- 
heimnisuott plätschernde Wasser, dfe 
Ufer gleiten wie dunkle Wände lautlos 
zurück, der stenrenlose Himmel wölbt 
sich wie ein unendlicher Dom über 
unser Haupt, schmelzende, girrende 
italienische Liebeslieder klingen von 
unten an unser Ohr, Mtiodienktänge da¬ 
zwischen, und wir schwimmen anf dem 
riesigen Lichtpalast der neuen Heimat, 
dem Paradies entgegen: Golf von 
Neapel. 

Der schönste Tag des Lebens! Wir 
halten ein Mädchen lm Arm, das als 
echte Evastochter mit den Augen schon 
„ja* sagt, aber mit dem Mund noch 
nein^ — „Wenn wiHjn Qolf von Neapel 


sind, dam sagst Du ja, und wenn’s in 
deutscher Sprache ist; ich versteh Dich 
heut sogar in Volapük, wenn ich nur 
Deinen gnten Willen seif, nrit mir den 
schönsten Tag des Lebern verleben zu 
wolle». 

Jetzt erschallt mitten in diese schwüle, 
träumerische Nacbtetilfe hinein das große 
Musik - Orchester an Bncd. Gewaltig 
dttfcfaditogen dfe Töne dfe Luft Selbst 
die Fische im Wasser kriegen einen 
Schreck, daß Urnen die Haare zu Berge 
stehen. Ja, auf der deutsch-italienischen 
Grenze kann man Wunder erleben. 
Drüben liegt Köpenick. Gespensterhaft 
sehen wir weiße Schatten; ein Zeichen 
deutschen Frauenfteißes: da hängt 
Wäsche, die gewaschen ist Dazwischen 
streicht italienischer lockender Gelang, 
man hört das klassisch schöne Lied: 
„Immer an die Wand lang", Maccaroni 
werden gegessen und Polenta, er sagt: 
„Bella raia“, sie lispelt: „Je wech von 
mir a , und wohltätig schaut liebevoll ver- 
verzeihend ein preußisch blauer Himmel 
auf die italienische schwimmende Kolonie, 
als ob’s Sachsengänger sind, die nach 
Italien ziehen. 

Es ist der schönste Tag des Lebens, 
der als Nacht jetzt schon zu Ende ist, 
denn schon winkt das Endziel: „Marien¬ 
lust“ (zu deutsch: „Golf von Neapel"). 

Die Nacht war kurz, zu kurz, an 
kürzesten, denn es ist die Sonnenwende. 
Der Mond hatte ihr kaum zugerufen: 
„Billet No. 17 ist abgelaufen l a , da war 
sie schon wieder da. 

Selige Stunden verflogen wie himm¬ 
lische Minuten. Alles ist noch wie im 
weltvergessenen Traiim, da muß man 
schon wieder raus aus dem Paradies, 
um an’s ländliche Eldorado zu steigen. 
Liebespaare, die sich gewaltsam ein- 
büdeten, sie machen eine Hochzeitsreise 
durch Italien, trennen sich auf 10 Zenti¬ 
meter Distanz und werden so gut wies 
gebt wieder streng konventionell, indem 
sie versuchen, sich gleichzeitig zu siezen 
Er sucht den Golf, sie Neapel, m 
beide treffen sich dann wieder. 

Schlanke Pinien in deutscher Manier 
stehen beinahe bis zum Himmel. Wegen 
der sprachlichen Schwierigkeiten ver¬ 
ständigt man sich durch ewiges sinnloses 
Lachen in sämtlichen Variationen. 

Lebendige Photographen kommen un d 
kurbeln bis zur Erschöpfung. Man lj> ßl 
sich wahrsagen und zwar so wahr, LllS 
es schließlich ein Wirrwar war. 

Wenn man Weltvergessenheit sucht, 
dann muß man jetzt an zwanzig Punk» 6 ®' 
gleichzeitig sein, um überall dabei 
sein. Drinnen im Tanzsaal wird 
deutscher Gründlichkeit, spanischer Verv 




L • B ■ B 


Seit» > 


jn d italienischer Ohrt getanzt, geschwooft 
und gescherbeit. ln der Lichtung des 
Waldes sind die Spiele, die man spielend 
erledigt. Im Wald mit Baumen sind die 

Gefühlsatleten. 

Humpelrock - Konkurrenz! — Wer 
hundert Meter vorwärts kommt ohne zu 
fallen, erhalt ein Pioanoforte-Klavier mit 
Musik. Die meisten Damen werden 
fallen, weil sie ein Pianoforte-Klavier zu 
niedrig einschätzen, ln einer anderen 
italienischen Kolonie wird die erste 
deutsche Kegelbahn eingeweiht. 

Ein großer Trupp geht nach den 
Wasserwerken und sieht zu, wie Wasser 
engro; gemacht wird. Nachdem man 
weiß, wie’s gemacht wird, klettert man 
rauf nach dem MQggelturm und über- 


sehaut, wie groß c tg cntifc H Matten ist. 
Es reicht weiter, wie die größte Land¬ 
karte. 

Am Ufer steht die Veiksmenge und 
seht sich nasse Schauspieler an, die Mn 
Wasser den „Oedipus" und .Viel Lärm 
um Nichts, mit Badehosen nach Maaß 
spielen. — Dann macht man Goadel- 
fahrten mit Fackelpokmatee, verlieft in 
der Tombola, schießt beim Preisschießeo 
Löcher in die Natur, trinkt italienischen 
Laadwein ans Weißbierkrukeft und 
schaukelt sich matt in Hängematten» 
Zwischendurch wird ernsthaft gelacht, 
gekichert und gejuchzt. Alles ist itaueokch 
infiziert. Manche gehen zum Freibad 
und wollen unbedingt Schmetterlinge 
sehen, dann ist wohltätiger Apfelsinen¬ 


tag (teder b eko m mt ehie große Aptefcine 
ins Knopfloch), Photographen feodatenr, 
alles trinkt und taeftt, flirtef und wonne- 
voHt, und als der Dampfer die Geaalt« 
schalt wieder aus diesem itatteateebea 
Paradies herauarelßt, da muß man tief¬ 
traurig ausflck ins dumpfe steinerne 
Bei ha mit all* dem täglichen Jammer 
und mit elf der harten Ar be i tete s t . 

Wer ins Paradies zurtick will, wer 
wissen möchte» ob es wirklich se ist, 
wie hier prophetisch erträumt, dar 
komme mtt. 

Dar Foat-AuoschuA 
für d» Maftenisdw Wasserfest 
der BetUder Klntenaiographen - BeStteei 


Die Zensur vor dem Verwattungsgericht. 


■■■■ eber die* Schwierigkeiten, die die 

U Fabrikanten, Verleiher und insbe¬ 
sondere die Theaterbesitzer durch 
die verschiedenen Ansebau- 
Hü) ungen der Zensoren haben, ist 
!wiederholt referiert worden. Die Zu¬ 
stände sind unhaltbar und leider sind 
die Bestrebungen nach einheitlicher Zensur 
bisher ohne Erfolg geblieben. Mehr Er¬ 
folg haben leider die Gegner der Kino¬ 
theater bisher gehabt, deren Endziel es 
ist, einen gewissen Einfluß auf die Aus¬ 
übung der Zensur zu gewinnen resp. 
diese selbst mehr und mehr zu ver¬ 
schärfen. Unter diesem die ganze Branche 
schädigenden Einfluß werden auch in 
neuerer Zeit Bilder von der Zensur ver¬ 
boten, die zu zensieren die Behörde un¬ 
zweifelhaft verpflichtet ist. Der Zensor 
hat hier kurzer Hand aus eigener Macht 
^ine Befugnisse erweitert und Ober¬ 
st es jeweils dem Kinointeressenten 
sein Recht im Verwaltungsstreitverfahren 
zu suchen. 

Die Umständlichkeit dieses Apparates, 


die damit eventuell verbundenen Kosten 
und Scherereien und nickt zum geringen 
Teil der Umstand, daß der verbotene 
Film während des Verfahrens veraltet, 
bringt es mit sich, daß man sich all¬ 
gemein bei der Entscheidung des Zensocs 
beruhigt. Von obigen Gesichtspunkten 
aus läßt sich diese Maßnahme sehr 
wohl verstehen, doch gerechtfertigt ist 
sie nimmer. Denn es ist unbedingt 
Aufgabe eines jeden im Mittelpunkt der 
Branche stehenden Interessenten die 
Uebergriffe der Zensurbebörde zurück- 
zuweisen. ln dieser Richtung ist 
Herr Kasper in Karlsruhe mit gutem 
Beispiel vorangegangen. Nach dem be¬ 
kannten Werke „Dantes Göttliche 
Komödie* ist ein Film hergesseHt 
worden, der dem Zensor in Karlsruhe 
nicht behagte. Er verbot die VoriOhrung 
des Films. Gegen dieses Verbot ist ge¬ 
klagt worden und jetzt hat das Groß- 
herzoglich Badische VerwaltungsgericM 
die nachstehende interessante Entschei¬ 
dung getroffen, die uns in liebenswürdiger 


Welse von Harra 0. Kasper in Karls¬ 
ruhe flberisssan wurde: In dem Urteil 
heißt es : 

Die Verfügung des Bezirksamt* Karlsruhe 
vom 8. März 1911 wird unter VerSünng dir 
Staatskasse in die Kosten des Rechtsstreit* auf¬ 
gehoben. 

Totbeotanri Mid gnteaheMuugigrOudo» 

Daa Bezirksamt Karlasuke untersagte n tt 
Verfügung vom 8. März 1911 die Vorführung 
des Fttms „Dante AHgütri* GöttUehe KomMte', 
»da er Vorgänge zur DacateUuag bringt die ge¬ 
eignet «Ina, auf die Zuschauer verrohe nd ntd 
entettUichend zu wirken." Der Kläger erhöh 
hiergegen rechtzeitig die «seewärtige Klage 
mit dem Antrag, diese Verfügung aufenheben, 
fürsorglich: sie lediglieh lneeoreit anfreohteuor- 
halten, als dar Film bestimmte vom Gcriekte- 
hof zu bezeichnende Vorgänge daMtelln» Die 
angeioohteoe Verfügung verletze dc* Klüger tu 
seinen Rechten. Sie sei sachlich gänzUnh un¬ 
gerechtfertigt Zum Beweis wurde ein Auge» 
schein, sowie die Erhebung eines Saohver- 
stflndigeugntaoliteae beantragt Der vom Qc. 
Ministerium das Innern bevollmächtigte Ver¬ 
treter des Steatslatareesea stellte den Antrag, 
die Klage ate imbegsfladri abeuweisM» Wem* 

der £SlM d>K vSid^ b dte B ^^ M hfcmäieftS 
sätee ve rw iesen- 


Vereinigung dar Kinematographen -Theater - Besitzer Groß-Beriten. * 


In dor Nacht vom Mittwoch, den 21. zum Dorniorot o g , den 22b Mi Qpoö o o 

Italienisches Wassertest "Jf Mmmlmchelnfehrt 

tef dem größten Salon-Dampfer der „Sterns-Gesellschaft »Werner von Siemens" tisch dem idjdltecli getegeaen »Martenlust* am Fnßa der 
MUggeiberge nnd des MDggettnrses. s Es finden ganz bntiastende Acnagemente steil: 

l K'oße Musikcorps - Italienische MandoHnenhapelle — Serensdengeeänge — 40 Mtina starkes Blse-O roh ee te n - Naturtheater — Beug*- 
5*die Feuer — Sonnenwendfeier - ScheinwerferEffefcte - Große ktoemategraphisebe Auhtehme, mifirtlhrt von der »KnmOhFlSte' 
^pagnie“ — Rlesen-Gruppen Aufnahmen — Tanz Gesang — WaJdsplele — Preiaschießan - Motorwritfahdsa - NastiacheSptete 
r Wasser Pantomimen — Dampfer-Rundfahrten — Waaaer-Corao - Pacxel^Polonalse — Sommer-Gabaret — Gemeinschaftliche Mfimga- 
‘5™ Besteigung des Müggelturmes - Besichtigung der Wasserwerke mH technischen Erläuterungen Attefltig nach »Schmettefting»* 
tent" und „Biwnarkturra" - Wettangeln — Prelekegeta — Große Rieaen-Tombola — Itempeteook lonfcmmnr - Pteitad - new. usw. 
Atlabrt nachts 12V, Uhr. Zurflckkehr nachmittags'5 Uhr. Jannowltzbrftcke, Dampfer-Anlegestelte „ Stern* , ßhrfssfilincitsl i 




Da die Beteiligung eine äußerst starke zu werden verspricht, empfiehlt es sich, schon jetzt Teilnehmop- 

garten (pro Person 2,00 Mark) zu entnehmen. 









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No. 23 


Der schönste Tag des Lebens. 

Ein Phantasiebikl. 


■Saite glutheiße Juni - Sonne versendet 

D ilire letzten Strahlen. Wie ein 
erlöschender Feuerball versinkt sie 
kt fefbenstrotzenden Abend wölken 
!■ -»» nn4 will am fernen Horizont ver¬ 
schwinden. Die Millionenstadt Berlin er¬ 
zittert noeh unter ihrer ansgesandten 
Tagesgfat. Der arme Mensch mit der 
Last seiner Arbeit; hn täglichen Frohn- 
dienst eines harten Muß, schleicht apa¬ 
thisch durch die dumpfen Straßen. Kein 


steh hinein in die kühne Phantasie, auf 
dem Markusplaiz in Venedig zu sein und 
einen Nationalfeiertag zu erleben. Jetzt 
haben sogar die echt deutschen Mägde¬ 
lein und Männlein ihre Nationalität ab¬ 
gelegt und markieren ndt Geschick bezw. 
Grandezza Original waschechte fahanos. 
Um die Hüften der Männer schlingt sich 
prächtig in grün-werfr-rot die ftatMsche 
Schärpe, die entzückenden Berlinerinnen 
lächeln südländisch verführerisch, unten 


sind, dann sagst Du ja, und wenn’s in 
deutscher Sprache ist; ich versteh Dich 
heut sogar in Volapük; wenn ich nur 
Deinen guten Willen seif , mit mir den 
schönsten Tag des Lebens verleben zu 
wollen. 

Jetzt ersebalft mitten in diese schwüle, 
träumerische Nacktetillfe hinein das große 
Musik - Orchester an Bocd. Gewaltig 
durcfadrtngen die Töne die Luft Selbst 
die Fische im Wasser kriegen einen 


Uchtes Hammen aal Es will gar nicht 
so recht dnnkel werden, denn es ist 
heut der längste Tag, die kürzeste Nacht 

— die Sonnenwende. 

Träg windet sich das Wasser der 
Spree dusch ihr Bett Die Passanten auf 
den Brücken schauen sehnsüchtig hin¬ 
unter in dieses geheimnisvolle Halbdunkel, 
wo Kühlung winkt Ganz leichte, zarte 
Wellen von der ersten schwachen Abend¬ 
brise plissieren die spiegelglatte Fläche. 

Wer da so Kultur, Weltstadt und 
Paragraphenmacht vergessen könnte und 
sich hinein könnte in diese 

Wasserkühte» um den kochenden Leib 
au erfrischen. 

Was ist da an der Jannowitzbrücke? 

- Ein prächtiger großer, weißer Salon- 
dampfer Hegt am Ufer and ist unter 
Dampf gestellt. Alles ist phantastisch 
gteehmflckt Wie das alten lockt und 
sebuntehett zum Mitfahren, zum Ent¬ 
sinne* von der glutheißen Aapfeakstadt 
Berlin mit ihrer lähmenden: Hit». Kaum, 
dal dte gewaltigen Maschinen im Schiffs- 
sumpf noch ihm Kraft bändigen können, 
so. eeztttect der Boden, aef dem Dampfer, 
der sich immer mehr mit lachendes, 
fabUtekeo; h e iteren» vergnügten» sorg¬ 
losen Mensrhra fäül Es winkt ja ein 
Tag des ungebändigtea Freiheit, eia Zu- 
sttndassen den kkinüchan. Tageseorgcn 
and der Prosa des Stetemeeces Bunte. 
Ein Hunger nach Liebt, Luft» Sonne, Ro¬ 
manik; Freude und Vergessen geht durch 
aiF die hunderte vom Mutschen. 

Aubenseidi ist des ganze Bild und ver¬ 
gnügt schaut Jeder (keim. Festordner eiten 
Mn und her, zwängen sich mit Geschick 
and Deklmtesse zwischen att 1 die 
Menschen, haben für diesen und jenen 
ein liebenswürdiges Wort und man kann 

Gefühl nicht los werden, als ob Alle 
eine große Familie sind. Und doch sind 
sie nur zusammengeschmiedet durch 
freundschaftlich - kollegiale Bande, durch 
den gleichen Gedanken, von vollem 
Herzen einmal so recht unbändig ver¬ 
gnügt zu seht. 

Immer bunter wird das Bild, trotzdem 
dusch all' die Farben ein gewisser Grund¬ 
ton geht; die Zusammenwirkung von 



nahe nach Italien versetzt und lügt | 


oben an der Brücke stehen neugierige 
Eingeborene und beobachten mit Sutanen 
dte dtutsch-telteiitecb* AUfeoce, die sich 
auf der Spree so entfach - diplomatisch 
arrangieren ließ. 

Plötzlich arbeitet die Maschine, der 
Dampfer bewegt sich, mächtige Wellen 
werden aufgewühlt, die Taue eingezogen 
und nun rauscht majestätisch und prächtig 
der festlich illuminierte und dekorierte 
Dampfer durch die stillen, träumerischen 
Fluten. Ein mächtiger Scheinwerfer be¬ 
leuchtet die dunkle Wasserfläche; in 
seinem Lichterschein werden die kleinen 
Gondeln wie mit Silber Überflossen, und 
eigenartig schön und romantisch macht 
sich der Gondoliere, der sich grandios 
in den Hüften hält und glänzend posiert. 
Da erschallt von unten Serenadengesang, 
schmelzende, sinnliche Guitarrentöne 
dnrehzittem dte Luft, und die Romantik 
wird absolut nicht zerstört, weil man 
oben in gut deutsch vom Brückengeländer 
aus „Hurrah" schreit. 

Der schönste Tag des Lebens! Man 
sieht keinen italienischen Schmutz, keine 
Betteljungen, keinen Bädeker, keinen 
Rohrplattenkoffer, kein falsches Geld, hat 
keinen Zollärger, war eben noch, an der 
Jannowitzbrücke und doch ist man jetzt 
schon mitten drin in echt italienischer 
Romantik und Glut, denn da küssen sich 
sogar schon zwei und denken, sie sind 
allein und müssen sich akklimatisieren. 

Es ist schwer, die satte 9timmung in 
Worten festzuhalten: Hinter siel* hat man 
die Stadt Berfa, viel Böse* fad viel 
Deutschland, um sich hat marr das ge- 
heimatetfoU plätschernde Wasser, dte 
Ufer gleiten wie dunkle Wände lautlos 
zurück, der stemenlose Himmel wölbt 
sich wie ein unendlicher Dom über 
unser Haupt, schmelzende, girrende 
italienische Liebeslieder klingen von 
unten an unser Ohr, Melodienklänge da¬ 
zwischen, und wir schwimmen anf dem 
riesigen Lichtpalast der neuen Heimat, 
dem Paradies entgegen: Golf von 
Neapel. 

Der schönste Tag des Lebens! Wir 
halten ein Mädchen im Arm, das als 
echte Evastochter mit den Augen schon 
»ja* sagt, aber mit dem Mund noch 
nein. — „Wenn wir ig Golf von Neapel 


stehen. Ja, auf der deutsch-italienischen 
Grenze kann man Wunder erleben. 
Drüben Hegt Köpenick. Gespensterhaft 
sehen wir weiße Schatten; ein Zeichen 
deutschen Frauenfleißes: da hängt 
Wäsche, die gewaschen ist Dazwischen 
streicht italienischer lockender Gesang, 
man hört das klassisch schöne Lied: 
„Immer an die Wand lang", Maccaroni 
werden gegessen und Polenta, er sagt: 
„Bella mia", sie lispelt: „Je wech von 
mir", und wohltätig schaut liebevoll ver- 
verzeihend ein preußisch blauer Himmel 
auf die italienische schwimmende Kolonie, 
als ob’s Sachsengänger sind, die nach 
Italien ziehen. 

Es ist der schönste Tag des Lebens, 
der als Nacht jetzt schon zu Ende ist, 
denn schon winkt das Endziel: „Marien¬ 
lust" (zu deutsch: „Golf von Neapel 0 ). 

Die Nacht war kurz, zu kurz, am 
kürzesten, denn es ist die Sonnenwende. 
Der Mond hatte ihr kaum zugerufen: 
„Billet No. 17 ist abgelaufen 1", da war 
sie schon wieder da. 

Selige Stunden verflogen wie himm¬ 
lische Minuten. Alles ist noch wie im 
weltvergessenen Traiim, da muß man 
schon wieder raus aus dem Paradies, 
um an’s ländliche Eldorado zu steigen. 
Liebespaare, die sich gewaltsam ein- 
bHdeten, sie machen eine Hochzeitsreise 
durch Italien, trennen sich auf 10 Zenti¬ 
meter Distanz und werden so gut wie’s 
gebt wieder streng konventionell, indem 
sie versuchen, sich gleichzeitig zu siezen. 
Er sucht den Golf, sie Neapel, und 
beide treffen sich dann wieder. 

Schlanke Pinien in deutscher Manier 
stehen beinahe bis zum Himmel. Wegen 
der sprachlichen Schwierigkeiten ver¬ 
ständigt man sich durch ewiges sinnloses 
Lachen in sämtlichen Variationen. 

Lebendige Photographen kommen und 
kurbeln bis zur Erschöpfung. Man 1MJ 
sich wahrsagen und zwar so wahr, dis 
es schließlich ein Wirrwar war. 

Wenn man Weltveigessenheit sucht 
dann muß man jetzt an zwanzig Pun*®" 
gleichzeitig sein, um überall dabei zu 
sein. Drinnen im Tanzsaal wird 
deutscher Gründlichkeit, spanischer Verse 








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Seit* 8 


und italienischer Glut getanzt, geschwooft 
und gescherbelt. ln der Lichtung des 
Waldes sind die Spiele, die man spielend 
erledigt. Im Wald mit Baumen sind die 
Gef ü h 1 satleten. 

Humpelrock - Konkurrenz! — Wer 
hundert Meter vorwärts kommt ohne zu 
fallen, erhält ein Pioanoforte-Klavier mit 
Musik. Die meisten Damen werden 
fallen, weil sie ein Pianoforte-Klavier zu 
niedrig einschätzen, ln einer anderen 
italienischen Kolonie wird die erste 
deutsche Kegelbahn eingeweiht. 

Ein großer Trupp geht nach den 
Wasserwerken und sieht zu, wie Wasser 
engros gemacht wird. Nachdem man 
weiß, wie’s gemacht wird, klettert man 
rauf nach dem MQggelturm und über¬ 


schaut, wie groß c lg cnfl ldl halten ist. 
Es reicht weiter, wie die grüßte Land¬ 
karte. 

Am Ufer steht die Veäksmenge und 
seht sich nasse Schauspieler an, die h» 
Wasser den „Oedipus“ und »Viel Lärm 
um Nichts, mit Badehosen nach Maaß 
spielen. — Dann macht man Goadel- 
fahrten mit Packelpolonaise, verliert in> 
der Tombola, schießt beim Preisschießen 
Löcher in die Natur, trinkt italienischen 
Landwehr aus* Weißbierkruken und 
schaukelt sich matt in Hängematten. 
Zwischendurch wird ernsthaft gelacht, 
gekichert und gejuchzt. Alles ist italienisch 
infiziert. Manche gehen zum Freibad 
und wollen unbedingt Schmetterlinge 
sehen, dann ist wohltätiger Apfelsinen¬ 


tag (Mer b ekom m t eine große Apfcfcine 
ins Knopfloch), Photographen kodatoft, 
alles trinkt und lacht, nistet und wonne- 
voHt, und ab der Dampfer die Geaalt* 
schalt wieder aus diesem it a l i e ni sche n 
Paradies herausreißt, da nmü man tief¬ 
traurig zurück ins dumpfe steinerne 
Beilbi mit all’ dem täglichen Jauner 
and mtt alf der ha rten Arbeitetest. 

Wer ins Paradies zurück wifi, wer 
wissen möchte, ob es wirklich ge iö, 
wie hier prophetisch erträumt, dar 
komme mtt. 

Dar Feai'/UMSChuß 
für das italienische Wasserfest 
der Berliner Klnafflatogcaphen - BesttTfi! 


Die Zensur vor dem Verwaltungsgerichi 


üZil eher die- Schwierigkeiten, die die 

U Fabrikanten, Verleiher und insbe¬ 
sondere die Theaterbesitzer durch 
die verschiedenen Anschau- 
rrsrl ungen der Zensoren haben, ist 
wiederholt referiert worden. Die Zu¬ 
stände sind unhaltbar und leider sind 
die Bestrebungen nach einheitlicher Zensur 
bisher ohne Erfolg geblieben. Mehr Er¬ 
folg haben leider die Gegner der Kino¬ 
theater bisher gehabt, deren Endziel es 
ist, einen gewissen Einfluß auf die Aus¬ 
übung der Zensur zu gewinnen resp. 
diese selbst mehr und mehr zu ver¬ 
schärfen. Unter diesem die ganze Branche 
schädigenden Einfluß werden auch in 
neuerer Zeit Bilder von der Zensur ver¬ 
boten, die zu zensieren die Behörde un¬ 
zweifelhaft verpflichtet ist. Der Zensor 
hat hier kurzer Hand aus eigener Macht 
seine Befugnisse erweitert und über¬ 
laßt es jeweils dem Kinointeressenten 
sein Recht im Verwaltungsstreitverfahren 
zu suchen. 

Die Umständlichkeit dieses Apparates, 


die damit eventuell verbundenen Kosten 
und Scherereien und nicht zum geringen 
Teil der Umstand, daß der verbotene 
Film während des Verfahrens veraltet, 
bringt es mit sich, daß man sich all¬ 
gemein bei der Entscheidung des Zensors 
beruhigt. Von obigen Gesichtspunkten 
aus läßt sich diese Maßnahme sehr 
wohl verstellen, doch gerechtfertigt ist 
sie nimmer. Denn es ist unbedingt 
Aufgabe eines jeden im Mittelpunkt der 
Branche stehenden Interessenten die 
Uebergriffe der Zensurbebörde zurück*- 
zuweisen. ln dieser Richtung ist 
Herr Kasper in Karlsruhe mit gutem 
Beispiel vorangegangen. Nach dem be¬ 
kannten Werke »Dantes Göttliche 
Komödie 4 ist ein Film hetgesteltt 
worden, der dem Zensor in Karlsruhe 
nicht behagte. Er verbot die Vorführung 
des Films. Gegen dieses Verbot ist ge¬ 
klagt worden und jetzt hat das Gro߬ 
herzoglich Badische Verwaltungsgericht 
die nachstehende interessante Entschei¬ 
dung getroffen, die uns in liebenswürdiger 


Weise von Herrn 0. Kasper in Karls¬ 
ruhe überlassen wurde; In dem Urteil 
heißt es : 

Die Verfügung des Bezirksamts Karlsruhe 
vom 8. März 1911 wird unter Verfäflnng dir 
Staatskasse ln die Kosten des Rechtsstreits auf¬ 
gehoben. 

latbeitiri und EntaakaMaaigagrilRte 

Des Besifksamt Karlsruhe untersagte srä 
Verfügung vom 8. März 1911 die Vorführung 
des FUme .Dante AHrtierie GöttMch« Komödie?, 
„de er Vorgänge zur Dar Stellung bringt die ge¬ 
eignet sind, auf die Zuschauer verrohend und 
entsittlichend zu wirken.“ Der Kläger erhob 
hiergegen rechtzeitig die gegenwärtige Klage 
mit des Aalrag, diese Verfügung auioabebea, 
fftraorgtieb: sie lediglieh insoweit aufredtizttar- 
balten, als der Flhn bestimmte vom Gerichts¬ 
hof zu bezeichnende Vorgänge d Bestelle. Die 
angefochteee Verfügung verletze den Kläger in 
seinen Rechten. Sie sei sachlich gänzUeb un¬ 
gerechtfertigt Zum Beweis wurde ela Aagur 
seheii, sowie die Erhebung eines Sachver¬ 
ständigengutachtens beantragt Der vom Gr. 
Ministerium das Innern bevollmächtigte Ver¬ 
treter des Staatslateresses stellte den Aattug, 
die Klage als unbegründet abmwelsea» Wegen 
der Begrftndnflg das beManrihgaftSteadpniS 
im efauelaen wird auf die elngerakihtea Scärife- 
sätze verwiesen. 


Vereinigung der Kinematographen -Theater - Besitzer Qrri-Barltas. 


In dop Nacht vom Mittwoch, den 21. zum Domtaratao, da* 22. Jtmii Qraflaa 

Italienisches Wataarfgat "tf Mamäacheinfalirt 

auf dem größten Salon-Dampfer der a Stern*-Gesellschaft »Werner von Siemens“ nach dem idyllisch gelegene!» »Marieiriust“ am Fule der 
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Pnm . er ~ oonnenwendfeier . Scheinwerfer-Effekte - Große UnemategrapUsche Anteahme, acsgrilta* van dar .KomahFlte»* 
Compagnie« — Rlesen-Gruppen-Aufnahmen — Tanz Oesang — Waidspiele — PreiascUeßea - Moterwettfshcten - Naatiache Spürt* 
Taf.i 88e n PlI| tomimen —Dampfer-Rundfahrten — Wasser-Corso - Facxel-Polonalse — Sommer-Cabaret — Oemelnschaftltcht MÜteg»- 
horai* Besteigung des Mflggelturmes - Besichtigung der Wasserwerke mH technischen Erläuterungen Ausflug nach „Sehmetterthigs- 
uoru und „Biamarkturm“ - Wettangeln - Preiskegelo - Große Riesea-Tombota - Hnmpataock-feoiikaffaiiz - Fteibad - tasw. na». 


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Seite 4 


L • B ■ B 


No. 23 


Am 5. April 1911 teilte das Bezirksamt dem 
Kläger mit, daß gegen die Vorführung des be¬ 
anstandeten Films polizeillcherseits dann nichts 
einzuwenden sei, wenn diejenigen Bilder weg¬ 
gelassen würden, welche die Schilderung des 
Hungertodes des Grafen Ugolino und seiner 
ßöhne und seiner Qualen in der Hölle und die 
Darstellung des den Judas auffressenden Lucifer 
enthalten. Bevor aber eine endgültige „Er¬ 
laubnis“ erteilt werde, sehe das Bezirksamt 
einer Aeusserung entgegen, ob die bezeichnete 
Weglassung technisch ausführbar sei, und ob 
unter der bezeichneten Bedingung der Film 
vorgeführt werden solle. Der Kläger lehnte 
es ab, die an ihn gestellten Fragen zu beant¬ 
worten, wie sein Vertreter im heutigen Termin 
bemerkte, weil er befürchtete, durch eine Ein¬ 
lassung unter Umständen die beantragte ge¬ 
richtliche Entscheidung ungünstig zu beein¬ 
flussen. Das Bezirksamt gab, wohl infolge¬ 
dessen seiner Anregung keine weitere Folge. 
Dagegen erließ es, .wie der Kläger im heutigen 
Termin durch Vorlage der betreffenden Aus¬ 
fertigung nachwies, am 24. April 1911 an den 
Inhaber des Kaiserklnematographen, Theophil 
Wirnser dahier, eine Verfügung des Inhalts, daß 
gegen die Vorführung des Films „Göttliche Ko¬ 
mödie“ polizeillcherseits nichts eingewendet 
werde, wenn die in der Verfügung vom 5. April 
1911 bezeichneten Bilder weggelassen würden. 

Durch die beiden letzterwähnten Verfü¬ 
gungen, womit von den 21 Bildern des bean¬ 
standeten Films 19 zur Vorführung freigegeben 
wurden, hat das Bezirksamt sachlich das dem 
Kläger gegenüber erlassene Verbot in der Haupt¬ 
sache selbst preisgegeben. Der Gerichtshof 
ist der Ansicht, daß hinsichtlich aller Bilder des 
Films ein hinreichender gesetzlicher Grund zur 
Verbietung ihrer Vorführung nicht vorliegt. Die 
„Vorgänge“, welche der Film darstellt, und die 
das Bezirksamt beanstandet, sind einer der be¬ 
deutendsten Dichtungen aller Zeiten, Dantes 
Göttlicher Komödie, und zwar dem ersten Teil 
der Dichtung, der Hölle, entnommen. Sie stellen 
in ihrer überwiegenden Mehrzahl die Qualen 
dar, denen die „nackten Seelen“ der Sünder ln 
der Hölle, „am Orte der gequälten Brut“, „Wo 
ewiges Dunkel, Glut und Frostes Qual“, aus¬ 
gesetzt sind. Es liegt ln der Natur der Sache, 
daß die mit einer ungeheuren Phantasie ge¬ 
schauten, mit kühnem Realismus ausgemalten 
Schilderungen der unaufhörlichen Reihe unsag¬ 
barer Qualen mit ihren furchtbaren Einzelheiten, 
welche den Hauptgegenstand des Inferno aus¬ 
machen, Entsetzen und Grauen hervorrufen 
müssen. Diese Bemerkung trifft in gleicher 
Weise auf die Dichtung wie auf die der Dich¬ 
tung entlehnten Wandelbilder des Films zu. 
Eine verrohende oder entsittlichende Wirkung 
läßt aber weder das Eine noch das Andere auf- 
kommen. Dies verhindere zwei Reihen von 
Vorstellungen, welche in der Seele des Lesers 
der Dichtung wie des Beschauers der Wandel¬ 
bilder des Films mit psychologischer Notwen¬ 
digkeit gleichermaßen zugleich wirksam werden. 
'Einmal die Vorstellung, daß es sich bei den 


dargestellten Qualen nicht um Vorgänge einer 
sichtbaren Wirklichkeit handelt, sondern um 
Vorgänge ln der Hölle, also eines unsichtbaren 
Jenseits, in das die geniale Kunst des phanta¬ 
siebegabten Dichters einen Blick tun läßt. So¬ 
dann die Vorstellung, daß hinter den geschil¬ 
derten und dargestellten, an sich gewiß grauen¬ 
vollen, entsetzlichen Vorgängen die „Allgerech¬ 
tigkeit“ steht, die Idee der göttlichen Vergeltung 
ln einem Jenseits, also ein großes sittliches 
Prinzip. Es liegt ln der Natur der Sache, daß 
diese Zusammenhänge, welche den geschil¬ 
derten und dargestellten Bildern eine sie über 
sich selbst hinaushebende Bedeutung geben, ln 
der Dichtung eindringlicher zum Bewußtsein 
gebracht werden wie in der kinematographischen 
Wiedergabe. Jedoch ist die Vorstellung, welche 
man sich im Sinne der vom Dichter vertretenen 
Weltanschauung von der Hölle und ihren 
Schrecken und den Höllenstrafen zu machen 
hat, auch im Bewußtsein des großen Publikums, 
das die Kinematographentheater besucht, deut¬ 
lich genug, um jene vorhin besprochene ver¬ 
söhnende Wirkung auch bei der Betrachtung 
der der Dichtung entlehnten Wandelbilder des 
Films zu verbürgen. Unter dem Gesichtspunkt 
dieser Betrachtungsweise Hegt aber dann kein 
genügender Grund mehr vor, in der Beurteilung 
der dargestellten Bilder, wie es das Bezirksamt 
ln seinen neuesten Verfügungen tut, einen Un¬ 
terschied zu machen. 

Der beanstandete Film stellt den Versuch 
dar, eine bedeutende Dichtung, für welche sich 
bisher in der Hauptsache aus naheliegenden 
Gründen nur die Gebildeten interessierten, mit 
Hilfe des Kinematographen dem großen PublU 
kum zugänglich zu machen. Es mag sein, daß 
dieser versuch, weil mit unzulänglichen Mitteln 
unternommen, heute noch nicht geglückt ist. 
Es mag sein, daß der Klnematograph überhaupt 
kein geeignetes Mittel Ist, der Größe der Dante’ 
sehen Dichtung auch nur einigermaßen gerecht 
zu werden. Es mag endlich sein, daß die Vor¬ 
führungen so, wie sie zur Zelt, und auch vom 
Kläger, dargeboten werden, vom Standpunkt 
des guten Geschmacks wirklich zu beanstanden 
sind. Der Gerichtshof hat hierüber kein Urteil 
abzugeben. Einen Grund zum Verbot der Vor¬ 
führungen könnte die Polizeibehörde hierausje- 
doch in keinem Falle ableiten. Wie der Ge¬ 
richtshof in seinem Urteil vom 5. Mai 1909 
(Zeltschr. 1910 S. 15) ausgesprochen hat, Ist 
aas Verbletungsrecht, das § 63 Pol.-StGB. der 
Polizeibehörde einräumt, kein unbedingtes. Es 
ist vlelmthr auf die Fälle beschränkt, In denen 
das Interesse der öffentlichen Ordnung, Sicher¬ 
heit und Sittlichkeit ein polizeiliches Einschreiten 
verlangt. Dies ist jedoch dann sicher nicht der 
Fall, wenn durch die Darstellung, um die es 
sich handelt, allein der gute Geschmack ver¬ 
letzt wird. 

Man kainn Ober den Wert eines Films 
verschiedener Ansicht sein. Für uns hat 
die Entscheidung des Gerichts, daß der 
Film „Dantes Göttliche Komödie“ freige¬ 


geben ist weniger Interesse als die Tat¬ 
sache, daß die obersten Gerichte frei von 
allen EinflQssen der Kinogegner lediglich 
den Zensoren die Rechte zubilligen, die 
ihnen von Gesetzeswegen zukommen. 
Und darin allein schon liegt der Verdienst 
des Klägers vorliegender Streitsache. 

Die Aufgabe der Zensur besteht 
nach den gesetzlichen Grundlagen ledig¬ 
lich darin, die Vorführung von Bildern 
in den Fällen zu verbieten, in denen 
ein Einschreiten im Interesse der öffent¬ 
lichen Ordnung, Sicherheit und Sittlich¬ 
keit notwendig erscheint. Nun sind 
diese Begriffe an sich schon sehr 
dehnbar. Wenn aber die Zensur auch 
noch ihr Verbietungsrecht auf Films 
erweitern will, die dem guten Ge¬ 
schmack zuwider sein könnten, so 
werden die Verhältnisse innerhalb 
unserer Film-Produktion noch un¬ 
sicherer. Die Geschmacksrichtung 
ist überall verschieden und daher 
niemals in irgend eine gesetzliche Be¬ 
stimmung festzulegen. Schließlich aber 
ist es nicht Aufgabe der Zensur nach 
dieser Richtung ihren Einfluß auf das große 
Publikum zur Geltung zu bringen. Die 
ästhetische Auffassung von Bildermotiven 
und Darstellung wandelt sich je nach 
den Zeitverhältnissen. Wollte man also 
in das Getriebe einer derartigen Strömung 
hineingreifen wollen, so hieße dies dem 
ganzen Zeitalter gewaltsam einen per¬ 
sönlichen Stempel aufdrücken. Daß dies 
aber nicht möglich ist, beweist die Ent¬ 
wicklung des sozialen und politischen 
Fortschrittes. Hier kann nur die Zeit 
selbst die Schäden ausmerzen. Und 
daß die Richtung in Bezug auf die 
Qualität der Filmen - Sujets gegen früher 
besser geworden ist, kann kein Kenner | 
der Kinematographie im Emst bestreiten 
Die Branche mausert sich daher von 
selbst und fügt sich allen den ästhetischen 
Ansprüchen des Zeitalters an. Aus 
diesen Gründen muß man auf jede Be¬ 
vormundung seitens des Zensors in Hin¬ 
sicht des Geschmacks nicht nur verzichten, 
sondern mit allergrößter Energie da¬ 
gegen protestieren, weil die Fabrikation 
selbst am besten ermessen kann, was 
der Geschmacksrichtung derZeit entspricht. 


D 


r« v| 


Schöneberger Steuerschraube! 


er Magistrat in Schöneberg hat 
dem Beispiel Berlins folgend 
einen Entwurf für eine Steuer- 
- Ordnung ausgearbeitet, indem die 
Kinematographen-Theater ganz besonders 
stark in Anspruch genommen werden 
sollen. Der Vater dieses Entwurfes kann 
über die Verhältnisse der Kinotheäter 
überhaupt nicht orientiert sein, sonst 
könnte er unmöglich derartig exorbitant 
hohe Steuersätze in Vorschlag bringen. 
So solleq für IOO PIAtze (ganz gleich 
ob Steh» oder Sitzplätze) 8 Mk„ bis 


250 Plätze 15. 

Plltzon, 24 


Mk., 

Mk. 


bei mehr als 250 

Ti 


0 


erhoben werden. Ein Theater mit 
Plätzen, (die doch ln der Mehrzahl vor¬ 
handen sind, hälfte nach dieser Steuer¬ 
ordnung zirka 0000 Mk. Steuer auf¬ 
zubringen. Jeder Kenner'der Kinemato¬ 
graphie aber muß sich sagen, daß dies 
eine Unmöglichkeit ist. Die Stauer 
bedeutet daher den Ruin der 
Theater InSchßneberg und fordert 
daher den alleratflrketon 
bereue. 


Soweit wir uns orientiert haben, |Si 
der Vorstand des Vereins der Kijiemato- 
graphen-Besitner Groß-Berlins im nte ' 
resse der Schöneberger Kollegen bere 
den Protest gegen diese Erdrosselung' 
Steuer zu leiten. Es dürfte sich da» 
empfehlen, wenn die SchönebergerTneaj® 
besitzer sich baldigst mit dem Vorsitzen^ 
des Vereins Herrn Otto Pritzkow, Ber 
Münzstr. 16, Telephon Amt VII, 760, ’ 
Verbindung setzen würden, um mit dl 
die Maßnahmeh zu besprechen. 





L • B • B 


Seite 5 


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L • B • B 


No. 21 


eivfts sind wir Alle, reir habe« 
ater auch das fChrafieber, tüe 
modernste aller Krankheiten. Nur 
däfi deren Symptome sich ver¬ 
schieden äußern. Die Kinotheater 
waten« üteteft an. Sebteä ein Oe- 


N 

rare 


ncUtft wird ein bis da- 

JLtim tlAW WrttPff Wllgw Af_ 

xnn ynüvtwiTHwi ? uiu i ivuu rarerer**! vi* 

Steigen begriffen, bis auch er ein solches 
Theater sein eigen nennt 

Wo kämen wir hin, wenn das Fieber, 
den Khio zu besudle«, «tat noch mehr 

S anieren würde? Leute, die ei« 
egner wacen, siad Jetzt treue Stare« 
gäste geworden, und das beste Publikum 
nt die liebe Jugend, die man mit Para- 
gtapta un< l Warechstften vor Infektion 
bewahre« wft Vergebens, wie Beispiele 
täglich fteen. fCmo bedeu te t heute 
Wissen and dafür ist die Jagend das 
eigentliche Md. Wohl aber f 
auf die Rwikfr oder Hnreor der 1 
zu wirken vermag, freilich darf dies 
nicht ausarten, wie bei dem 11jährigen 
Jean Casslere, der — nach dem Daily 
Snpreas — vnn der flariaer Polizei 
frierend und hungernd aufgegnffe« wuaftt. 
Er gestand, er sei seinen Eltern, die nach 
der Provinz verzogen seien, zum sechsten 


«-max— I— 1 - I/j-.B -« J.D 

innen sic nein „Tvnro , uuue uod er 

■MBt leben Itene. 

Fieberhaft ist auch die Furcht vor 
and in dem Kino. Die Furcht vor dem 
Kino (damit meinen wir nickt den Kan- 
karreaatad ««teer Untemetauutes) 


Das Kinofieber. 

hat zu Vorschriften geflttirt, durch deren 
Labyrinth man eine« Führer benötigt. 
Vorsicht ist die Mutter der Weisheit, wer 
aber der Vater ist, weift man nicht und 
daher mag es komme«, daß man aus 
lauter Vorsicht hier gestattet, was dort 
verboten ist, (von der BiMerzensur gar 
nicht zu sprechen, die in Cannstadt ge- 
nterigt, was ra StiäM art nicht gezeigt 
werden darf, so daß He Stuttgarter ein¬ 
fach über die Brüche nach Cannstadt 
gehen). 

Das g e f ä hrlichs te aber ist das Fieber 
im Kiaematogfaphea-Theater, denn bei 
wirklicher Gefahr oder bei einer Panik 
infolge blinden Alarms, rächt sich der 
krankhafte Zustad am Publikum selbst. 
Gegen dieses Fieber müßten alle An¬ 
gestellten des Kinematographen-Theaters 
ohne Ausnahme geschult werden. Die 
Musiker inbegriffen, müßte das ganze 
Personal (ohne Ausnahme, wiederholen 
wir) darauf gedrillt werden, was jeder 
Einzelne zu tun, wie er sich zu benehmen 
hat, wenn die Gefahr da sein oder nur 
an die Wand gemalt sein sollte. 

Allein noch notwendiger ist es, daß 
in jedem Kino durch Lichtbilder das 
Fieber des Publikums zum Teil behoben 
oder abgeschwächt werden sollte. Kurze 
Vertudtaf^pvoachrifteh immer und immer 
wieder auf die Leinwand geworfen, 
piägen sich Md im Pubrikom ein. Dann 
werden Vorfälle wie der jüngst in 
Middlesborough tunlichst vermieden 
werden. Im dortigen Hippodrome-Picture- 
Palace brat* ohae jede Ursache eine 


□ | teSfdHdm. | Q 


Nndsrvstet und Kavnmargarictrt. 

Das Sdnterfl dar Pidfeflmrmnfafuwg 
tetr. das Ki iid er r c ib u t int entgBMu be- 

riaoftU. Das Kammaraencht 
gThaWadaioa ja dar Sii#- 

Es hat angenommen, daß die 
Poüzeiverprdnung radUhÜ- 



die Polizeiveroitaung au Fall zu bringen, 
airel daher leider ohne Erfolg gewesen. 
Wir kommen auf las Urteil noch zurück. 

Die Polizei In Karlsruhe schreibt 
an «die K>ne4ieeltzer. 

„Das Oroßhere«0iche Ministerium 
das Innere h* uns ermächtigt, in den 
Fällen, in deaae die Kinematographen- 
Uatenreharer reit der Anmeldung des 
tagaarerealli fli ehretnen Programm- 
mrerearea Bee N a c hw e is der Geneh¬ 
migung des Kftnty. P d H ss i p te i ilares 
Berlin durch Varfeage der von diesem 
asqpestcUta Bflscheinfeang etenpa 
von eher poKreftfchen BetfChtigapg 
dieser ftegreiireiarenmern Umgang zu 

Wir ftee fcana demnach anheim, 
(earells testen mit der Anmeldung 



teaelnzelnenNummern 


te entsprechende« in 
Ihaan Besitz befind¬ 
lichen Bescheinigungen 
des Königl. Poheei- 
prfleidiuras Beriin vor- 
teftgtn. Das Pro- 
grepre Ire jeaatti bfe 
8 Uhr vormittags ein- 


Panik aus, die Zuschauer drängten über 
Frauen und Kinder ins Freie, die 4jährige 
Louise Manning und die 15jährige Mar. 
garete Eüiot wurden hierbei totgedruckt, 
acht Personen wurden mehr oder weniger 
verletzt. Die Angestellten taten, wie fest¬ 
gestellt wurde, ihre Pflicht, jeder w* 
auf seinem Posten, bei Ausbruch dm 
Panik wurde es im Theater hell, äh 
Musik spielte, aber die Menge war nxftt 
zu halten und das Unglück war ga- 
schellen. Dennoch: von dem Persorel 
handelte jeder nach eigenem Ermesse«, 
keiner war auf einen solchen Ansture 
geschult oder e mgea r be rt et , die Meage 
glaubte sich in Gefahr, war nicht vor¬ 
bereitet und instruiert, und so konnte« 
zwei junge Menschenleben zum Opfer 
fallen. 

Schließlich wollen wir noch einer 
Abart des Kinofiebers gedenken. Das 
ist die Epidemie der Ideen für kinemato- 
graphische Aufnahmen; fast ohne Aus¬ 
nahme hat jeder Theaterbesucher „grandi¬ 
ose" Ideen rar Aufnahme, ohne eine Ahnung 
zu haben, ob die Idee durchführbar ist, 
ob sie kmematographisch auch wirkt 
Schreiber dieser Zeilen hat nach drei¬ 
monatlichem Studium etwa 100 Sujete 
für eine Filmfabrik anssgearbeitet, hiervon 
kamen nur etwa 25 zur Ausführung, da¬ 
von waren etwa 10 Aufnahmen in jeder 
Beziehung gelungen, nur 4 fanden 
wirklich lohnenden Absatz und im Ganzen 
2 erwiesen sich als „Schlager“. x 


zuaenden, damit noch eine Prüfung 
durch die Polizeibehörde mög¬ 
lich ist. 

Diejenigen Nummern des Programm, 
, zu doaa tactotoigugen des KO# 
Polizeipräsidiums Berlin vorgelegt 
werden, gelten ali ebne Weiteres ts- 
gelassen, sofern nicht bis spätestens 
12 Uhr vormittags ehie Untersag««! 
durch die Polirfitifliöwlf auf Qfte 
Ihrer Prüfung eventuell einer Besichti¬ 
gung erfolgt." 


OsnabHIok. Kir den Umfan g i» 
Benito tat der B#e« nyp«igd* 
eine Polizeiverordpubg erlassen, die rat 
dem 15. d. M. in Kraft tritt, und»* 
der khi e reatog r a pta b e VonäeMaag** 
von Kindern unter 16 Jahren nur ‘ 
Begleitung Erwachsener tatet 
dBäee. V«nUta«en «r «e Jug^ 
müssen als soldiei besaite» 
zeiteet werden. Der taho «JtjJ 
liegt einer polizeilichen Ze«w- ^ 
ihnfite Verfügung besteht bereus** 
die Stadt Osnabrück. (Eh tad«t sw 
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Nr. 23 



Vom Schuldkonto dor riesigen 
Ä Damenhüte. 

Die großen Hüte unserer Damen haben 
einen Kinematographen-Besitzer in Berlin 
große Ungelegenheiten bereitet, denn mit 
Berufung auf die Ungetüme, die die 
Damen auf den Köpfen tragen, ist ihm 
die Konzession für sein neueingerichtetes 
Kino-Theater versagt worden. Der Kreis¬ 
ausschuß hatte einen Ortstermin abge¬ 
halten, und daraufhin wäre dem Antrag 
auf Erteilung der Schankkonzession auch 
Folge gegeben worden, wenn nicht in 
letzter Linie der Vertreter der entsprechen¬ 
den Behörde die großen Hüte ins Feld 
geführt hätte. Bei besetzten Bänken, so 
meinte er, namentlich wenn Damen mit 
großen Hüten auf ihnen sitzen, würde 
der Raum zwischen den Bänken sich als 
zu eng für den Kellner erweisen, der 
dann nicht zu den hinteren Plätzen ge¬ 
langen könnte. Der Kreisausschuß hielt 
diesen Einwand für durchschlagend und 
wies schließlich die Klage ab. So ge- 
geschehen in der Sitzung des Kreisaus¬ 
schusses für den Kreis Teltow bei Berlin. 

Sozialistenbeklmpfung im Kino. 

Eine etwas plumpe Spekulation auf 
die Dummen hat in Laurahütte ein Kine- 
matographenbesitzer versucht. Der poli¬ 
tische Geschäftsmann, den wir dem 
Reichswahrheitsverband zur Ehrenmit¬ 
gliedschaft vorschlagen, ließ vor einigen 
Tagen in seinem Theater ein Bild mit 
der Ueberschrift „Die letzte Stimme" 
vorführen. Dieses Bild stellt vor, wie 
die Sozialdemokraten Wahlbeeinflussung 
treiben. Sie versuchen dies bei einem 
gut patriotischem Arbeiter, von dem sie 
abgewiesen werden, worauf sie die Krank¬ 
heit von Frau und Kindern ausnützen, 
den Arzt bestechen, und gemeinschaft¬ 
lich mit diesem den gut patriotischen 
Mann zur Stimmabgabe für die Sozial¬ 
demokraten zu gewinnen versuchen. Der 
Rezitator, der mit einer bombastischen 
Stimme all diesen Blödsinn ausbrüllte, 
war nicht wenig erstaunt, als ein Herr, 
der offenbar der besseren Gesellschaft 
angehörte, aufstand und dem Mann fol¬ 
gendes sagte: „Erzählen Sie doch nicht 
einen solchen Blödsinn und nicht solch’ 
eine Dummheit! Denken Sie denn, die 
Sozialdemokraten sind so blöd’ wie Sie 
oder wie der, der* das Bild angefertigt 
hat? Sie nehmen den Leuten das Geld 
doch nur ab, um ihnen einen Blödsinn 
zu erzählen, das Geld ist direkt wegge- 
WQifen, das merken Sie sich ein für 
allemal 1" Wie versichert wird, soll.der 
staatserhaltende Kinomann nach dieser 
Zurechtweisung ein Gesicht gemacht 
haben, das wert wäre, durch den Film 
wkdergegeben zu werden. Die im Stile 


des Reichsverbandes gehaltene „nationale 
Wahlpropaganda" hatte übrigens die 
Wirkung, daß das anwesende Publikum 
dankend auf das blöde Zeug verzichtete 
und den Mann mit seinen Bildern allein 
ließ. 

Ein neuer Kino-Tempel In Berlin. 

Am 2. Juni haben wir einen hochin¬ 
teressanten Abend verlebt: die festliche 
Eröffnung der „Pariser Lichtspiele" in 
der Rosenthalerstraße. Die Premiere war 
nicht nur absolut musterhaft, sondern 
exakt und künstlerisch in hervorragend¬ 
ster Weise, so daß es selbst dem kri¬ 
tischsten Fachmann eine aufrichtige Freude 
war. Aus diesem Grunde sagen wir den 
tüchtigen Theaterleitern Dank im Namen 
der Branche. Dieses neue Theaterchen 
wird uns eine neue Kunststätte sein, die 
praktisch hilft, emporzukommen. — 
Christensen lieferte das äußerst sorgfältig 
zusammengestellte Programm; auch die 
gewählte Reihenfolge war ohne Tadel. 
Alles ist nett und hübsch. Auch die 
neuen Stühle der „Rixdorfer Metallwaren- 
Werke" gefallen uns. Die Projektion 
war bewundernswert schön. Die Rezi¬ 
tatoren, Dialogsprecher und die Musik 
wirkten im Verein mit den Films so 
außerordentlich, daß sich Jeder diese voll¬ 
endete Kunstgattung ansehen und an¬ 
hören sollte. — Vorführer Heider bediente 
den Path^-Apparat sehr korrekt. - Wir 
müssen auf dem gedruckten Programm 
die angewandten Abkürzungen und ihre 
Erklärung: H = humoristisch, Dr. = Drama 
usw. bemängeln. — Das ganze Arrange¬ 
ment aber und auch das Theater hat uns 
so außerordentlich gut gefallen, daß wir 
freiwillig öfter hingehen, wenn wir einen 
Abend geschmackvoll verbringen wollen. 

Feuer. 

In dem kinematographischen Theater 
von Holländer, Grünbergerstraße 13 in 
Boxhagen-Rummelsburg, geriet abends 
während der Vorstellung ein Film 
in Brand; das Feuer konnte jedoch gleich 
gelöscht werden. — In Gleiwitz brannte 
infolge einer Filmexplosion auf dem 
Schützenfest ein Kinematographen-Theater 
nieder. Die Besucher wurden gerettet. 
Es wurde niemand verletzt. 

Konkursverfahren. 

Ueber das Vermögen des Kinemato- 
graphenbesitzers Josef Szkrobka wohnhaft 
in Zabrze-Süd, gewerbliche Niederlassung 
in Biskupitz, ist am 2. Juni 1911, Mittags 
12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. 
Verwalter: Kaufmann Carl Heintze in 
Zabrze-Süd. Anmeldefrist sowie offener 
Arrest mit Anzeigefrist bis zum 26. Juni 
1911. Erste Gläubigerversammlung und 
allgemeiner Prüfungstermin am 5. Juli 
1911, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 39. 

Eine Komödie Im Kino. 

_ Eines von den.-kleinen Lustspielen 
des Lebens, die off unterhaltsamer sind 


als die der Bühne, wird, wie wir der 
Deutsch. Tageszeitung entnehmen, aus 
Paris berichtet: 

Georges Clermont war seit kurzem 

f lücklich verheiratet, als vor einigen 
agen seine Frau durch ein Telegramm 
an das Krankenlager ihrer Mutter gerufen 
wurde. Er hatte die Gattin zur Bahn 
geleitet, ging nun seines Weges und war 
in Betrachtungen darüber vertieft, wie er 
mit seinem kleinen Gehalt jetzt bedeutend 
besser auskäme, als früher, da er als 
Junggeselle für sich allein zu sorgen 
hatte, und wie überhaupt die Ehe eine 
ganz herrliche Einrichtung wäre, und 
seine Frau so lieb, daß er schon jetzt 
den Augenblick sehnsüchtig erwartete, 
da sie zurückkehren würde. Um sich 
die Zeit zu vertreiben, folgte er der 
freundlichen Einladung eines Kinemato- 
graphentheaters und wollte nun halb 
gelangweilt die Bilder an sich vorüber¬ 
ziehen lassen. Plötzlich aber fuhr er 
aus seinem Dahindämmern auf; er glaubte 
zu träumen, aber er überzeugte sich, daß 
es wahr war: vor ihm auf der Bildfläche 
sah er eilig seine Frau herankommen, in 
ein Postamt gehen und einen postlagern¬ 
den Brief abheben, Sie öffnete, las, sah 
nach der Uhr und stand lächelnd da, 
als eilig ein Mann herbeikam, sie in die 
Arme nahm und küßte. „Wer ist das?“ 
schrie Georges Clermont laut auf, und 
aller Augen wandten sich zu ihm hin. 
Der Unglückliche aber dachte an nichts 
mehr, sondern stürzte hinaus, eilte nach 
Hause und wühlte alle Schränke und 
Kästen durch, um weitere Beweise von 
der Treulosigkeit seiner Frau zu finden. 
Am Morgen nach durchwachter Nacht 
empfing er ein Telegramm, das ihm die 
frühere Rückkehr seiner Frau mitteilte. 
Er wußte jetzt, was er zu tun hatte. Er 
ging hin, kaufte einen Rovolver, lud ihn 
und kehrte zurück. Am Abend kam die 
Frau. „Aber warum warst Du nicht an 
der Station, was ist denn los, Du siehst 
ja ganz krank aus, was fehlt Dir denn?* 
Wie sie nun anscheinend ahnungslos und 
ganz vergnügt zu ihm trat, vorlor Georges 
Clermont die Fassung. Er schrie ihr ins 
Gesicht, was er im Bilde gesehen. Sie 
sah ihn nur groß an und hauchte: 
„Georges . . .“ und ein leichtes Lächeln 
spielte um ihre Lippen. Georges über¬ 
mannte die Wut, er zog den Revolver 
und schoß. Die Kugel ging durch 
offene Tür und zerschmetterte mit lautein 
Krachen die Flurlampe. Die Leute i® 
Hause stürzten herbei. Georges Clermonj, 
der nach der Tat erschöpft auf 
Stuhl gesunken war, wurde zur row® 
gebracht. Als er dort seine Geschieh 
erzählte, bat Mme. Clermont um 
kurze Unterredung unter vier Augen ® 
dem Polizeikommissar. Am näcn ^J 
Morgen wurde der Attentäter ij® 
polizeilicher Bedeckung mit seine r_il| 1 L 
zusammen nach Vincennes hinausgeN*'“’ 




No. 23 


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Cricks & Martin Ltd., London 

Kraftbrot 

135 m. M. 135, -. Humor. 

Clarendon Film Co., London 

Fritzchen und der Regenschirm 

130 m. M. 138,-. Humor. 


Per 8. Juli 1911 


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Die Adoptivväter (Schlager) 

320 m. M. 325, -. Drama. 


Cricks & Martin Ltd., London 

Tollpatsch als Rennfahrer 

110 m. M. 110,-. Humor. 


Kineto Ltd., London Britisch & Colonial-Kinematograph Co., London 

Von der Knospe zur Blume (II. Serie) Flick und Flock als Cowboys 

75 m. M. 90,-. Wissensdi. 140 m. M. 145,-. Humor. 

Per 15. Juli 1911 

Selig-Film, Chicago Selig-Film, Chicago 

Apachen-Aufstand (Schlager) Das Geheimnis des alten Gasthauses 

315 m. M. 320,-. Drama. (Hervorragender Schlager.) 185 m. M. 190,-. Drama. 

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Ne. 23 


Seite 10 


vo man ihn in eine Art großes Atelier 
tthrte. Es waren viele Leute da, die 
Mme. Clermont freundschaftlich begrüßten. 
Ein kleiner dicker Mann rief sie: „Ma¬ 
dame, Sie sind an der Reihe, und Sie, 
Jean, kommen Sie schnell her.“ Georges 
Clermont staunte: daß war der Mann, 
der seine Frau vor dem Postamt geküßt 
hatte! Die beiden Polizisten hielten ihn 
fest an der Hand. „Nun bitte,“ sagte 
der kleine Mann, und Clermont sah ge¬ 
malt ein Caf 6 und davor Tisch und 
Stühle, auf denen Mme. Clermont und 
der junge Mann Platz nahmen, und eine 
neue Szene begann. Jetzt begriff Georges. 
„Der Kinematograph hat unser Ein¬ 
kommen in den letzten drei Monaten 
verdoppelt,“ sagte Mme. Clermont sanft 
zu ihrem Manne. Anklage wegen Be¬ 
drohung ihres Lebens erhob sie nicht, 
und so konnten beide Arm in Arm wieder 
nach Hause gehen, Georges - mit 
Tränen der Rührung in den Augen . . . 

Kinematagrnph und Framden- 
Varkehr. 


Wir behaupten, daß überall, wo für 
den Fremdenverkehr etwas getan wird 
oder doch werden sollte, das beste Mittel 
bisher außer Acht gelassen wurde: die 
Kinematographie. 

In Berlin versucht ein Komitd, das 
zur Hebung des Fremdenverkehrs ge¬ 
gründet ist, alles Mögliche, verfiel aber 
bisher noch nicht auf die Idee, die ihm 
jetzt in der Reiseausstellung in den Zoo- 
Hallen praktisch verwertet gewiesen wird. 
Ob Stadt oder Dorf, der Lokalpatriotis¬ 
mus floriert überall, man ist voll des 
Lobes über die Schönheiten von Plätzen, 
Gebäuden oder auch der Umgebung. 
Gemeindeverwaltungen, Handelskammern, 
Klubs-, Geschäfts- oder Interessenten¬ 
vereinigungen, oft auch nur Mitglieder 
eines Stammtisches sind alle an der ge¬ 
meinsamen Arbeit beteiligt, der Mitwelt 
diese Schönheiten bekannt zu geben und 
sie alle huldigen, oft unbewußt, dem 
Wahlspruche eines Komitös zur Hebung 
des Fremdenverkehres: „Kommet zu uns 
■nd weilet bei uns!“ Badeorte, Länder 
mit „schönen Gegenden“ singen das 
gleiche Lied, das die Touristen heran¬ 
locken soll. Und durch die Konkurrenz, 
die demnach allseitig entsteht, ging man 
za Übertreibenden Anpreisungen über, 
oder zu gleichen Lobeshymnen, so daß 
der Zweck derselben dadurch verloren 
ging, daß sie ihre Wirkung einbüßten. 
Das Publikum ward imßtrauisdi und 
nun kamen die Prospekte, Plakate, Ab¬ 
bildungen, denn schließlich, was Han 
sah, durfte am doch 'glauben. So ent¬ 
wickelte sich der Grundsatz „Zeige mir, 
was Du mir bietest“, auch auf diesem 
Gebiete und man will zwischen dem 
Outen und dem so Scheinenden selbst 
unterscheiden. Angebot und Nachfrage 
treffen sich mit ihren Interessen in, der¬ 
artigen „ Bekauu tt na d iungei r" {in des 


Wortes richtigem Sinn), die wirklich das 
Zusagen, was vorhanden ist. 

Dazu bedient man sich am besten 
der Photographie, am allerbesten der 
lebenden Photographie. „Zeiget mir“ 
genau ohne jede weitere Anpreisung oder 
Erklärung, auch ohne Lob, ohne Worte 
packend, was Ihr habt, das zwingt alle 
zum Kinematographen. Man wird durch 
ihn aufmerksam gemacht, gewinnt In¬ 
teresse, es entsteht Sehnsucht und man 
handelt. Sieht man im lebendem Bilde 
die Punkte von allgemeinem Interesse, 
die Schönheiten der Anlagen, die großen 
Vorteile einer Gemeinschaft, das indus¬ 


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trielle Leben, die Verkehrs-, Handels-, 
FabrikatfonsverhSUmese, so, «aerkt man 
sich sie und Will, wenn möglich, den 
Ort aufsuchen. Schon manches Reise¬ 
ziel wurde auf Grund geschauter Films 
gewählt. Wer den Fremden heranztahei 
will, zeige ihm daher im lebenden Bilde, 
das ihn überall und daheim erreichen 
kann, was ihm geboten werden soll. 
Speziell Berlin kann seine Schönheiten, 
seine Umgebung, seine Eigenarten nicht 
besser vor deren Besichtigung anpreisen, 
als duck WaeaiHpgiaphische Aufnahmen, 
die aber Jedermanns Interesse umfassen 
müssen. 

Hier ist eins der Wichtigesten Be¬ 
tätigungsgebiete des Kinematographen, 
denn kein Prospekt, kein Plakat und 
kein Vortragender, nicht einmal die 

- ^-UiMndilii 

«wvvmo^V UUl| oüCl W HMCHlW ' fWC 


Ph o to g r a p hi e kann so beredt und wahr¬ 
heitsgetreu schildern, wie die Naturauf¬ 
nahme des Kino-Apparates. 


□ 


Gerichtliches 


□ 


Kammergericht und Zeneur. 

Nadi den Polizehrerordnungen über 
die Zensur kinematographischer Vor¬ 
führungen ist derjenige zu bestrafen, 
der einen Film ohne zensurpolizeilidie 
Erlaubnis vorführt. Nadi einer Ent¬ 
scheidung des Kammergeritots vom 
29. September v. Js. tritt diese Be¬ 
strafung auch schon dann ein, wenn ein 
Film, der nur mit einer bestimmten Ein¬ 
schränkung zur öffentlichen Vorführung 
zugelassen ist, ohne Einhaltung dieser 
Schranke vorgeführt wird. Im vor¬ 
liegenden Falle hatte der Angeklagte 
in seinem kinematographischen Theater 
ein Bild in Anwesenheit von Kindern 
vorgeführt, obwohl ihm che zensurpoli¬ 
zeilidie Erlaubnis zur öffentlichen Vor¬ 
führung dieses Bildes nur für den Fall 
des Ausschlusses von Kindern erteilt 
worden war. Ob diese Bedingung zur 
Erreichung des polizeilichen Zwecks er¬ 
forderlich war, durfte das Gericht nicht 
nachprüfen. Es stand eine Verfügung 
der Verwaltungsbehörde in Frage, deren 
Zulässigkeit und Zweckmässigkeit ledig¬ 
lich in das Ermessen der Verwaltungs¬ 
behörde gesteht ist, che also der rieht er¬ 
lichen Nachprüfung nicht unterliegt; es 
kam also nicht darauf an, ob die Vor¬ 
führung des Films mit der erwähnten 
Einschränkung überhaupt noch möglid 
war oder nicht. 


Die Ungültigkeit der PöKzetverorf* 

mang betr. des Ktaderverbot. 

Das Schöffengericht in Bielefeld 
hatte sich in diesen Tngen mit der Po- 
lizeiverordeiukg des Oberpräsidenten 
von Westfalen vom 26. November 1910 
betr. den Betrieb und Besuch von Kine- 
matographentheatern zu befassen. Das 
Schöffengericht erklärte die Polizeiver- 
Ordnung für ungültig, weil sie über dH 
Rahmen des Gesetzes von 1850 hinaus' 
gehe sprach den Angeklagten frei. 
Der Gerichtshof begründete seine Ent¬ 
scheidung damit, daß die in der Ver¬ 
ordnung vorgesehene Altersgrenze -7 
für Kinder bis zu 16 Jahren - zu hoch 
gegriffen sei Nebenbei wurde ausge¬ 
führt, daß auch der Begriff „in Beglei¬ 
tung Erwachsener“ in Betreff des Vef 
hältuisses dieser Erwachsenes zu des 
Kindern einer näheren Präzisierung 
bedürfe. 


Die Strafkammer in Frankfurt a.JJ- 
verurteilte den früheren Teilhaber ein® 
Kinematographentheater Friedrich Bec*» 

der an vier Sonztagns in ssdosm Betn® 0 







L • B ■ B 


Säte 11 


No. 28 


Elektrizität beoiifete, die er unter Um¬ 
gehung des Zählers der Leitung ent¬ 
nommen hatte, wegen Vergehens gegen 
das Gesetz über die Entziehung elek¬ 
trischer Arbeit vom 9. April 1900 zu 
400 M. Geldstrafe. 


Das Ktndarvarboft In Breslau. 


Der Breslauer Polizeipräsident hat am 
25. Januar 1911 eine Verordnung erlassen, 
wonach in den Kinematographentheatem 
nur solche Bilder vorgeführt werden dürfen, 
die von der Polizeibehörde vorher ge¬ 
nehmigt worden sind. Bei Veröffent¬ 
lichung dieser, vom Regier ungspräsidenten 
erlassenen Bestimmungen, fü#e der Polizei¬ 
präsident am Schluß noch eine besondere 
Bekanntmachung hinzu. Diese besagt, 
daß Kinder unter 16 Jahren, die nicht 
von Erwachsenen begleitet sind, nur dann 
zu den Vorführungen zugelassen werden 
dürfen, wenn sie als Kinder- oder ScbOler- 
vorsteflungen ausdrücklich genehmigt sind. 
Wegen Uebertretung dieser angehängten 
Bekanntmachung batte der Kine- 
mat( graften* Besitzer Friedrich Jelisch 
von hier einen polizeilichen Strafbefehl 
über 15 Mark erhalten. Auf seinen Ein¬ 
spruch hin beschäftigte sich nun das 
Breslauer Schöffengericht am Sonnabend 
mit der Sache. Der Verteidiger des An¬ 
geklagten bestritt die Rechtsgiltigkeit der 
Bekanntmachung des Polizeipräsidenten. 
Er führte aus, daß nur 4er Regierungs¬ 
präsident unter Zustimmung des Bezirks¬ 
ausschusses solche Bestimmungen zu 
erlassen befugt sei. Auch sei es unent¬ 
schieden, meinte der Rechtsanwalt, ob 
der Polizeipräsident überhaupt das Recht 
halbe, eine Verordnung des Regierungs¬ 
präsidenten so auszulegen, wie dies kn 
vorliegenden FaHe geschehen sei. Der 
fatsanwartt kielt die Bekanntmachung 
des Polizeipräsidenten für reditsglltig und 
hsaotragte die in dem Strafbefehl gegen 
jdheh festgesetzte Strafe. Dagegen hielt 
das Gericht mindestens für fraglich, 
ob das vom Polizeipräsidenten angeord- 
ode Kinderhesuchsveübot gesetzlich und 
"Ahgiltig sei. Der Kinematagraften- 
JBRzer wurde deshalb freigesprochen. 
"Jb der Vorsitzende in der Urtetts- 
o^fftndung bemerkte, wird wohl Jetzt 
* r Regierungspräsident das in Frage 
5®®wende Verbot erlassen, so daß also 
?. Polizeipräsident sein Zid doch 
••eichen wird. 



KlnovorfOhrunoen ln hnllnnt Sni 

do.u )ern,al8 schwindet ein Urnst« 
SU» der bisher zur Anfeindung 
SJographic benutzt wurde. A 
Lichtbildtheater zu den V 
BOru ngen nicht mehr zu v e r d un ke l n. 


Die Lampen des Zuschauerraumes 
brennen weiter und der Kinematograph 
oder das Scioptikon treten trotzdem in 
Tätigkeit. Der Deutsche Herbert ist der 
Erfinder dieses Systems, bei dem im 
Zuschauerraum eine Helligkeit herrscht, 
daß man bequem seine Zeitung oder 
das Programm lesen kann. Die Bilder 
sind zwar nicht so hell, wie in einem 
dunklen Raume, was selbstverständlich 
ist, aber das Projektionslicht kann beliebig 
verstärkt werden; wenn man die Kosten 
nicht scheut. 

Das System ist einfach. Neben dem 
Apparat steht noch ein besonderer 
Lampenkasten, in dessen Diapositiv¬ 
rahmen eine Platte steckt, die nur einen 
durchscheinenden Rand hat, während die 
innere Fläche (entsprechend der Filmbild- 
größe auf der Leinwandkiste) schwarz 
bestrichen ist. Dadurch wjrd au! der 
Leinwand ein weißer Lichtrand und für 
das zu projizierende Bild eine dunkle 
Fläche erscheinen, Auf dieser ist das 
lebende oder tote Bild sichtbar, während 
der helle Rand den Widerschein der Saal¬ 
beleuchtung absorbiert, so daß diese den 
Effekt der Vorführung nicht stört. 


□ 




□ 


Der Ffog 4er Ineekten. 

Prof. Wilhelm Stirling hat vor kurzem 
in London einen wissenschaftlichen Vor¬ 
trag über «Biologie und der Kinemato¬ 
graph" gehalten, in welchem er u. a. 
ausführte, daß die Kinematographie nur 
in ihrem Anfarigsstadium Anfeindungen 
ausgesetzt war, heute ist sie das beste 
Hilf smittel der Wissenschaft, insbesondere 
zur Lösung so mancher dunklen Phäno¬ 
mene des tierischen Mechanfemus. Dank 
des Kteematographeti sind zaMreiche 
physiologische und biologische Versuche; 
die sonst nur in der Abgeschlossenheit 
verblieben wären, der Oe&atüchkeit an¬ 
gängig .gemacht worden. Den besten 
Bewete fte(4en unausdenkbaren Vorteil 
des Kineowographen auf wissenschaft¬ 
lichem Gebiete ergibt die Feststellung 
von rapiden Bewegungen bei Kleiutieren, 
(wie z. B. der Rüg), die durch die an¬ 
deren Mittel bisher überhaupt nicht oder 
auf keinen Fall ln jenem Maße Analysiert 
werden konnten, wie es beute darob 
die Filmbilder möglich wird. 

Der Pionier auf diesem Gebiete der 
Nutzbarmachung des Ktnematographen 
war der verstorbene Professor Marey vom 
Cotege de France in Paris. Er hatte 
einen Apparat zur VeiMgung der 100 
Aufnahmen in der Sekunde machen und 
wiedeegeben konnte. Gewöhnlich wurden 
für seine gebräuchlichen Zwecke 10 Auf¬ 
nahmen in- der Stteuch gemacht. Betten 


so kostete ihm ein Film von ungefähr 
10 Minuten Spieldauer etwa 009 Marie, 
also ca. 60 Mark pro Minute. Die Firma 
Gaumont ist heute führend in Fitem 
solch wissenschaftlicher Natur. Luoten 
Bull benutzt Films zum Studium des 
Fluges der Insektes. Bei der gewöhn¬ 
lichen Fliege verursachen die Fltgd- 
bewegungen 330 Vibrationen in der 
Sekunde. Bei der Biene sind deren 
190, bei der Wespe 110, bei der 
Schmeißfliege 18, nach Ueberwindung 
von großen technischen Schwierigkeiten 
auf diese Weise festgestellt worden. 
Herr Bull hat aber noch einen größeren 
Erfolg erzielt, denn mit seinem Elektro- 
Stereo - Chronophotographen kennte er 
bei einzelnen ganz Meinen Insekten bei 
sehr sensiblem Film 2000 Bewegungen 
in der Sekunde und u. a. auch das 
Durchfliegen einer Seifenblase auf dem 
Bilde fesihalten. 

Von besonderem Interesse sind die 
Films über die Lungentätigkeit einzelner 
Tiere und der Vergleich zwischen der 
Lunge von lebenden und toten Tieren, 
das rythmische Füllen und teilweise Ent¬ 
leeren der Lungen bei künstlicher Ahnung, 
das AnschweUen von Futter, dem Bis- 
mouth - Substrate beigemengt wurden 
(dieser Vorgang konnte nur mit Zuhilfe¬ 
nahme von X-Strahlen ausgen o m m en 
werden) das Eindringen der Nahrung in 
Magen und dann in die Gedärme und 
die Wirkung von Chloroform auf «in 
totes Tierherz. 

Alle diese Aufnahmen wurden den 
Coiyphäen der Wissenschaft bei dieser 
Vorlesung vorgefflhrt und keiner unter 
ihnen schied, ohne daß er nunmehr «in 
aufrichtiger Freund des Kfoematograpften 
geworden wäre. 

Betrachtet man solche lrinematogra- 
phische Aufnahmen fachmännisch näher, 
so wird man Beweguqgsphaseo bei 
Tieren gewahr werden, deren Möglich¬ 
keit wir bezweifeln müßten, auch wenn 
das menschliche Auge sie wahrnehmen 
könnte. So aber stehen wir vor e iner 
neuen, fast unfaßbaren Welt. Selbst bei 
dem galoppierenden Pferde erscheint es 
uns unglaublich, wie es die Knie an den 
Körper herangezogen hat und die Tier¬ 
maler lernen hier Situationen kernten, die 
ihr Auge bisher noch nicht geschaut hat. 
Der Kchtempfindliohe Fitei hält tat, was 
unser Geist nickt wahmimmt. Man d en k e 
doch, an 2000 Atffnttme a in einer Se¬ 
kunde. Der Motor Haft hierbei mit teer 
Gesch windigk eit vnn 150 Kilometer pro 
Stunde, er mnettt also eine Drehung fe 
einer vierzigsten Sekunde, jeder Drehung 
entsprechen 50 FilnvreffBCbk%untten vor 
dem Fenster, wobei die Bewegung des 
Filmwechsels tausendfach soviel Zelt be¬ 
ansprucht, als jede einzelne Bcttchtung. 
Der ^Verschluß {auf und cu) aitteitet dem¬ 
nach 2000 mal in der Seknnde. 





SMtelS 


L • B • B 


No. 23 


Zur Belichtung des Films dient die 
Art, wie Helmholtz mit seinem Myograph 
dies Problem löste, nur daß die Oeffnung 
des photographischen Verschlußes bei 
Bull vom — Insekt selbst im richtigen 
Moment bewerkstelligt wurde. Dieses 
befand sich in einer geschwärzten Glas¬ 
röhre, die durch eine leicht schwingbare 
Halle am Ende verschlossen war, die 
den elektrischen Strom erzeugte. Denn 
die Tiere streben nach dem Lichte, sie 
wollen aus der dunklen Tube heraus, 
öffnen die schwingende Tür und der 
Motor arbeitet, wobei der Verschluß auch 
gleich automatisch geöffnet und ge¬ 
schlossen wird, ln einer Entfernung von 
otwa 1 Fuß passiert nun das Insekt die 
stereoskopische Kammer, wobei 2000 
seiner Bewegungen pro Sekunde ver¬ 
ewigt werden. 


Neu-Eröffnungen A 

v und Eintragungen. v 


Berlin. Der bekannte Kino-Inhaber 
Herr Rudolph hat den „Bülow-Kino* des 
Herrn Crah6 (früher Zill) ab 10 Juni 
übernommen. 

Berlin. Am 2. Juni sind von den 
Herren Adolf Kandeler und Albert Melcher 
in der Rosenthalerstr. Nr. 4 die „Pariser 
Lichtspiele* eröffnet worden. 

Berlin. Neu eingetragen wurde die 
Firma Film - Verleih - Centrale 
Engelke 8e Co. G. m. b. H. Das 
Stammkapital beträgt 20000 Mk. Ge¬ 
schäftsführer sind die Kaufleute Willy 
Heß hier, und Hans Engelke in Rixdorf. 

Eeeen a. Ruhr. In dem neu zu 
errichtenden „Hansahaus* soll nach 
Fertigstellung ein Kinematographen-The- 
ater eingerichtet werden. Die Besitzerin 
des Hauses ist die Gesellschaft „General- 
Unternehmung*, die den ganzen Complex 
zwischen Bachstraße, Kettwigerstraße, 
Akazienallee und einer neuen Verbin¬ 
dungsstraße zur Zeichstraße erworben 
hat. 

Ettlingen. In der Calwerstraße 26 
wurde am 26. Mai vor geladenem Publi¬ 
kum das Stuttgarter Lichtspielhaus er¬ 
öffnet. 

Hagen I. W. Am 1. Juli d. Js. wird 
unsere Stadt um eine Sehenswürdigkeit 
reicher werden, nämlich durch die Er¬ 
öffnung des Alabastra-Theaters. 
Direkt auf der Althagener Brücke erhebt 
sich der stattliche Neubau. Die ge¬ 
samte künstlerische und technische 
Leitung übernimmt der in kinemato- 
graphischen Kreisen sehr geschätzte 
Direktor E. v. Bastineller, welcher s. Z. 
das Biophon-Theater hier, zu einem 
Muster-Theater für Westphalen gemacht 
hat und auch kurze Zeit das Urania- 


Theater leitete. Dieser Name des (Liters 
bürgt dafür, daß wir ein Kunstinstitut 
1 . Ranges mehr in unserer Stadt be¬ 
grüßen können, welches das Ziel vieler 
Besucher werden wird. 

Hamm I. W. Im Reck’schen Saale 
ist am 28. Mai ein Kinotheater eröffnet 
worden. 

Luzern. Herr Dr. Troller baut ein 
neues Kinotheater an der Stadthofstraße. 

St- Ingbert. Unter dem neuen 
Lichtspielhaus wird im Cafö Becker ein 
Kinematograph eingerichtet. 

SaarbrOcken. Ein neues Kinemato- 
graphen-Theater, Passage - Kinema ge¬ 
nannt, öffnete vor einem geladenen 
Publikum, am 30. Mai, seine Pforte. Das 
Unternehmen hat die Räume des früheren 
Passage-Theaters, das bekanntlich ein¬ 
gegangen ist, umgewandelt und ein Kino 
daraus gemacht. 

Wien II, Wolmuthstraße 8. Neu ein¬ 
getragen wurde die Firma Victor Seibert 
& Co, Handel mit allen in die Projek¬ 
tionsbranche fallenden Artikeln. Gesell¬ 
schafter sind Kaufmann Herr Victor 
Seibert und Mathilde Seibert. Ver¬ 
tretungsbefugt ist jeder Gesellschafter 
selbständig. 

Zwickau. Die Stadtvertretung ge¬ 
nehmigte das Gesuch des Herrn Gustav 
Kaiser um Schankkonzession und Ein¬ 
richtung eines Kinematographen-Theaters. 



Patht FrAres, Berlin W. 6, 
Frledrlchstr. 191. 

Das Programm vom 24. Juni enthält unter 
den Naturaufnahmen den Film Japanische Land- 
schäften' 4 , dfe uns ein treffliches Bild von den 
Natnr8chönheiten Japans geben. Aus der Serie 
der Farbenkinematographie ist besonders „Der 
Maskenball" hervorzuheben. Eine Tragödie von 
Ugo Falerner, die sich durch den außerordent¬ 
lich spannenden Inhalt der Handlung sowie 
durch die farbenprächtige Darbietung auszeichnet. 
Der Film „Abaka* Industrie auf der Insel Cebu" 
aus der gleichen Serie macht uns mit einem 
eigenartigen Industriezweig einer der vielen 
Inseln des ostindischen Archipels bekannt. Wir 
lernen die Gewinnung des Rohmaterials und die 
Verarbeitung des Abakahanfes kennen md be¬ 
kommen eine Anschauung über die primitiven 
Fabrikationsmethoden der Eingeborenen. — Die 
akrobatische Aufnahme „Die Truppe Kromat" 
bringt uns im Programm eine regelrechte 
Varletdnummer und führt uns die wunderbaren 
Leistungen der Truppe vor Augen. — Von den 
dramatischen Szenen lebt in dem Film „Jadntha, 
die schöne Wirtin" ein Stück Räuberromantik 
auf. Die Zusammenkunft lin Wirtshaus, die jäh 
aufflammende Liebe des Banditenhäuptlings zur 
schönen Wirtin, der Ueberfall des Gasthauses, 
die Entführung der Bchönen Frau, die gewalt¬ 
same Trauung unter der giünen Baumkuppel 
des Walddicldchts, die Flucht der wider Willen 
Vermählten aus des Räubers Behausung, die 
Entdeckung der Flucht, die Verfolgung, das Ent¬ 
setzen der Frau, als stodfts wahre Handwerk 
ihm Gatten kennen lei$>ftd die scbUtflkhe 


rechtzeitige Rettung der bedauernswerten Fluch¬ 
tigen durch ihre treuen Freunde, die eine glück¬ 
liche Verkettung von Nebenumständen auf Ihre 
Spur gebracht hat, bilden zusammen eine Fllq*. 
geschichte, die den Vorgängen mit größter Auf¬ 
merksamkeit und mit höchstem Interesse zu 
folgen nötigt. - Ebenso spannend sind noch 
die Films „Im Geldschrank eingeschlossen" so¬ 
wie „Treu bis In den Tod 1 '. Letzteres beson¬ 
ders ist ein Schauspiel, in dem ein vierbeiniger 
Künstler, der gut dressierte Hund Monstache, 
seine Rolle meisterhaft durchführt. — Von den 
komischen Szenen sind im vorliegenden Pro¬ 
gramm wiederum gute Schlager. So „Die Rech, 
nung der Wäscherin' 1 , „Gin ulkiges Stiergefecht", 
„Herrn Meyers Gardinen", „Der Uhrenrelnlger“, 
„Fatale Verwechslung", „Die sittsame Schwieger, 
mutter", die sämtlich zur Erheiterung des 
Theaterpublikums beitragen und für jedes Pro¬ 
gramm gern begehrt sein dürften. 

Max Oppenheimer, Berlin SW. 68, 
Frledrlchstr. 35. 

Zum 22. Juli erscheinen: „Der Horcher* 
(210 m). Ein alter spanischer Edelmann schuldet 
einem reichen Besitzer Monellos einen größeren 
Betrag. Dieser drängt auf Rückzahlung, und als 
er das Geld nicht bald erhalten kann, fordert 
er den Edelmann auf, ihm seine Tochter zur 
Frau zu geben. Damit würde er die Schuld 
als getilgt erachten. Das junge Mädchen liebt 
einen Arbeiter des Dorfes, und nur um den 
Vater zu retten, will sie dem Wunsche des 
Vaters folgen. Als der reiche Besitzer jedoch 
durch eine halbgeöffnete Tür den Abschied der 
Liebenden von einander mit an sieht, nimmt er 
von seinem Plane Abstand und übergibt der 
Tochter die Schuldscheine ihres Vaters. - „Om 
H alstuch" (312 m). Das Erbstück der Mutter, 
ein Halstuch und damit die Erinnerung an 
diese bringt den Bruder wieder zu seiner 
Pflicht zurück. Er, der ob verschmähter Liebe 
seinen eigenen Bruder erschießen wollte, läßt 
durch einen Blick auf das Erbstück an seine 
Mutter erinnert, von seinem frevelhaften Plan ab. 

Zum 26. Juli gelangt zur Ausgabe: „Der 
unpünktliche Bräutigam" (314 m). Durch Ver¬ 
kettung vieler Umstände kommt Carl Bridgeton 
zu spät zu seiner Braut Diese hatte inzwischen 
schon den Brautführer geheiratet. Von allen 
Selten befeindet, heiratet Bridgeton die Braut¬ 
jungfer, so ist bald Ersatz gefunden. Der Film 
bringt humoristische Szenen. — Von der 
Kalem-Co. kommt am gleichen Tage ein sehr 
schöner Film „Die Schiffbrüchigen" heraus. 
Gelegentlich einer Vergnügungsreise auf dem 
Mittelmeer verliebte sich der Matrose Larsen 
ln die amerikanische Millionenerbin Helene 
Moyburg. Das Schiff geht bei einem plötzlich 
hereinbrechenden Sturm unter und nur Larseo 
und Helene können sich auf eine einsame Insel 
retten. Von den Menschen getrennt, lernt 
Helene den Wert des Matrosen kennen und be¬ 
dauert, ihn früher abgewiesen zu haben. N^ch 
längerer Zeit finden sich beide wieder. — 

Tag und eine Nacht" (315 m). Die Gattin W* 
läßt, um dem Mann ihre Unentbehrlichkeit tu 
zeigen, die Wohnung und versteckt sich am 
dem Boden. Der Gatte läßt zur Führung seines 
Haushaltes seine Mutter kommen und so gern 
alles seinen gewohnten Weg. Die Frau von 
Hunger getrieben, begiebt sich nach dem Kelim* 
In dem Glauben, daß sich Diebe in diesem 
befinden, wurden die Türen verstellt und so 
wird die Gattin bald entlarvt. 



Vorzüge der Cudell-Motore. 

Ueber die praktischen Vorzüge djj 
Cudell-Motore geben die nachstehenden 
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Mo. 23 


Berfa, den 10. Januar 1911. 

ktt bestätige Ihnen gern, daß ich mit 
den gelieferten Carousselmotor ebenso 
nie mit dem Lichtwagen durchaus zu- 
frieden bin. Das Caroussel habe ich 
sch */* Jahr fast täglich in Betrieb ge¬ 
habt, zuletzt auf dem Hamburger Dom. 
Den Bdeuchtuflgswagen benutze ich in 
derselben Weise seit ungefähr 4 Monaten. 
Des Licht, das er erzeugt, ist schwan- 
kuagsfrei und fest Die Wartung der 
Metore habe ich ohne weiteres erlernt 
uad der Verbrauch ist gering. 

Arthur Möbius. 

Gotha, den 11. Juni 1910. 

Nachdem ich schon eine Anzahl Mo- 
tore von Ihnen bezogen habe, kann ich 
Ihnen bestätigen, daß ich damit sehr zu¬ 
frieden bin. Die Motore sind einfach 
in ihrer Konstruktion und auch in ihrer 
Handhabung, der Betrieb ist sicher und 
billig, Kühlung, Zündung und Oelung 
funktionieren gut. 

Ich betrachte es für den Betrieb von 
Caroussels, wozu ich Ihre Motor e be¬ 
ziehe, als einen besonderen Vorteil, daß 
solche leicht aufzustellen und leicht zu 
warten sind. Durch meinen erneuten 
Abschluß habe ich Ihnen ja auch schon 
meine Zufriedenheit mit Ihren Lieferungen 
zum Ausdruck gebracht. 

Fritz Bothmann, Carousselfabrik. 


Waldkirch, den 30. Januar 1911. 

Für die Ueberlassung eines Motors 
zum Betriebe unserer ausgestellten großen 
Orgel sagen wir Dinen unseren besten 
Dank. Der Motor hat sehr gut funk¬ 
tioniert und wir werden nicht ermangeln, 
Ihre Orgelmotore unseren Kunden zu 
empfehlen. 

Wilh. Bruder Söhne. 

Die Cudell - Motor - G. m. b. H., 
Berlin N. 65 steht mit weiteren Aufklä¬ 
rungen gern zur Verfügung. 

Johann Poralla in Zabrze. 

Seine sämtlichen in Oberschlesien be¬ 
findlichen Kinematographentheater nebst 
seinem großen, mehrere tausend Nummern 
umfassenden Filmlager hat Herr Poralla 
an ein Berliner Konsortium für 120000 
Mark verkauft, welches das Unternehmen 
in eine G. m. b. H. umwandeln will. 

Hannover. Firma Buderus Kine- 
matographenwerke Gesellschaft mit be¬ 
schränkter Haftung ist durch Beschluß I 
der Gesellschafter vom 29. Mai 1911 ! 
aufgelöst. Der Landmesser Heinrich j 
Köthe in Hannover ist zum Liquidator j 
bestellt. 

Berlin. Eine Generalvesammlung 
der Internationalen Kinematographen 
und Lichteffekt G. m. b. H. in Berlin soll 
über Sanierung oder etwaige Aenderung 
der Gesellschaft beschließen. 


0 

Patentliste. 

O 

Mitgeteilt von B. Bloch 4 A. Haas, Patent, 
anwllte, Paris, 25, Rue Drouot 

(Oedruclcte Patentschrift Mk. 1,20 eicL Porto.) 


No. 12519. Kinematograph mit gleich¬ 
mäßigem Gange und dauernder Projektion. 

No. 416292. Kinematograph und Film. 

No. 416638. Kinematopaph wSy stem, 

No. 416755. Verschluß zum Ver¬ 
hüten des Flimmerns in der Projektion 
von lebenden Bildern. 

No. 12 688. Mehrfacher Kinemato- 
graphenfiim und Verfahren zur Herstellung 
desselben. 

No. 416964. Kinematographenapparai 
für Dramen, Operetten und Episoden mit 
sichtbarer Beschreibung und hörbarer 
Wiedergabe des Textes. 

No. 417 100. Vorrichtung zum Ver¬ 
hüten des Flimmerns bei der Vorführung 
lebender Bilder. 

No. 417 857. Vorrichtung zur Ermög¬ 
lichung, die Bilder auch bei Tageslicht 
vorführen zu können. 

No. 2837. Kinematographenapparai 
für Dramen, Operetten und Episoden mit 
sichtbarer Beschreibung und hörbarer 
Wiedeigabe des Textes. 




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Die weisse Sklavin 

(III. Teil) 

Dieser schließt sich würdig dem 
Vorangegangenem an und ver« 
vollständig durch einen logisch 
und zufriedcnatelfcaden Schluß 
diese sensationelle Trilogie, ist 
also in jeder Hinsicht bestens 

Dir. R CARLOS DUCHOW 

Schriftsteller uad Oberregisseur. 


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Verlag: Lichtbild-Bühne 

Berlin SO. 16, Micbaelkircfostrasse 17. Tel. IV, 11453. 
Chefredakteur: Arthur Mellini 


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6 gespaltene Zeile. */t Seite 100,- Mk., 
'/i Seite 60,- Mk , «/« Seit* 30,- Mk. 
*/« Seite 18,- Mk., •/•« Seite 10,- Mk. 
Die Liditbild - Bühne erscheint jeden 
- Sonnabend. - 


BERLIN, den -17. Juni 1911. 


Heft No- 24. 


l,]abcgangWl 


Aus Verbänden und Vereinen. 


VereiDigung 

der Kinemalographen-Theater- 
: Besitzer Gross-Berlins. : 

J. Vorsitzender: Otto Pritzkow, »Welt- 
Biograph-Theater“, Münzstr. 16, Tel.: Amt 7, 760 
und 10 803. 

*• Schriftführer: Oskar Zill, „Bülow-Kino- 
Theater“, Bülowstr. 45. Tel.: Amt 6, 7175. 

1. Kassierer: Emil C r a h 6, Kinematograph 
„Vineta“, Vinetaplatz 3. Tel.: Amt 3, 6299. 


Einladung 

ztt der 

am 29. Juni, 2*/i Uhr, 

11 Lehrervereinshaus, Alexanderplatz, 
atattfindenden 

tiniriniin—kil 

Tage.Ordnung: 

;* Ver *esung des Protokolls, 
f J uh >aHme neuer Mitglieder. 

1 Bericht aber die Tätigkeit des Vorsttndes 
!■ gelaufenen Geschäftsjahre. 

: [^wnbericht 
Neuwahl des Vorstandes. 

Bericht über die Dampferpartie. 
’Vwichledenefc 

u ® recht zahlreiches Erscheinen der ver- 
Mitglieder bittet Def Vorttaad . 



Einladung 

zu der 

am 

Mittwoch den 21. Juni 1911, 

präzise 11 Uhr vorm. 

im oberen Saale des Restaurants „Pilsener Hof* 

Gänsemarkt No. 42. 

Tagea-Ordnung: 

1. Verlesung des Protokolls, 

2. Mitteilungen des Vorstandes, 

3. Aufnahme neuer Mitglieder, 

4. Berichterstattung der Lustbarkeltsateuer- 
Kommlsslon. Referent: Herr James Henschel, 

5. Berichterstattung der Verslcherangs - Kom - 
mlsslon. Referent: Herr H, Böckmann, 

6. Antrag des Vorstandes: Die Einladungen mit 
Tagesordnung und die Verhandlungsberichte 
der Bundes - Vorstandssitznngen durch die 


Fachorgane jedesmal zu veröffentlichen. Refe¬ 
rent: Herr Helnr. Ad. Jensen. 

7. Anträge des Herrn Theodor Potenberg: 

a) Ich beantrage zur Hebung des Deutschen 
Kinematographenbundes die umliegenden 
Ortschaften und Provinzen, wie z. B. 
Lübeck, Bremen, Oldenburg, Kiel, Flens¬ 
burg, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, etc. 
als Wirkungskreis zur Anwerbung von 
neuen Mitgliedern mit anfznnehmen. 

b) Wahl einer Sonderkommission, welche 
schnellstens veranlaßt, daß der Pollzelrat 
der Abteilung III (Gewerbepolizei) hler- 
selbst bis znm 1. JuU d. Js. Unterlagen and 
Material erhält worin sich der Lokal- 
Verband der Klnematographen-Interesaenten 
von Hamburg und Umgegend für die Ein- . 
führung der einheitlichen Fllmcenanr für 
ganz Deutschland aasspricht 

c) Wie bekämpfen wir die FHmmonopolt- 
slerangsgelüste der verschiedenen Film- 
Fabrikanten, Filmverielher und Fllm- 
vertreter? 

d) Stellungnahme zn den unhaltbaren 
Zuständen in Bezug auf die diversen 
PolizelverfOgongen betr. Kinderverbot. 

8. Verschiedenes. 

Um pünktliches Erscheinen wird dringend 
gebeten. 

Der Vorstand 
L A.: Helnr. Ad. Jenaen 
z. Zt Schriftführer. 













































Seite 2 


L • B ■ B 


No. 24 


Ein Rundgang durch die deutschen Apparate-Fabriken. 


L 

Vorwort. 

leichen Schritt mit der Höher-Ent- 
wicklung der Kinematographie in 
bezug auf die Filmfabrikation und 
die künstlerische und architek¬ 
tonische, auch räumliche Ver¬ 
besserung der Kinematographen - Theater 
hat die deutsche Apparate - Fabrikation 
gehalten. 

Es hat sich da im Laufe der Jahre 
im Verhältnis zu den Anfangszeiten der 
Kinematographie vieles geändert. Während 
man früher nur einige Apparate - Fabri¬ 
kanten hatte, die infolge des Oberaus 
großen Bedarfs kaum imstande waren, 
den Ansprüchen in bezug auf quantitative 
Lieferung genügen zu können, haben sich 
die Verhältnisse ganz bedeutend verändert. 
Die Zahl der Apparate - Fabrikanten ist 
um über das Dreifache gestiegen und 
damit gleichzeitig auch die Zahl der ver¬ 
schiedenen Systeme. . 

Aber auch die Ansprüche, die der 
heutige gewissenhafte und technisch 
durchgebildete Theaterleiter in bezug auf 
Qualität an den Kino-Apparat stellt, sind 
viel größere geworden. 

Das Publikum hat inzwischen 
gelernt, gut und schlecht vorgeführte 
Bilder unterscheiden zu können, und 
darum gilt als oberstes Theatergesetz in 
unserer Branche, daß die Kino-Projektion 
eine absolut technisch ganz vollkommene 
sein muß, wenn man hoffen will, 
Qeschäfte zu machen. 

Wie viele Theater haben aus dem 
Grunde ihre Pforten schließen müssen, 
weil das Publikum infolge der mangel¬ 
haften Projektion nicht die Erwartungen 
erfüllt sah, die es schlechterdings zu 
stellen berechtigt war. Es zeigt sich 
immer und immer wieder zur Evidenz, 
daß selbst das schönste Theater, selbst 
die beste Geschäftslage, selbst die größte 
Konkurrenzlosigkeit und beste Fiimpro- 
gramme nicht in der Lage sind, die 
Theaterbesucher dauernd zu fesseln und 
sie zu Stammgästen zu erziehen, wenn 
der Projektions-Apparat nicht vollkommen 
and der Vorfflhrer nicht imstande 
oder willens ist, technisch absolut ein¬ 
wandfrei seine Arbeit auszuüben. 

Man kann mit vollem Recht behaupten, 
daß der Kino - Apparat die Seele des 
ganzen Geschäfts ist, die Grundlage, auf 
der überhaupt erst Oeld verdient werden 
kann, und höchst bedauerlich ist es des¬ 
halb, daß es auch heute hoch trotz der 
tecbnilch so gesteigerten Ansprüche, 
Kino-Inhaber gibt, die mehr Interesse 
für das Büffet als für den Vorführungs¬ 
raum und den Apparat haben. Gibt es 
doch sogar Theaterleiter, die Oberhaupt 
nicht den Vorführungsraum betreten, auch 
nicht imstande sind, Mängel bei der Vor- 
fOhruag überhaupt zu bemerken. 



Wenn man überlegt, daß ein Kino- 
Apparat im Theaterbetriebe täglich eine 
durchschnittliche Dauerleistung von 6—8 
Stunden zu bewältigen hat, und diese 
sehr hohe Anforderungen an den exakten 
Konstruktionsbau und Mechanismus stellt, 
so ist es eigentlich verwunderlich, daß 
die Kino-Apparate überhaupt diese quan¬ 
titativ kolossale Leistung ohne Schaden 
bewältigen. Man darf dabei nicht ver¬ 
gessen, daß der Filmstreifen pro Sekunde 
in 16 Etappen durch den Mechanismus 
läuft und daß der Transport schnellmög- 
lichst geschehen muß, um einesteils ein 
möglichst langes Stehen des Einzelbild¬ 
chens auf der Projektionswand, andern- 
teils eine möglichst kurze Verdunkelungs¬ 
zeit zu erzielen. Und gerade der äußerst 
schnelle Transport des Filmstreifens 
zwischen dem Stehen der einzelnen 
Bilder ist die hauptsächlichste Veran¬ 
lassung der Abnutzung einzelner Teile 
am Mechanismus. In den allerersten 
Jahren der Kinematographie begnügte 
man sich mit einem verhältnismässig 
langsamen Bildwechsel, um aber das 
dadurch naturgemäß starke Flimmern zu 
vermeiden, weil die jeweilige Verdunke¬ 
lungszeit zu lange ist, hat man däs Tempo 
immer mehr verschärft. Natürlich wird 
dadurch aber auch der Film selbst sehr 
stark in Mitleidenschaft gezogen, denn 
man muß berücksichtigen, daß z. B. bei 
einem Tempo 1:10 der Film bei jedem 
Bildwechsel innerhalb */i »o Sekunde weiter- 
gezogen werden muß und daß ist ein ganz 
gehöriger Ruck. Außerdem sollte man 
aber auch nicht vergessen, daß bei einer 
Vorführung, die eine Stunde dauert, der 
Apparat 60000 mal einen solchen Ruck 
auf den Film auszuüben hat, das macht 
also im Kino-Theater bei einem normalen 
Spieltage 360000 bis 480000 mal. Man 
' bedenke die außerordentlich hohe Leistung, 
die eine Theatermaschine an einem ein¬ 
zigen Tage zu vollbringen hat, und wird 
es nicht verstehen, daß es Kino-Besitzer 
gibt, die bei ihrer Maschine nach einer 
zweijährigen ununterbrochenen Tätigkeit 
sagen, daß sie schlecht konstruiert ist, 
weil das Bild vielleicht nicht mehr ruhig 
genug ah der Wand steht. 

Im Gegenteil: Die Apparate-Fabri¬ 
kation steht jetzt auf einer solch' hohen 
technischen Stufe, daß die deutsche 
Kno-Interessenwelt stolz darauf sein 
kann. Trotzdem die Anforderungen 
großer geworden sind, Ist die Art der 
Arbeitsleistung ebenfalls verbessert. Nicht 
etwa nur wegen der HOherehtwlCkelung 
der Filmindustrie und nicht etwa nur 
wegen der räumlich und architektonisch 
besseren Ausgestaltung der Theater haben 
wir uns im Laufe der Jahre die Sympa¬ 
thien des gesamten Publikums auf der 
ganzen Linie, aller Gesellschaftsklassen, 
Altersstufen und Nationalitäten errungen, 


so daß unsere tägliche Besucherziffer 
insgesamt nach vielen Millionen zählt — 
nein, die Hauptursache ist die technische 
Verbesserung unserer Projektion. Still¬ 
stehen des Bildes und Flimmerfreiheit 
sind die beiden Haupterfordernisse, die 
das heutige Publikum an uns stellt, und 
ln der Hinsicht sollte man beim Apparate¬ 
bau sein Hauptaugenmerk darauf ver¬ 
wenden. 'Erst in zweiter Linie kommt 
für den Theaterleiter die Betrachtung der 
Blende, ob sie ein Lichtfresser ist oder nicht. 

Jahrelang herrschte bekanntlich bei 
den Apparate-lnterüssenten ein Kampf 
um das System. Der Eine schwörte auf 
den Schläger- Apparat, während der 
Andere im N o c k e n - System das allein 
seligmachende Prinzip erkannte. Zum 
Ueberfluß hatten wir auch noch Ver¬ 
fechter für den Greifer-Transport 
und gesiegt hat das Malteserkreuz, 
während das Greifer-System bei den 
Aufnahme-Apparaten beliebt blieb. 

Es ist schwer für den Etablierungs- 
Lustigen, der seine Ersparnisse in ein 
Kinematographen-Theater stecken will, 
als Laie keinen Mißgriff zu tun und den 
richtigen Apparat zu kaufen, wo doch 
selbst in unseren Fachkreisen die Mei¬ 
nungen über die Güte der einzelnen 
Apparate - Systeme stark auseinander¬ 
gehen. Immerhin haben sich die Ver¬ 
hältnisse gegen die ersten Jahre der 
Kinematographie stark verbessert, denn 
man baute früher auf die allgemeine 
Unkenntnis über das Wesen der Kino- 
Technik und lieferte und expo.iierte 
Apparate, die in keiner Weise eine reelle 
und gewissenhafte Baüart und Kon¬ 
struktion aufwiesen. Der damalige 
Massen - Bedarf ließ eine Dutzendware 
entstehen, die uns im allgemeinen wegen 
der schlechten Projektionswirkung beim 
Publikum viel Feinde schaffte. Heutzu¬ 
tage kann man wohl mit Recht sagen, 
daß bei der äußerst scharfen Konkurrenz 
und der zunehmenden Fachkenntnis ln 
Laienkreisen es überhaupt nicht mehr 
möglich ist, einen direckt schlechten 
Apparat verkaufen zu können. 

Das Gebiet der. Apparate-Fabrikation 
und Konstruktionsart ist aber für unsere 
Branche ein so wichtiges, daß es uns 
notwendig erscheint, in einer ganzen 
Artikel-Serie wahllos die einzelnen Fa¬ 
brikate Revue passieren zu lassen. Wu 
werden dabei in strengster Objektiv«» 
die Vorzüge und Nachteile der einzelnen 
Konstruktionen durchsprechen unu 
schließen daran die Hoffnung,' daß d* 
Theaterinhaber der Materie das aller¬ 
größte Interesse entgegenbringen, 
der Vorführungsraum ißt der Ort, von 
wo aus die Ware geliefert wird, die o» 
Publikum im Vertrauen auf die K ev J! 8 ^ 
hafte Leitung desTheaters schon 
an der Kasse bezahlt (Fortsetzung foip-J 




No. 24 


L • B ■ B 


Seite 8 


Unsere inneren Feinde. 

TeTäl je mannigfachen Wandlungen, die ganisation9bazillus ergriffen sind, und 

D dieVeieinsbestrebungen innerhalb nur das für gut empfinden, wofür Sie 
unserer lnteressenbranche durch- selbst an der Spitze stehen. — Der 
machen mußte, haben jetzt in Bund hat u. a. auf sein Panier geschrieben, 
srnl der Form eines allgemeinen deut- daß er sich vornehmlich frei von allen 
sehen Kinematographenbundes etwas Be- Sonderinteressen halten wird. Das ist 
stimmtes angenommen. Die einzelnen nicht nur richtig, sondern sogar selbst- 
Vereine besitzen innerlich den festen verständlich. Und doch verfolgen unsere 
Willen, zum Bunde zu halten, damit Feinde innerhalb des Bundes so offen- 
durch die numerische Stärke Ersprießliches sichtlich ihre Sonderinteressen daß es 
geleistet werden kann. jetzt eigentlich hohe Zeit für die Bundes- 

Wenn auch der Bund seit der kurzen leitung wäre, jenen Dunkelmännen als 
Zeit seines Bestehens bis jetzt noch unsere Feinde die heuchlerische Maske 
nichts direkt Praktisches schaffen konnte, vom Gesicht zu reißen, und sie nicht 

als würdig zu erachten, daß sie noch 
fernerhin Mitglied des Bundes sind. 

Der Bund ist trotz seiner kurzen 
Wirkungszeit schon so stark, daß er so¬ 
gar für die Feinde den Anreiz bietet, 
sich al9 Wolf unter dem Schafspelz da¬ 
rin festzunisten. 

Wenn nun diese falschen Pharisäer 
nicht auf ihren schamlosen geraden Wegen 
das Ziel ihrer Sonderinteressen erreichen, 
dann wählen sie indirekte Wege, und so 
ist jetzt schon für alle Eingeweihten die 
Zeit gekommen, wo man mißtrauisch sein 
muß gegen alle Reformbestrebungen, die 
von außen kommen und unsere Branche 
retten wollen. 

So erhalten wir jetzt ein längeres 
Elaborat unter dem Titel: 

„Schutz dar Kinamatographan- 
Brancha“, 

wo man nicht weiß, ob es ehrlich oder 
falsch gemeint ist. Als verantworlich 


Der sprechende Kinematograph. 

Nach einem Bericht der französischen Zeitschrift „L'Illastration*. 

SSSeit einem Jahrzehnt suchte eine An- ein sehr geringes Vertrauen zu den dies- keiten lösen. Zuerst muß er die Sprech- 

S zahl von Erfindern die voll- bezüglichen Versuchen Edisons haben, maschine so vervollkommnen, daß sie 
kommene gleichzeitige Ueberein- Kürzlich gab auch dieser berühmte Er- absolut naturgetreu Stimme und Musik 

_Stimmung des kinematographischen finder, bei Gelegenheit der Vorführung wiedergibt, andererseits muß er ein Mittel 

UAä Bildes mit dem Ton der Sprech- seiner neuesten Erfindungen vor gela- finden, daß ein minutiöses Zusammen- 
maschire zu erzielen, dergestalt, daß die denen Vertretern der Presse, einem der arbeiten der Sprecnmaschine mit den 
gesprochenen Worte genau zu den Gesten bedeutendsten Blätter der Vereinigten Kinematographen sichert. Nach unserer 
<wr durch den Kinematographen auf die Staaten, nämlich der „Tribüne*, seine Ansicht bleibt noch zu beweisen, daß 
ii u!. ektionsleinwan d geworfenen Persön- Ansicht darüber folgendermaßen kund: ein merkbarer Fortschritt auf diesem 

Sri! en passen. Die Frage scheint „Während der letzten fünf Jahre*, so Wege sich verwirklichen läßt. Bei dieser 
enaiich gelüst, und zwar durch einen schreibt die »Tribüne*, „hat Edison Gelegenheit sei an eine berühmte Anekdote 
dtt Ai! en ' ® ne der fetzte 11 Sitzungen mehrere Male versucht, seinen Lieb- erinnert. Als Karl V. abgedankt hatte, 
unü i, j? der ?te der Wissenschaften hat lingsplan zu verwirklichen. Mehrmals suchte er zur Zerstreuung drei Klrchtunti- 
yrjftsachlich die noch nicht dagewesene hat er seine Arbeiten unterbrochen. Uhren genau übereinstimmend gehend zu 
vonr' rung einer Vorlesung durch den Er hat indessen jetzt die Versuche machen. Als ihm dies nicht gelang, 
h ” M aumor, t neuerfundenen Apparat ge- wieder aufgenommen und gezeigt, was sagte er sich eines Tages, daß es sehr 
tnurJfJi un ^ zwar 8,8 Ersatz für den Vor- er erreicht hat. Er hält es jedoch für töricht von ihm gewesen sei, die ver- 
bei n 2 en ’: fr 0 * 68801 d’Arsonval, der da- nötig, sich wegen der frühzeitigen schiedenen Völker seines Reiches unter 
•Driii ü 8einem Sessel saß und sich Veröffentlichung zu entschuldigen und einen Hut bringen zu wollen, da es ihm 
dabei«», hörte un< * 8 ®to eigenes Ich erklärte, daß er garnicht an einen end- nicht einmal gelinge, drei einfache 
Ho. du. gütigen Erfolg in absehbarer Zeit denkt. Mechanismen zusammenzubringen.* 

keiten 80 vfefe Schwierig- Um zu dem gesuchten Resultat zu Unser Kollege bemerk boshaft: „Hör 

> naß selbst die Ame/ikaner nur kommen, muß derErfi oder zwei Schwierig- Edison kann seine alten Tage nicht besser 


so könnte man dadurch aber durchaus 
nicht die Schlüsse ziehen, daß seine 
Existenz eine unnütze ist, denn der Wille, 
durch Einigkeit Ersprießliches zu leisten, 
ist verbanden, und wo ein Wille ist, da 
ist auch ein Weg. 

Ein absoluter Beweis aber, wie 
wichtig der neugegründete Bund ist, er¬ 
hellt am besten aus der Tatsache, daß 
er seine inneren Feinde besitzt, und 
nicht mit Unrecht sagt: „Die schlechten 
Früchte sind es nicht, woran die Wespen 
nagen I* 

Diese inneren Feinde sind kräftig an 
der Arbeit und Zählen zu jenen Dunkel¬ 
männern, die zu ihren lichtscheuen 
Manipulationen in unehrlicher Diplomatie 
kein Mittel als zu schlecht empfinden, 
um es nicht anzuwenden. Wir alle wissen, 
daß sich durch unsere Vereinigungs¬ 
bestrebungen stets und ständig wie ein 
roter Faden schon jahrelang Widersacher 
hindurchschlängeln, die aus Eintracht 
Zwietracht machen, die selbst vom Or- 


zeichnet ein vorbereitendes Komitd, das 
von einflußreichen Förderern des Kine- 
matographenwesens gebildet wurde, und 
in dessen Aufträge ein Herr Alfred Leopold, 
der Maneger des Herrn Winter, seinen 
Namen in die Wagschale wirft. 

Wir veröffentlichen dieses Schreiben 
nicht, sondern rufen vorerst: „Mit Namen 
heraus I“ - Wir wollen erst wissen, 
wer die „einflußreichen Förderer des 
Kinematographenwesens* sind, denn bei 
uns bedeutet jeder Name ein Programm, 
und gibt uns die Möglichkeit, zur Evidenz 
im Moment erkennen zu können, ob man 
es gut und ehrlich, oder hinterlistig und 
eigennützig meint. Unsere Feinde sind 
trotz ihrer Vorsicht und Routine im Ver¬ 
bergen so durchsichtig in ihren bis¬ 
herigen Plänen gewesen, daß sie mit 
ihrer ganzen Seele wie seziert vor uns 
stehen. Wir wissen, vor welchen Per¬ 
sonen wir uns in Acht nehmen müssen,, 
von wo keine ehrliche Reform-Bestrebung 
kommen kann, und aus dem Grunde 
rufen wir nochmals vorerst den „ein¬ 
flußreichen Förderern des Kinemato¬ 
graphenwesens*, aus dem sich das vor¬ 
bereitende Komitt zusammensetzt, die 
unnachsichtliche Mahnung zu: „Mit dem 
Namen heraus* 4 , dann haben sie auch 
gleichzeitig Farbe bekannt. Dann wissen 
wir auch, ob wir ihnen gern und freudig 
die Arme öffnen, oder sie an den Pranger 
stellen, weil sie zu ihren bisherigen Un- 
reellitäten noch eine weitere Großtat hin¬ 
zufügen wollten. A. M. 




Sette 4 


L ■ B • B 


No. 24 


ausfüllen, als mit der Verwirklichung seines 
Ideals bezüglich dieser beiden Erfin¬ 
dungen. Wenn ihm das nicht gelingen 
sollte, kann ersieh wenigstens schmeicheln, 
doch etwas entdeckt zu haben, nämlich 
einen harmlosen Zeitvertreib. 41 

Betrachten wir die Grundlage des 
Problems, das die „Tribüne" für unlösbar 
hält. Es sind im ganzen drei Punkte, 
die Gaumont zu verwirklichen hatte: 

1 . den absoluten Synchronismus des 
Kinematographen mit der Sprechmaschine, 

2. das Registrieren der Töne auf eine 
genügend weite Entfernung, und zwar 
so, daß man gleichzeitig das Registrieren 
des Bildes bewerkstelligen kann, ohne 
daß die Sprechmaschine sich im Gesichts¬ 
feld des Objektivs befindet, 

3. eine Verstärkung des Tones. 

Der Synchronismus war relativ leicht 
zu erlangen. 

Wenn es sich um durch einen großen 
Raum getrennte Apparate handelt, be¬ 
sonders wenn diese Apparate jeder durch 
verschiedene Kräfte in Bewegung gesetzt 
werden, ist ein vollkommener Synchro¬ 
nismus praktisch unausführbar. Es macht 
sich immer zwischen den beiden Be¬ 
wegungen eine Abweichung in der 
Schnelligkeit bemerkbar, die zwar mehr 
oder wenig unwichtig ist, die aber doch 
den Untersuchenden nötigt, die Ab¬ 
weichungen zu verhindern. Professor 
Korn' hat ja auch bei seinem Apparat 
zur Fern - Photographie für jede Um¬ 
drehung des Zylinders den Synchronismus 
zwischen Aufgabe- und Empfangsstelle 
hergestellt. 

Hier liegt der Fall einfacher, denn die 
Dynamos, die den Kinematographen und 
die Sprechmaschine in Bewegung setzen, 
sind von ein und demselben Strom ge¬ 
speist. Eine Reihe von Schwierigkeiten 
bestehen aber trotzdem. Die Notwendigkeit, 
die reproduzierende Sprechmaschine dicht 
an der Leinwand aufzustellen, von welcher 
derProjektionsapparat entfernt steht, macht 
die Genauigkeit der Bewegungen kom¬ 


plizierter. Andererseits muß die Sprech¬ 
maschine bei der Wiedergabe eine be¬ 
stimmte gleichmäßige Schnelligkeit be¬ 
wahren, damit die Höhe des wieder¬ 
zugebenden Tones genau so hoch wie 
der ursprüngliche Ton bei der Aufnahme 
ist. Es mußte also die Bewegung des 
Kinematographen abhängig derjenigen der 
Sprechmaschine gemacht werden. 

Durch ein besonderes Verbindungs¬ 
system ist es Gaumont gelungen, den 
beiden Dynamos eine ziemlich genaue 
Schnelligkeit zu geben; es genügt, den 
elektrischen Strom einzuschalten und da¬ 
mit das gleichzeitige Losgehen zu ver¬ 
anlassen. Wenn sich zufällig eine Un¬ 
regelmäßigkeit zeigt, so genügt eine ganz 
geringe Bewegung mit der Hand, den Syn¬ 
chronismus wieder herzustellen und den 
Film, der stets der phonographischen 
Platte untergeordnet sein muß, schneller 
oder langsamer gehen zu lassen. 

Von vornherein scheint es notwendig, 
die beiden Apparate mit verschiedener 
Schnelligkeit sich drehen zu lassen, ent¬ 
sprechend der verschiedenen Fort- 
pfanzungs-Schnelligkeit der Licht- und 
Tonwellen. Man weiß, daß das Licht 
ungefähr mit einer Schnelligkeit von 
80 km in der Sekunde läuft und daß der 
Ton nur 340 m zurückgelegt, v 

Stellen wir uns nun irgend eine durch 
das Chronophon registrierte Szene vor, 
die in einer Entfernung von' 10 m auf¬ 
genommen wurde, so wird die Beweguug 
der Lippen auf die photographische 
Platte in demselben Augenblick ein¬ 
wirken, in dem die Bewegung hervor¬ 
gebracht wurde. Andererseits wird der 
Lauf die Membrane der Sprechmaschine 
erst nach % Sekunde erreichen, d. h. 
also theoretisch in dem Augenblick, wo 
das Objektiv schon die nächste Be¬ 
wegung der Lippen anhimmt. 

Um diese Unzulänglichkeit aufzu¬ 
heben,. genügt es, die Spredimascbine 
um l l s« Sekunde früher als den Kine¬ 
matographen laufen zu lassen. In der 


Praxis ist dieser Unterschied bei kleinen 
Entfernungen so unwichtig, daß sich 
die Sache ohne Mühe bewerkstelligen 
läßt. 

Der Kinematograph macht im allge¬ 
meinen 16 Aufnahmen in der Sekunde. 
Zwischen zwei aufeinander folgenden 
Bildern läßt er keine Aufnahme zu. Die 
phonographische ’ Membrane dagegen 
schwingt ohne jede Unterbrechung, aus¬ 
genommen natürlich, wenn kein Ton 
erzeugt wird. Man kann also annehmen, 
daß der Ton' aufgenommen wird, ohne 
daß der Kinematograph etwas davon 
registriert. Und da die kinemato- 
graphische Erscheinung beharrlich auf 
unsere Netzhaut wirkt, kann man sich 
leicht vorstellen, daß wir das Empfinden 
haben, als wenn wir das gesprocchene 
Wort in demselben Augenblick, wo die 
Bewegung sie begleitet, wahrnehmen. 
Wir sind hier, wie im wirklichen Leben, 
das Opfer einer Täuschung, oder, wenn 
man lieber sagen will, einer Anpassung 
der Sinne. Wem von uns ist es nodi 
nicht passiert, daß er im Theater ein 
Wort erst hört, wenn der Schauspieler 
schon das folgende Wort spricht. 

Das Problem der phonographischen 
Aufzeichnungen auf Entfernungen war 
schwieriger zu lösen als der Synchro¬ 
nismus. 

Bisher gaben die Membranen, die 
ja das wesentlichste Moment der Sprech- 
apparate sind, eine immerhin ziemlich 
schwache Tonwiedergabe. Die Töne 
eines Orchesters können wohl auf 
mehrere Meter Entfernungen ange¬ 
nommen werden, aber man erhält kaum 
eine gute Aufnahme einer Stimme bei 
50 cm Entfernung. Außerdem gibt die 
Membrane die Töne um die Hälfte 
schwächer wieder, als sie in Wirklich¬ 
keit erklingen. 

Nebenbei sei bemerkt, daß die Sprech¬ 
maschine nicht mit dem Theatrophon, 
jener Art von Telephon zum Anhören ^ 
von Opern-Aufführungen zu vergleichen , 


Vereinigung der Kinematographen-Theater - Besitzer OroB-Berlins. 

In der Nacht vom Mittwoch, den 21* zum Donnoratag, dan 22. Juni: QroSaa 

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lische Feuer — Sonnenwendfeier - Scheinwerfer-Effekte - Große klnematographische Aufnahme, ausgeführt von der „Komet-Film- 
Compagnie“ — Rlesen-Gruppen-Aufnahmen — Tanz Gesang — Waldspiele — Preisschießen - Motorwettfahrten - Nautische Spiel« 
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Tafel Besteigung des Müggelturmes - Besichtigung der Wasserwerke mit technischen Erlfluterungen Ausflug nach „Schmetterling" 
hörst* und „Bismarkturm" - Wettangeln — Preiskegeln — Große Riesen-Tombola — Humpelrock-Konkurrenz - Freibad - usw. usw. 
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Djifß, A 9M flflfc beim Pest-Ausschuß (Amt I, 7370), bei den Mitgliedern, in der Expedition der 

mmwM fl UtW HR« „L. B. B. (Amt 4, 11453) und am Festabend an Bord zu haben. 












No. 24 


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No. 24 


ist. Dieses letztere besteht wie das 
Telephon aus einem Mikrophon, d. h. 
aus einer vibrierenden Platte, deren 
äußerst schwache Bewegungen diesen 
außerordentlich empfindlichen Apparat 
beeinflussen. Der Strom läßt derartige 
Bewegungen entstehen und erzeugt so 
schwache Tonwellen, daß es, um sie 
wabrzunehmen notwendig ist, daß Ohr 
dicht an die Membrane zu legen. 

An der Unmöglichkeit, Töne auf 
Entfernungen aufzunehmen, liegt es 
audi, daß man die Spredimaschine 
zwischen dem Kinematographen und 
dem zu photographierenden Gegenstand 
aufstellen muß, da es sonst unmöglich 
ist das gewünschte Resultat zu erhalten. 
Herr Gaumont, der schon 1903 das 
Problem des Synchronismus gelöst 
hatte, verstand es nun, die Schwierig¬ 
keiten in sehr sinnreicher Art und Weise 
zu umgehen. 

Er nahm zuerst die Stimme auf. 
Dann ließ er den Phonographen, * den 
er dicht an dem kinematographifihen 

Ä at aufstellte, sprechen, und zwar 
nd der Kinematograph nach und 
nach die Bilder des Sängers, der Be¬ 
wegungen zu seiner eigenen aus der 
Sprechmaschine ertönenden Stimme und 
zu seinem Gesänge machte, aufnahm. 


Es genügte dann, die beiden Apparate 
gleichzeitig gehen zu lassen, um die 
gesungene resp. gesprochene Szene zu 
reproduzieren. 

Man erhielt also eine gewisse Ueber- 
einstimmung. Aber das Verfahren gab 
sehr ungleiche Resultate. Es war näm¬ 
lich nur möglich, ‘das Verfahren bei 
Gesangvorträgen, und auch nur bei be¬ 
wegteren Stücken anzuwenden. Denn 
man hatte es bald heraus, daß es für 
den Darsteller besonders schwierig war, 
das zweite Mal genau mit derselben 
Schnelligkeit und überhaupt so wie bei 
der ersten Aufnahme zu sprechen. Es 
war also um so schwieriger, dieser Un¬ 
vollkommenheit abzuhelfen, als ja die 
Konstruktion dieses wunderbaren Appa¬ 
rates ausschließlich auf Erfahrungen beruht. 

Gaumont, dem ja die Sprechmaschinen 
so manche wertvolle Verbesserung ver¬ 
danken, wünscht das Geheimnis seiner 
Erfindung gewahrt. Er hat sich deshalb 
seine Erfindung auch nicht patentieren 
lasssen, sondern er hat sich darauf be¬ 
schränkt, sich dadurch die Priorität zu 
schützen, daß er bei der Akademie der 
Wissenschaften über seine Erfindung 
Aufzeichnungen in versiegeltem Kouvert 
niederlegte. 

ln der oben erwähnten Sitzung der 


Akademie erhielten die Mitglieder Kennt¬ 
nis von der Gaumontschen Erfindung, 
und dann führte dieser selbst den Apparat 
vor. Auf der Projektionsleinwand er¬ 
schien das Bild des Herrn von Arsonval, 
vollkommen naturgetreu nachgebildet, und 
seine Gesten und die Bewegung seiner 
Lippen stimmten absolut mit den durch 
den Sprechapparat klar wiedergegebenen 
Worten überein. Die Vorführung war 
außerordentlich lebenswahr, und die 
Wirkung solcher sprechenden Photo¬ 
graphien wird erst erstaunlich und voll¬ 
kommen von dem sicherlich nicht mehr 
weit entfernt liegenden Tage an, wo die 
Bilder in natürlichen Farben erscheinen 
werden. 

Schon jetzt nimmt Gaumonts Apparat 
gleichzeitig Bild und Ton auf eine Ent¬ 
fernung von mehreren Metern auf. Wir 
haben also die Versicherung, daß die 
Nachwelt die berühmten Menschen 
unserer Zeit ebenso gut kennen lernen 
werden wie wir. 

Die ersten kinematographischen Bilder 
wurden von den Brüdern Lumiöre her¬ 
gestellt. Herrn Gaumont ist es nach zehn 
Jahren langen Versuchen gelungen, den 
Synchronismus des Kinematographen zu 
finden. Das sichert ihm einen Ehren¬ 
platz unter den Erfindern aller Zeit. 


□ Behördliches. □ 


Aus dem schwarzen Regensburg. 

Zu dem mißbräuchlichen Vergleich 
der Wirkung des Kinematographen mit 
der Schundliteratur erhalten wir folgende 
Zuschrift, die die sdiwere Erwerbsmög¬ 
lichkeit der Regensburger Kinematogra- 
phentheater schildert: 

Sehr verehrliche Redaktion I 

Ersuche Sie freundllchst um Auf¬ 
nahme beiliegender heuen Verordnungen 
für die hiesigen Kinematographen der 
Stadt Regensburg in der Fachzeitung 
•Lichtbild - Bühne“. Zugleich möchte 
ich erwähnen, daß hier schon bei einem 
Eintrittspreis von 10 Pf. fünf Pfg. Steuer 
bezahlt weiden muß. Zum Beispiel 
halbe Preise für Militär EI, Platz 10 Pfg., 
fünf Pfg Steuer 15 Pfi 
m Soviel mir belwai be zahlen fast 
r . alle Städte, in welchen die Karteosteuer 


bereits eingeführt ist, erst von einem 
Eintrittspreis ab 30 Pfg. Steuer. Somit 
hat uns der hiesige Magistrat mit der 
Kartensteuer sehr gut bedacht. 

Das schönste än der ganzen Lust¬ 
barkeitssteuer ist aber, daß das Stadt¬ 
theater hier erst von einem Eintritts¬ 
preis von Mk. 1,51 bis Mk. 3,00 fünf 
Pfennig Steuer bezahlt. Bel einem 
solchen Eintrittspreis würden uns schon 
20 Pfg. Steuer treffen. 

Mit welchen Mitteln der hiesige 
Stadtmagistrat bestrebt ist, die Kine- 
matographentheater zu unterdrücken, 
geht aus diesen Zeilen deutlich hervor. 
Sowie auch der .Regensburger An¬ 
zeiger* bestrebt ist, seinen Teil dazu 
beizutragen, ln dem er in einem Artikel 
vom 13. 5. 1911 den Kinematographen 
mttderSchundliteraturauf eine Stufe stellt 
Sti* nochmals freundl. ersuchend 
diese Zeilen In der Lichtbild - Bühne 
zu veröffentlichen zeichnet 

Hochachtungsvoll 
Apollo-Theater, Regensburg. 

* * 



Regensburg, 27. Mai 1911. 

Oemäß Art. 32 des 
Polizei-Strafgesetzbuches 
und §8 Abs. II der K.V. 
0. vom 3. Juli 1868, 
die Schau- .und «(Vor¬ 
stellungen betreffend, er¬ 
gehen im Interesse der 


öffentlichen Ordnung und Sitte mit 
Wirkung ab 1. Juni d. J. nach 
stehende Anordnungen: 

1. Schülern und Schülerinnen unter 
16 Jahren darf der Zutritt zu den kine¬ 
matographischen Vorstellungen unter 
keinen Umständen gewährt werden und 
zwar ohne Rücksicht darauf, ob sieb ! 
diese Personen ln Begleitung ihrer Eltern 
oder sonstiger erwachsener Angehöriger 
befinden oder nicht. 


2. Kinder* oder Jugend*Vorstellungen 
finden nicht mehr statt. 

3. Sämtliche Ankündigungs - An¬ 
schläge, Programme und Zeitungsin¬ 
serate müssen deo Zusatz erhalten: 
•Schüler und Schülerinnen unter M 
Jahren haben keinen Zutritt;“ des¬ 
gleichen ist in der Nähe der Kasse 
an deutlich sichtbarer Stelle ein An¬ 
schlag mit großer Druckschrift in vor¬ 
erwähntem Sinne anzubringen. 

4. Zuwiderhandlungen gegen vor¬ 
stehende Anordnungen, deren Voiwj 
Strenge überwacht werden wird, hawj 

unnachsichtüche Strafeinschreitung W 

Im Wiederholungsfälle polizeiliche EJJJ 
Stellung des Unternehmens 
Art 32Abs. I und II des Pol. Str. 0. * 
zur Folge. * 

Regensburg, den 2. Juni 1JMJ* 
Wir sehen uns neuerlich veranlag 

auf die RegferungS- Bekanntmachung 

vom 14, August lfi» hipzuweisenr 
haltlich welcher Films, die Ehebruch 








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Verbindung steht ein Restaurationsgfescbäff ntit 
mehreren Sälen für Hochzeiten, Verein Stimmer 
etc. Dieses Geschäft könnte evtl, mietgemietet' 
werden, ist aber nicht Bedingung. - Solvente 
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mindestens Mk. 2000.— steilen können, mögen 
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Eifersüchte-, Trunkenheits-, Rache- und 
Rohheits - Szenen, Verbrechertricks, 
Mord, Brandstiftung, Einbruchsdiebstahl 
und ähnliche der Verbrecherwelt ent¬ 
lehnte Handlungen darstellen, zur Vor¬ 
führung in den Kinematographen nicht 
zugelassen werden sollen. 

Zur Vereinfachung der Prüfung der 
Films haben Sie künftig jeden Film 
bei der Prüfung getrennt vorzu¬ 
führen und zur Vorführung nur solche 
Films zu wühlen, welche die aufge- 
zflhlten Darstellungen nicht enthalten. 

Dir Brsslausr Pollzel-Prflsldent. 

Das bekannte Kinderverbotsgesetz 
wird neuerlich wieder in Erinnerung ge¬ 
bracht Die Veröffentlichung der Verord¬ 
nung enthält noch den Zusatz: «Werden 
zu den Bildern noch besondere Erläute¬ 
rungen gegeben, so bedürfen auch diese 
der polizeilichen Genehmigung, ln den 
zu den Vorführungen benutzten Räumen 
darf nicht geraucht werden. 0 

Die Berliner Zensur für Preußen. 

Der Minister des Innern macht be¬ 
kannt, daß die Ortepolizeibehörden be¬ 
fugt sind, in öffentlichen kinematogra- 
phischen Schaustellungen die Vorführung 
solcher Bilder zu gestatten, für die eine 
Erlaubniskarte des Berliner Polizeipräsi¬ 
diums beigebracht werden kann, während 
sie mangels einer solchen Erlaubnis 
selbständig zu entscheiden haben. Viel¬ 
fach versuchten nun die Kinematographen- 
firmen die Erlaubnis zur Bildervorführung 
in der Provinz dadurch zu erreichen, daß 
sie das in Berlin bereits erfolgte Verbot 
verheimlichen. Um daher die Ortepolizei¬ 
behörden in den Stand zu setzen, sich 
Gewißheit zu verschaffen, ob ein Verbot 
vorliegt, wird in Zukunft zweimal wöchent¬ 
lich im Preußischen Zentralpolizeiblatt 
eim Verzeichnis der in Berlin vollständig 
oder für Kinder verbotenen Bilder ver¬ 
öffentlicht werden. 

Vollstflndlgos Klndervorbot. 

Den Schulkindern in Bütow bei Stettin 
ist der Besuch von Kinematographen- 
Theatern vollständig verboten worden. 
Ein gleiches Verbot für den ganzen Kreis 
steht bevor. Zum Herbst sollen für die 
Schulkinder unter Leitung einer Kom¬ 
mission besondere Kino - Vorstellungen 
veranstaltet werden. Am Orte sind zwei 
Kinematographen. 

. Mortaiburg. (Westpr.) Die Lust- 
barkeitssteuerordnung wurde in der letzten 
Stadtverordnetensitzung dahin abgeändert, 
daß die hiesigen Besitzer der Llchtbild- 
theater eine Steuer von 6 Mark täglich, 
tienn sie Vorstellungen geben, zu zahlen 
haben. 


□ 


Allerlei 


□ 


Feuer. 

Velbert (Rhpr.) In dem Operations¬ 
raume des Salamander-Kinematographen 
brach Feuer aus. Die Films sind voll¬ 
ständig verbrannt. Der Schaden ist sehr 
erheblich. 


Mitteilung der Handelskammer. 

Das Gesuch der „N. P. G. 0 in Steglitz 
um Genehmigung eines Veredelungsver¬ 
kehrs mit ausländischen geschliffenen 
Zellhömblättern zur Herstellung von Films 
konnte keine Befürwortung finden, da 



Intrti nrln UiihiIii 

zur Nachricht, dag wir den Abonne¬ 
ments-Betrag für das 2. Quartal 
per Nachnahme erheben werden. 
Wir bitten um prompte Einlösung, 
damit wir die Ueberweisung un¬ 
serer Zeitung rechtzeitig er¬ 
ledigen können. 



die hiesigen Zelluloidfabriken selbst in 
der Lage sind, solche Erzeugnisse her¬ 
zustellen. 

Ein Kino - Schwindel. 

Durch die «Allgemeine deutsche Kino- 
Zentrale in Berlin 0 sind in den letzten 
Wochen zahlreiche in den Kino-Theatern 
beschäftigte Kräfte geschädigt worden. 
Diese «Kino - Zentrale 0 suchte durch In¬ 
serate Rezitatoren, Operateure, Aufslchts- 
herren, Portiers usw., machte aber die 
Vermittlung dieser Stellen nach altem 
Rezept von der Gewährung eines Pro¬ 
visionsvorschusses abhängig. Der Erfolg 
war natürlich negativ, die Allgemeine 
deutsche Kino - Zentrale als solche 
existierte vielleicht auf dem Monde, aber 
nicht in Berlin. Die Bureaus sollten 
sich in der Alten Schönhauser Straße 20 
befinden; als Direktor zeichnete ein Herr 
W. Eisleben. Von den Geschädigten ist 
jetzt der Königlichen Staatsanwaltschaft 
Mitteilung Ober den schwindelhaften Ge¬ 
schäftsbetrieb gemacht worden. — (Wir 
haben bereits vor einigen Wochen unter 


«Eingesandt 0 die Warnung eines Ge¬ 
schädigten veröffentlicht. — Die Red;) 

Ein Archiv fßr das gesprochene 
Wort 

wurde in der Pariser Sorbonne durch 
den französischen Unterrichteminister 
Steeg feierlich eröffnet. Das Archiv soll 
phonographische Platten von philolo¬ 
gischem oder künstlerischem Interesse 
vereinigen. 

Kino-Feuer In Qlelwltz. 

Am zweiten Pfingst - Feiertag abends 
brach auf dem Schützenfestplatz in dem 
zu einem Kinematographentheater ge¬ 
hörenden Wagen, der die Maschinerie 
enthielt, Feuer aus. Die Flammen griffen 
so schnell um sich, daß im Zeiträume 
einer Viertelstunde die ganze Zeltanlage 
mit samt dem Maschinenwagen in 
Trümmern und Asche dalag. Der Wohn¬ 
wagen ist nur zum Teil angebrannt. 
Daß Menschenleben nicht zu beklagen 
sind, trotzdem der Brand sich zu einer 
Zeit ereignete, als der Zuschauerraum 
dicht gefüllt war, ist dem Umstande zu 
danken, daß die Seitenleinwand sofort 
von beherzten Leuten durchgeschnitten 
und so Ausgang geschafft wurde. Die 
Feuerwehr, welche in sehr kurzer Zeit 
erschien, hatte nichts weiter zu tun, als 
die schwelenden Trümmer und Fetzen 
abzulöschen. Der Brand ist auf Kurz¬ 
schluß zurückzuführen. 

Kino - Fouor In Kattowltz. 

In dem Theater «Weltspiegel 0 in der 
Sedanstraße ist ein Schadenfeuer ent¬ 
standen, wobei mehrere Films verbrannten; 
dasselbe wurde alsbald von der Berufs¬ 
feuerwehr gelöscht. Die Ursache ist 
nicht genau ermittelt; ein Funke soll von 
der Kohle nach dem Film übergesprungen 
sein. Das Publikum verließ ruhig den 
Zuschauerraum. 

Das „Affenhaus“ in Münster i. W. 

Ein Freund unseres Blattes schreibt 
uns: 

Verehrte Redaktion I 

Wir können nicht umhin Ihnen ajfr 
zuteilen, daß das Lichtspielhaus hier eine 
ganz sonderbare Reklame macht. Es» 
vom im Eingang ein großer Affen kästen 
aufgestellt in welchem sich vier Affen b* 
finden. Der Besitzer dieses Theaters w 
Herr Christian Winter aus Düsseldorf. 
Es ist uns unverständlich wie der angefr 
lieh vorbildliche Mann zu dieser RekUj* 
übergehen kann. Im Kindermund new 
das Theater jetzt schon nicht ntdtf 
Lichtspielhaus sondern »Affenhau 8 ' 
Hoffentlich wird dies wohl keine Nacn* 
ahmung finden, da solches doch unsen» 
ganzen Stand ins Lächerliche bringt 

Commentar überflüssig! Es W® 
erfreulich, daß es nicht viel von dies® 
«Förderern der Kinematogf* 
phie 0 giebtl (Die Red.). 








No. 24 


L ■ B ■ B 


Theater gegen Kino. 

Aus Schweden wird uns berichtet: 
In zwei Städten unseres Landes haben 
einige Theater einen energischen Kampf 
gegen die Konkurrenz der Kinemato- 
graphen aufgenommen, in dem sie nicht 
schlecht abzuschneiden scheinen. In 
Malmö hat ein Theaterdirektor den An¬ 
fang gemacht, indem er dem Publikum 
das Gleiche bot, was es in den Kinos 
findet: kurze Stücke zu billigem Preise. 
Er führt nämlich drei kurze Einakter 
ernster Art, die insgesamt nicht länger 
als anderthalb Stunden währen, zu Ein¬ 
trittspreisen von 20 bis 50 Pfg. auf. 
Dieser Einakter - Zyklus wird an Sams¬ 
tagen dreimal, an Sonntagen fünfmal ge¬ 
geben, und zwar mit ungewöhnlichem 
Erfolge. Das Theater ist fast immer voll 
besetzt, während die Kinematographen- 
theater an diesen Tagen eine stark re¬ 
duzierte Besucherzahl aufweisen. In 
Stockholm ist nun ein Theater diesem 
Beispiel gefolgt, und zwar mit angeblich 
demselben ausgezeichneten Ergebnis. 

Realistische Films. 

Es ist schwer zu bestimmen, ob ehT 
Film gefällt oder nicht. Was dem einen 
paßt, mißfällt dem andern. Jeder Film 
hat seine Anhänger, zumindest — sein 
Fabrikant wird ihn loben. Aber höchste 
Bewunderung und innere Zufriedenheit 
ward noch wenigem Abrollbaren zu Teil. 
So viele Zuschauer, ebensoviele Meinungen 
oder Kritiker. Dem einen gefällt das 
Antlitz der Heldin, dem andern nicht, 
dem einen die „Geschichte" (Handlung), 
dem andern nicht, den entzückt die 
Szenerie, jener findet sie zu „gemacht", 
welches Hallo, wenn der Held den Böse¬ 
wicht niederringt, während es in Wirk¬ 
lichkeit brutal ist, die Maid weint Tränen 
bei dem Herzenskummer manchen Liebes¬ 


paares, der Student lacht über solche 
Liebesaffären, der liebt räuberische Ueber- 
fälle, jener drastische Komik etc. etc. 
Aber gewöhnlich finden jene Films all¬ 
gemeinen Beifall, die patriotischen, sozi¬ 
alen oder wissenschaftlichen Inhalts sind. 
Gewöhnlich wird das Urteil nach einem 
einzigen Gefühl* gefällt; wem das Antlitz 
der Heldin gefällt, der lobt das Bild, 
wem es mißfällt, hat für das Ganze kein 
Interesse. Von einem Standpunkte aus 
wwd alles für gut oder schlecht erklärt. 

Kleinigkeiten entscheiden oft bei einem 
r“je: Wenn der Soldat mit der ver- 
en Hand salutiert, wenn ein „länd- 
'»ches" Sujet erkennbar in Berlin aufge- 
SuÜÜS ist » wenn eine Henne bei einem 
hÄ bl ? e noch mehr, wenn bei 
unH S? h . en Bi ‘ dern Kostüme, Requisiten 
ekors nic ht dem Zeitalter der 
in aii ng en tsprechen, man sucht eben 
Wahrheit, Realismus. 
eine y Ie »t es denn Meister Rubens mit 
Dia» u 8 ? 1 ™ Landschaften ergangen? 
deSt,» »? erwerk fand allseitige Bewun- 
n 8> bis eines Tages an dem gemalten 


Schatten von Bäumen konstatiert wurde, 
daß folgerichtig das Tageslicht von zwei 
Seiten auf die Bäume fallen mußte. 
Während eine Partei über diesen Fehler 
zeterte, lobte die andere Partei, daß die 
Wirklichkeit des Effektes wegen verdreht 
worden war. 

Details sollten demnach bei Films nie 
entscheidend sein, denn bei jedem wird 
ein scharfes Auge etwas zu Bemängeln¬ 
des finden können. Der Fabrikant ist 
kein allmächtiger und unfehlbarer Schöpfer 
einer neuen, tadellosen Welt, er kann 
nur alte Formen in neue Wege leiten, 
wobei Ungenauigkeiten sich ergeben 
können. Er soll nicht Reales bieten, 
sondern nur Illusion des Realen erwecken. * 
Realistische Details sollen die Imagination 
nur erleichtern. Bei einem idealen 
Drama wird die Realistik jede Szenerie 
ersetzen können. Das gemalte Fabrik¬ 
zeichen im Bilde stört den Gedankenkreis 
des Beschauers, der vor der Phantasie 
in die Wirklichkeit zurückgerissen wird. 
Es nützt wenig, wenn ein Bild in den 
Details korrekt ist, nicht aber im bedeu¬ 
tendsten Erfordernis, in der Handlung. 
Wahrheit verdrängt oft Schönheit. Der 
Charakterkonflickt, die Moral stehen höher, 
wie die Aeußerlichkeiten. 

Da ist es z. B. bei einer Aufnahme 
passiert, daß im Freilicht der Operateur, 
die Sonne hinter dem Rücken, auf dem 
Bilde ganz deutlich bei der Aufnahme 
den Apparat kurbelnd, sichtbar ist. Aller¬ 
dings nur der Schatten des Vorganges. 
Da kann man nun genau den Effekt von 
Schein und Wirklichkeit, von Idealem 
und Realismus beobachten. Jener folgt 
dem dargestellten Bilde, ohne den 
Zwischenfall auch nur zu bemerken, 
dieser wendet seine ganze Aufmerksamkeit 
dem Zufalls-Schattenspiele zu, das übrige 
am Film existiert für ihn überhaupt nieht 
mehr. Warum will man den Menschen 
ihren Idealismus verkürzen oder ganz 
und gar nehmen? 

Unsere Beilege. 

Von dem bekannten Film „Die 
welOe Sklavin“ hat die Vlteeoope 
Q. m. b. H. In Berlin, Friedrich- 

strafie 22 den dritten Teil inszeniert 
und bringt denselben am 24. Juni auf 
den Markt. Unsere Leser finden in 
einem der heutigen Nummer beigefügten 
Prospekt eine genaue Beschreibung und 
Bilder aus dem Film. „Die weiße 
Sklavin III" fügt sich inhaltlich den von 
anderen Fabriken edierten zwei Teilen an 
und bildet einen glänzenden, effektvollen 
Abschluß. So ist mit dieser Ausgabe 
der Vitascope das erste mehraktige kine- 
matographische Schauspiel geschaffen 
worden, das unbedingt einen Wende¬ 
punkt in der Entwicklungsgeschichte der 
Kinematographie bedeutet. 

Frontreklame. 

. In längeren Artikeln haben wir schon 
öfters Gelegenheit genommen, gegen die 


bisher übliche Frontreklame Stellung zu 
nehmen 1 Die Entwicklung der Kine¬ 
matographie und die künstlerische Regie, die 
die Vorführungen jetzt erfordern, verfangen 
auch eine künstlerische Auffassung für die 
Frontreklame. Die Firma Otto Raabe 
in Berlin, Brunnenetr. 10 hat eine 
Spezialabteilung für Plakat-Malerei ein¬ 
gerichtet. Hier sollen die billigsten 
und teuersten Plakate für Kinotheater 
in künetlerlecher Weise hergestellt 
werden. Die Firma übernimmt die Her¬ 
stellung der Plakate für die Außenfronten 
im Abonnement. Eine Neuordnung auf 
diesem Gebiete, die im Interesse defr 
Theaterbesitzer zu begrüßen ist. 



Haftung mehrerer Arbeitgeber bei 
Lohnforderungen. 

Die bei einem Kinematographen- 
Theater bis zum 28. März gegen einen 
vereinbarten Wochenlohn von 15 Mark 
tätig gewesene Kassiererin hatte an rück¬ 
ständigem Lohn noch 28,60 Mark zu 
fordern. Sie war deshalb gegen die 
beiden Inhaber des Kinos vor dem 
Hamburger Gewerbegericht klagbar ge¬ 
worden. Im Verhandlungstermin zog sie 
die Klage gegen den einen Inhaber zu¬ 
rück. Der andere Beklagte erklärte: Die 
Klageforderung ist an sich richtig. Ich 
halte mich aber nicht zur Zahlung ver¬ 
pflichtet, weil der Mitinhaber, mit dem 
ich gemeinschaftlich das fragliche Kine- 
matographen-Theater betrieben habe und 
der also ebenfalls Arbeitgeber der Klägerin 
gewesen ist, sich der Zahlung entzieht 
und auch seine Verpflichtungen mir 
gegenüber nicht erfüllt hat. Ich halte 
mich nicht für verpflichtet alles allein zu 
bezahlen. — Der Beklagte wurde zur 
Zahlung des geforderten Betrages unter 
folgender Begründung verurteilt: Aueh 
wenn das Vorbringen des Beklagten, daß 
er das Kinematographen-Theater gemein¬ 
schaftlich mit einem anderen betrieben 
habe, dieser sich der Zahlung entziehe 
und ihm (dem Beklagten) gegenüber seiife 
Verpflichtungen nicht erfüllt habe, richtig 
sein sollte, würde dies den Beklagten 
nicht befreien. Auch dann würde er — 
als Gesamtschuldner mit dem anderen 
für die ganze Schuld aufzukommen 
haben. Der Beklagte haftet unter allen 
Umständen auf den vollen Betrag von 
28,60 Mark und kann Einwendungen 
daraus, daß der Mitinhaber nicht zahlen 
wolle oder ihm selbt gegenüber vertrags¬ 
widrig handle, nicht herleiten. Da er 
di? Klageforderung im übrigen nicht be¬ 
streitet, ist er ohne weiteres dem Klage¬ 
anträge entsprechend zu verurteilen.. 





No. 24 


Stil» io 


L ■ B • B 



Dar »Fernphonograph 4 *. 

, In der Pariser Akademie der Wissen¬ 
schaften hat jüngst D’Arsonval Phono- 
gramme vorgeführt, die telephonisch aus 
großer Entfernung aufgenommen worden 
waren. Die Einrichtung des Aufnahme- 
Apparates ist gemeinsame Erfindung der 
idrei Erfinder Lioret, Ducretet und Roger. 
Ueber die Einrichtung des Apparates ist 
bisher nichts Näheres bekannt, wohl 
aber Ober seine Leistung; mit einer ge¬ 
wöhnlichen Telephonleitung wird aus 
beliebiger Entfernung Sprache, Gesang, 
Musik dem Phongraphen zugeführt, und 
die Wiedergabe der Töne durch den 
Phonographen soll genau so deutlich 
Sein, als wären sie in unmittelbarer Nähe 
aufgenommen. 

Filmbreite, Trennungslinie und 
Ihre Einheitlichkeit. 

In England scheint sich eine Reform 
in der Filmfabrikation, was das Material 
betrifft, vorzubereiten. Gangbar sind 
2 Breiten von Films, 24,8 und 25 mm, 
die letzteren allgemein üblich. Man will 
nun durchsetzen, daß Überall nur eine 
Weite fabriziert werde. Noch mehr aber 
wird die Frage erörtert, wie sollen die 
.einzelnen Bilder auf den Films stehen. 
Die Firma Path6 fr&res hat es ehtgeführf, 
daß die Trennungslinie zwischen den 
einzelnen Bildern genau auf eine Per¬ 
forationsöffnung falle, andere Films haben 
die Trennungslinie zwischen zwei Per¬ 
forationspunkten. Das Pathösche all¬ 
gemeine System hat sich nun beim Film¬ 
kleben nicht bewährt. Denn hierbei 
maß immer die Gelatineschicht etwas 
abgelOst werden. Fällt nun die Trennungs 
linie in die Perforierung hinein, wie bei 
PatbÖ, so wird bei der Gelatineablösung 
diesseits und jenseits der Perforation 
hinausgegangen. Zwischen zwei Per¬ 
forationslöchern die Gelatineschicht ab- 
zülösen, ergibt den Nachteil, daß die 
Klebestelle zu klein wird und daher 
nicht hält. In jedem Falle ergibt diese 
Prozedur kleine Unstimmigkeiten» die 
beim Negativ sogar sichtbar werden, 
♦beim Positiv das Bild stören. Darum 
Sind die Interessenten dafür, daß die 
Grenzlinien der einzelnen Bilder, nicht 
Wie bei Patbl, auf eine Perforation, 
iondem zwischen 2 Perforierungen in 
.<$0 Nutte fallen müssen. Dienn auch 
«on. solchen Kleinigkeiten hängt eine 
|ute Vorführung ab. —x. 

Dpp Moore-Llchi In hmcNkanlcehcn 
Klhcmis. 

v:: Obwohl an der Front, als im Innern 
Mm amerikanischer Ktnematqgraphen- 
thfeatersiebt man keine andere Beleuch- 
tifqg, Wie heUsfrabtemie dünnS Röhren. 


Abgesehen davon, daß ein solches Rohr¬ 
netz zu jeder Ornamentik paßt, bildet es 
selbst im Lichteffekte eine wundervolle 
Verzierung, die sich jetzt auch bei uns 
einzubürgern beginnt. 

Man nennt dieses Röhrenlicht das 
Moorelicht, das, durch deutsches Reichs¬ 
patent geschützt, so viele Vorteile hat, daß 
wir uns näher damit befassen müssen. 
Diese Vorteile sind kurz zusammen¬ 
gefaßt: Weder Bedienung, Ersatzteile, 
Leilungsdrähte oder Abblendung sind 
nötig. Dieses Licht ist ein elektrisches 
Vakuumröhrenlicht, dadurch besonders 
gekennzeichnet, daß eine leuchtende Röhre 


Nur ei» Heining 


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über die Zugkraft un¬ 
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in Längen von 20—150 Meter in beliebiger 
Form ringsum oder quer durch den zu 
erleuchtenden Raum geführt werden kann. 
Es sind dies auf dem Prinzipe der 
Geißlerschen Röhren beruhende gas¬ 
förmige Leger, die bei sehr geringem 
Drück in eihjjür Vakuumröhre zum Leuchten 
gebracht, werden. 

Das Vakuumröhrenlicht ist schon lange 
als das einfachste und schönste Licht 
bekannt, es fand aber keine praktische 
Verwendung, weil man unter der Ein¬ 
wirkung elektrischer Ströme kein gleich¬ 
mäßiges Vakuum erhallen konnte; die 
Röhren wurden vielmehr binnen kurzem 
hart. Der Amerikaner Moore schaltete 
nun, zwischen die Röhren ein einfaches, 
aber dabei betriebssicheres Ventil, jetzt 
ebenfalls durch deutsches Relcbspatent 
t geschützt, das; je nachder Spannung der 
Röhre ein geringes Quantum Gas oder 


Luft einsaugt, sobald das Vakuum die 
gebotene Grenze übersteigt. Hierdurch 
wird ein konstantes Vakuum erzielt. In 
Amerika hat das Moore-Licht die anderen 
Leuchtquellen mit deren unvollkommenen 
Wirkungen verdrängt Die technischen 
Vorteile dieses Lichtes sind vor allem 
die gleichmäßige Verteilung des Lichtes 
(Diffusität), denn es werden keine festen 
Körper zum Olühen gebracht, sondern die 
ganze Röhre leuchtet in ihrer Gesamtaus¬ 
dehnung gleichmäßig, sehr intensiv und fast 
ohne Schatten, so daß man den Eindruck 
des natürlichen Tageslichts gewinnt. Das 
Licht strahlt gleichmäßig mild und weich, 
eine Blendung, wie bei anderen Licht¬ 
arten ist ausgeschlossen. Und darum 
eignet sich dieses Moorelicht für die 
Kinematographentheater ganz besonders, 
denn das Publikum sitzt zumeist im 
Dunkeln und soll durch das plötzlich 
aufflammende Licht nicht geblendet 
werden. Für Außen- und Reklame - Be¬ 
leuchtung ist ein Abblenden z. B. durch 
Milchglas nicht nötig und man gewinnt 
so noch das Licht, das durch diese Ab¬ 
wendung verloren geht. 

Professor Dr. Wedding in Charlotten¬ 
burg hat über die Wirtschaftlichkeit des 
Moorelichts eingehende Untersuchungen 
angestellt, es stellte sich in der Kerzen¬ 
stärke ergiebiger, in der Durchschnitts- 
Flächenhelligkeit überragender, wie an¬ 
dere Beleuchtungsarten heraus. Bedie¬ 
nung und Unterhaltung dieses Lichts ver¬ 
ursachen fast gar keine Kosten. Man 
braucht keine Lampen ein- und auszu¬ 
schrauben, alte nicht durch neue zu er¬ 
setzen, was selbst bei den Metallfaden¬ 
lampen von Zeit zu Zeit nötig ist 

Auf einen Raum von etwa 100 -140 qm 
braucht man ca. 30 m Rohr, es wird 
eine große Lichtmenge erzeugt, die aber 
nicht grell leuchtet, sondern mild wirkt. 

Das Licht ist ruhig und selbst bei 
bedeutenden Schwankungen in der Span¬ 
nung fällt das bei anderem Lichte so 
störende und unangenehme Zucken fort. 
Dje Rohre lassen sich kürzer oder länger 
verlegen, so daß man jederzeit mehr 
oder weniger* Licht haben kann. FOr 
unsere Theater kommt nur das gelbrosa 
(sonnenfarbige) Moorelicht in Betracht, 
es sei denn, daß man für die Fassade 
das weiße Atelierlicht wählt, dem gegen¬ 
über Bogenlampen z. B. grau erscheinen. 

Die Röhren von ca. 44 mm Durch¬ 
messer werden 20-100 cm unter jjer 
Decke oder neben den Wänden ange¬ 
bracht und quer durch oder um J*“ 
Raum geführt. Jedes Rohr ist etwa 
2 4 /t m lang, größere Längen werden aj 
Ort und Stelle zusammengeschweißt «JJ 
evakuiert, was jeder Monteur maewj 
kann. Man hat also weder unter « 
Putz noch über den Wänden Leitung*® 
zu legen, der Anschluß erfolgt direkt 5" 
Stromnetz, die Röhre 'können b*JJ2 
besonders geschaltet werden. Wie w 






No. 24 


X 


L - B - B 


Seit» 11 


noch und in jedem Lichtbildtheater findet 
man statt Bogenlampen und OlQhbirnen 
nur Rohrenbeleuchtung! 

Schlechte Negative. 

Wenn in den Negativen die Kon¬ 
traste fehlen, wenn sie nidit ent¬ 
sprechend scharf sind, so hat hieran oft 
die Unreinlichkeit der Oberfläche der 
photographischen Linsen schuld. Etwas 
Staub, ein kaum bemerkbarer feuchter 
Niederschlag bringt das Licht ungleich¬ 
mäßig in das Objektivrohr und auf das 
empfindliche Film. Daher erscheinen 
dann die projizierten Bilder neblig. 
Bei manchem Sujet mag dies nicht 
stören, nützen tut es bei keinem Bilde 
und soll daher stets vermieden werden. 

Wie oft hält man dieserhalb das 
Negativ beim Entwickeln für überexyö- 
niert, man entwickelt daher mehr als 
nötig und der Mißerfolg stellt sich ein. 
Ein guter Photograph wird zwar dem 
Negativ abhelfen, die Copie, das Posi¬ 
tiv wird aber nie so werden, wie von 
einem tadellosen Negativ. 

Eine andere Ursache schlechter und 
ersichtlich überexyonierter Negative ist 
das Verabsäumen irgend eines Mittels, 
um die Linsen vor Seitenlicht zu 
schützen. Besonders vor Oberlicht, 
denn viele dieser Lichtstrahlen, die nicht 
direkt auf die Linse fallen, werden von 
dem Objektivrohr reflektiert, sodaß 
man streng darauf achten sollte, nur 
jene Strahlen in das Objektiv zu lassen, 
die dazu dienen, das Bild wiederzu¬ 
geben. Die Objektivröhren sind ge¬ 
schwärzt, damit indirekte Bestrahlung 
absorbiert werde, erfolgt diese in zu 
großem Maße, so werden die Strahlen 
oidit „verzehrt“, sondern zurückge- 
vorfen. Zudem gibt es keine Schwärze, 
die alle derartige Strahlen tötet. Man 
kann daher zwar Draphragmen an- 
onngen, die solche Strahlen vom Film 
abwenden oder verhindern, daß solche 
Lichtstrahlen in die Objektivröhre ein- 
anngen. 

Darum dürfen auch direkte Sonnen- 
■tahlen bei dem Photographieren nicht 
Pf die Front der Objektivlinse fallen. 
V er Apparat muß 90° im Winkel zu 
®®n Strahlen etehen, wenn es auch oft 
™tig ist, einen kleineren Winkel zu 
Ȋhlen. Es gibt sogar Gelegenheiteh, 
JJ, 88 unmöglich ist, die Sonne im 
«ticken des Apparates zu haben. Gerade 
» solchen Fällen ist grÖÜte Vorsicht 
SS* oder mwi nrhält «in sehr 
Negativ. Je mehr im Halb- 
JJ® 18 mm Objektiv die Sonne steht, 
seiinl 0 “ e88 ® r werden die Aufnahmen 
gjjjgen. Viele Objektive haben Ver- 
d» IU ««nnltt% dennoch* kann bei 
Vertan n . ut * un * d« 8 Negativ neblig 
Obiairüi beeten wt, wenn vor dem 
blltnifi » e *u rechteckiges Rohrim Ver- 

Pn SSL*?? 8 : iMWhfeht wird, ttenen 

messer doppelt so groB ist, wie 


die Oberfläche der Frontlinse. Ist diese 
Röhre zu lang, so wird allerdings etwas 
vom Rande des aufgenommenen Bildes 
in Wegfall kommen. Man muß daher 
Versuche machen, um das Richtige zu 
finden. Gewöhnlich wird dies ‘bei 
l'/a maliger Größe des Durchmessers 
der rechtwinkligen Röhre zutreffen. 
Natürlich müssen die längeren Seiten 
der Verlängerungsröhre beim Anbringen 
horizontal Tiegen. Um eine solche Röhre 
schnell bei der Hand zu haben, bedarf 
man braunen Packpapiers, einer Scheere. 
und zweier Gummibänder. Man schneidet 
das Papier, knifft und faltet es und die 
Bänder halten die eckige Röhre zu¬ 
sammen. Mit dem vorgehaltenen Finger 
sieht man dann an dem Schatten, wie 
die Lichtstrahlen fallen, am Ende des 
Schattens schneide man die Röhren ab, 
dann fallen die Strahlen nicht mehr 
auf das Papier, sondern direkt auf das 
Objektivglas. 

Folgende Regeln sind stets zu be¬ 
achten: Die Linse nie mit dem Finger 
berühren, nicht mit dem angeblich reinen 
Taschentuch putzen auch nicht mit 
Papier, selbst nicht mit Seiden papier, 
sondern stets einen eingewickelt ge¬ 
haltenen Wollappen bei der Hand haben, 
der natürlich rein sein muß. 

Eine reine Linse bedarf wenig Wartung. 
Innen im Objektiv bleibt sie rein, die 
Außenseite soll stets vor dem Qebrauch 
einfach übergewischt werden. Anhauchen, 
Abreiben ist unnötig! Am besten ist 
eine reingehaltene Kameelhaarbürste. 
Nebel und feuchte Luft verursachen einen 
Niederschlag auf dem Qlase, der mit 
reinem, vom Drogisten bezogenen Alkohol 
(in gestöpselter Flasche zu transportieren) 
zu reinigen ist 


A 

Neu>Ecöffnungen 

TI 

V 

und Eintragungen. 

LU 


Alsfeld (Hees.) Unter dem Namen 
„Kolosseum" etablierte sich hier ein 
ständiges Rinematographentheater. Unter¬ 
nehmer ist Herr Malermeister Ludwig 
Martin. 

Berlin. Am gestrigen Freitag, den 
10. Juni wurde im „Admjrals - Palast", 
der großen Eis-Arena in der Friedrich¬ 
straße, das hochelegante Kino-Etablisse¬ 
ment „Admirals-Theater" in der Form 
einer offiziellen festlichen Eröffnungs¬ 
vorstellung nur vor geladenen Olsten, 
eröffnet. Für das öffentliche Publikum 
beginnen die Vorstellungen am heutigen 
Tage. — Ausführlicher Bericht folgt in 
nächster Nummer. 

Berlin. Die Firma: Neue Kunst- 
Filmvertriebs- und Kinematographen- 
Theater-Oesellscbaft Empire mit be¬ 
schränkter Haftung ist aufgelöst. Liqui¬ 
dator ist der Bücherrevisor Karl Czempcr 
in Berlin. ‘ 


Bockenhelm bei Frankfurt. Im 

Rheingauer Hof ist ein Kino-Sommer- 
theater eröffnet worden. 

Cöln a. Rh. In das Handelsregister 
wurde die Firma „Cölner Automaten- und 
Klnematographengesellschaft m. b. H." 
eingetragen. Gegenstand des Unter¬ 
nehmens ist Errichtung und Betrieb 
automatischer Restaurants und Kinemato- 
graphen. Geschäftsführer: Eduard QflU- 
mann in Cöln. 

Eberswalde. Das Kinematographen- 
theater des Hermann Stolze, Breitestr.19 
ging in den Besitz des Kaufmanns Otto 
Stolze über. 

Qlelwltz. Herr Paul Bausmann hat 
den Grand-Kinematograph erworben. 

Greifswald. Das Zentraltheater 
ist ebenso wie die Lichtbildbühne seit 
kurzem Eigentum des Herrn Vieweg der 
zuletzt in ElbingmehrereKinematographen- 
theater besessen und geleitet hat und 
demnächst in der Knopfstrasse ein drittes 
Theater eröffnen will. 

Nürnbsrg. Sulzbacherstr. 56 wird 
im Herbst ein Kino eröffnet 

Relchsnbach I. Voptld. Herr Arno 
Seifert hat den Kino-Salon von Herrn 
A. Münch übernommen. 



Der Pilneinklafer. 


L_ 


L_1 



Ä 

imen. Es 


Mussten Projektion 6. m. b. H. 
Berlin SW. 45, FrledHchatrasee tt. 

Auf die am 24. Jaul erscheinend« Boni¬ 
täten möchten wir nochmals ganz be 
hlnwelsen. Wer Im Programm für die f 
Woche noch etwas frei hat, sollte 
den Film „Zu späte Itaue* mit aufne 

handelt sich hier um du literarisch _ 

SuleL du bd dem Besehener luterem antackäa 
und Beifall ernten muß. Du Büd behandelt 
ein Drama ans dem alltäglichen Ldmu-j Ißa 
Mädchen heiratet gegen ihren Willen afawtaa- 
geliebten Mann, während de ihrer Jagaadtttba 
entsagen nraß. Während der EheTesatife 
ihren Mann schätzen, doch ihre 
konnte sie nicht vergeuen. Der 

krank und von dem Jugendfreunde —,- 

Da bemerkte der Kranke am Roek des Artfte 
ein Haar. Ein Verdacht steigt thmaafl WttaWd 
seine Frau vom Han« fort Ist um mit IkNH 
Jugendfreunde endgültig zn brechen, dehLipr 
Gatte durch doen Brief seine Vernartwgjte- 
llliigt In der Aufregung faßt er den EnteuMfl 
•ich durch Morphium zu ve r güten. Ata die 
Praa von Ihrem Wege zurückkehrt, findet sie 
den Mann tot Ihre Reue kam zu spät. - Am 

ß ddien Tage kommt aoeh, wie wir bereits in 
uauner 22 gemeldet haben, der Film „Bobby 
und «du* wEtta" auf d« Mutt, *r Der 1. Juli 
brütet ebenfalls zwd Novitäten „Zu rechter 
ZoüP und „Dor SdMtcflrübsr". Wir haben diese 
Films btrdts näher beechriehen» wollten aber 
hier nochmals darauf htawdsra. wall es sich 
um wunderbar gelungene Aufnahmen handelt. 





Seite 12 


L - B - B 


Mo. 24 


M> Oppenheimer, Frledrlchstr. 36. 

Dl« Fuppenfee. Eine Neuheit auf kinemato- 
graphlschem Gebiet. Unter den Kalem Sujets, 
die demnächst zur Ausgabe gelangen, bildet 
dieser Film eine große Abweichung von dem, 
was bisher kinematographisch geboten wurde. 
In diesem Bilde spielen, von der Eröffnungs¬ 
lind Schluß-Szene abgesehen, keine lebenden 
Personen, sondern Puppen. Bilder dieser Art 
verursachen immense Ausdauer und Arbeit, 
wenn man bedenkt, daß zu diesem Bilde 123000 
verschiedene Bewegungen und 18000 einzelne 
Exponierungen nötig waren um diesen Film 
hervorzubringen. Der Photograph arbeitete an 
diesem Bilde annähernd drei Monate und sollten 
diese Angaben eigentlich schon genügen, um 
für diesen Film ein größeres Interesse wach¬ 
zurufen. In der nächsten Nummer dieses Blattes 

S prden wir eine genaue Beschreibung dieses 
lins folgen lassen. 

VHascopeG.m.b.H. Berlin, Frledrichstr.22. 


Der 24. Juni bringt uns außer dem Schlager 
„Weiße Sklavin III“ noch die Komödie „Das 
T estament des Junggesellen"'(206 m), Der Erb¬ 
onkel feiert seinen Geburtstag, und von nah 
und fern kommen die liebevollen Verwandten, 
um ihm Glück zu wünschen und ihm ihre Ge¬ 
schenke zu übermitteln. Doch Onkel August 
traut dem Frieden nicht recht! Die allzuüber¬ 
schwengliche Liebe erscheint ihm nicht echt. 
Er vertraut seinen Argwohn seinem einzigen 
Freunde an und um festzustellen, wer ihn 
wirklich liebt, beschließt er, sich einer List zu 
bedienen. Er stellt sich tot Trauerbriefe werden 
yerschlckt und bald sehen wir die Verwandten, 
eliien nach dem andern, mit trauriger Miene 
ihren Kondolenzbesuch machen. Wie tief die 
Trauer ihrem Herzen, zeigt uns das Bild, und 
nun überzeugt sich auch der Onkel, daß nur 
seine Nichte und der Neffe die einzigen sind, 
die ihn aufrichtig lieben und betrauern würden. 
Somit sollen diese beiden auch diejenigen sein, 
denen er sein ganzes Vermögen vermacht, und 
er freut sich schon jetzt des Glückes des jungen 
Paares. Doch die Erbschleicher sollen auch 


noch ihren Lohn haben. Onkel August erscheint 
ihnen als Gespenst verkleidet, und zu Tode er¬ 
schrocken flüchten die Hinterlistigen aus dem 
Hause des leider nun doch noch lebenden und 

für sie auf ewig verlorenen-Erbonkels. — 

Zum 1. Juli gelangt ein sensationeller Zugfilm 
„Herz und Ehre“ (240 m) auf den Markt Das 
Bild führt uns ln die Wohnung eines jungen 
Ehepaares. Der Gatte ist gerade im Begriff, 
eine Reise anzutreten, und nach zärtlichem 
Abschied von seiner entzückenden kleinen Frau 
verläßt er das Haus. Der Ahnungslose weiß 
nicht daß Erna nur auf sein Gehen gewartet 
«m ihrem Geliebten ein Zeichen zu geben, daß 
sie allein sei und ihn. erwarte. Schon nach 
wenigen Minuten tritt der Liebhaber ein. Doch 
horch, was ist das? Ein Geräusch. Sollte der 
Gatte zurückgekehrt sein? Entsetzt fahren beide 
auf, und dei Liebhaber verläßt über das Balkon¬ 
zimmer die Wohnung. Die junge Frau ist in 
Ihr Schlafzimmer geflüchtet wo sie den Eintritt 
des Gatten erwartet Doch nicht dieser war 
et* sondern, ein Einbrecher hatte sich ln die 
Wohnung geschlichen. Als er die junge Frau 
gewahrt, fürchtet er Verrat Er verfolgt sie bis 
ln den Salon, wo er sie zu Boden wirft und 
erdrosselt Indessen hat der. Mann der Ermor¬ 
deten den Bahnhof erreicht; doch er kommt zu 
spät : Er kehrt nun nach Hause zurück und 
trifft vor dem Hause zwei Polizisten im Gespräch 
mit dem Liebhaber. Unheil ahnend, begeben 
sich alle ins Haus und nun wird die furchtbare 
Tat entdeckt Der Liebhaber nimmt, um die 
Frau nicht zu kompromltieren, die Schuld auf 
sich, doch der Mörder wird im Schlafzimmer, 
wo er sich verborgen hatte, entdeckt und nun 
erfährt der junge Gatte zu seinem Schmerze 
auch noch, daß die Frau, der er vertraute, ihn 
betrogen hat Niedergeschmettert bricht er auf 
einem Sessel zusammen, während die andern 
die Wohnung verlassen. 



Film-Companie Paulus ß Ungar, 
Berlin SW. 48, Friedriche!r. 228. 

Der 24. Juni bringt unter dem Titel „Der 
Doppelgänger" (180 m) ein humoristisches Bild. 
Leutnant Kurt v. Falsen geht, entgegen der An¬ 
ordnung ln Zivil aus und wird darob von 
seinem General gestellt. Kurzer Hand ent¬ 
schlossen, gibt sich Falsen als seinen Zwillings¬ 
bruder an und zeigt auch dem General von 
diesem eine Karte vor. Der General traut der 
Sache nicht und fährt schnell entschlossen in die 



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Wer 

Wer 

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ein Geschäft kaufen oder ver¬ 
kaufen will, 

eine Stelle sucht, oder zu ver¬ 
geben hat, 

einen Teilhaber oder Vertreter 
sucht, 

Apparate, Films etc. kaufen 
oder verkaufen will 


inseriere 


in dem über ganz Deutschland weit ver¬ 
breiteten und daher erfolgreichstem Organ 


Lichtbild-Bühne. 



Wohnung des Leutnants. Dieser jedoch hat 
den Plan durchschaut. Mit schnellstem Auto 
fährt er seiner Wohnung zu und kommt .vor 
dem General an. Dieser ist trotzdem nicht 
von der Identität überzeugt. Jetzt fährt er in 
die Wohnung des Zwililngsbruders. Der Leute- 
nant hat aber Inzwischen die Absicht durch¬ 
schaut und sich in die Wohnung seines Bruders 
begeben. Jetzt konnte der öeneral allerdings 
nichts mehr tun. Abends trifft er jedoch belae 
Brüder und stellt so fest, daß er düpiert wurde. 
Da er selbst aber Zivil trug, war die Freund¬ 
schaft bald wieder hergestellt. — Ein weiteres 
humoristisches Bild bringt die Film-Companie 
unter dem Titel „Amor In Nßten" (110 m) heraus 
Gott Amor der lose Schelm bat sich wieder 
2 neue Opfer auserkoren. Doch schon nach 
einem Jahre ist die Wirkung des Pfeiles ver¬ 
flogen und wir sehen das nunmehrige Ehepaar 
mit Ihrem Baby an derselben Parkstelle, wo sie. 
sich gefunden. Zank und Streit herrscht jetzt, 
der sogar so weit gehl, daß beide ihrer Wege 
gehen und das kleine Kindlein hilflos allein 
liegen lassen. Gott Amor, der diesen Vorgang 
wieder beobachtet, will sich nun halb totlachen, 
doch da erscheint plötzlich St Petrus, der 
Hüter der Himmelsordnung. Er nimmt unseren 
Schelm beim Ohr und führt ihn zu dem kleinen 
Kindlein hin. Da nun niemand da ist, der für 
das Kindlein sorgt so muß auf Anordnung 
St Petrus der kleine Amor Mutterstelle an dem 


Kinde vertreten. Er legt Ihm dasselbe ln den 
Arm, gibt ihm eine Saugflasche dazu und ver¬ 
schwindet und Gott Amor weint bittere Tränen. 

Pathß Frßres, Berlin W. 6, 
Friedlichste 191. 

Aus dem Programm vom 1. Juli fällt von 
der Dramen-Serie der Film „Oie Sünderin" be¬ 
sonders auf. Der Inhalt des mit außerordent¬ 
lichem Geschick entworfenen Sujets Ist in 
seinen Details so vorzüglich wiedergegeben, 
daß der Zuschauer ganz unter dem Eindruck 
steht, einen Roman aus dem Leben zu sehen. 
- Rührend ist auch das zweite Dramenbild 
„Der Uebesbettler". Ein armer, häßlicher 
Mensch arbeitet mit einer jungen Angestellten 
in einem Büro und liebt das junge Mädel. Die 
anderen Kollegen, die den armen Menschen 
mit dieser nicht erwiderten Neigung hänseln, 
beschließen ihn anzuführen. Auf einen Brief 
begibt sich Jaques, das ist der Liebhaber, zu 
einem Rendez-vous, wo er seine Angebetete mit 
seinen Kollegen trifft Ob dieser Schmach er¬ 
krankt er Und stirbt, trotz aller Bemühungen 
der Kollegen Ihren Fehler gut zu machen. - 
Zwei Naturaufnahmen „Das Jahresfest In Japan 1 ' 
und „Ansichten von Rußland" geben uns ein 
anschauliches Bild von dem Leben und Treiben 
ln den Ländern und . zeigen uns markante 
Typen der russischen Hafenarbeiter etc. - 
Einen besonders gut gelungenen biblischen 
Film bringt Pathd in „Abrahams Opfer". Hier 
ist die Geschichte Abrahams mit seinem Sohn 
Isaak meisterhaft rekonstruiert - „Die TocMir 
der Nlagarafälle" bringt uns einen wunderbaren 
kolorierten Film. Das Motiv ist dem Indianer¬ 
leben entnommen und zur szenischen Dar¬ 
stellung die bekannten Niagarafälle benutzt 
worden. — Die Serie der komischen Bilder sind 
durch nachfolgende Bilder vertreten: „Die ver¬ 
haßte Gegnerin", „Rosalle hat «In zähes Lehes", 
„moritz als Dieb", „Die Ust der Amerkanerla", 
„Die Apachen auf dem maskenball", „Christo 
bekommt einen helratsantrag". 



Ein neues Filmverleih-Institut. 


Herr Hans E n g e 1 k e hat, wie wir 
schon in der vorigen Nummer kurz ge- 
meldet haben; unter der Firma Film' 
verleih - Centrale £ngelke 4 Ce 
Q. m. b. H. in Berlin, Kottbuserstr, o 
(Hochbahnstation Kottbuser Tor) ein neues 
Filmverleihs-Institut eingerichtet. Die lang¬ 
jährigen praktischen Erfahrungen des 
Herrn Engelke auf dem Gebiete der Film¬ 
verleihung bieten die beste Gewähr IJ 
eine reelle und gute Bedienung der Kund¬ 
schaft sowie für eine sachgemäß®» 
künstlerische Zusammenstellung 
der Programme, auf die die neue Firnis 
besonders viel Wert legt Zwei der 
größten Theater Berlins, die „Lichtspiels 
Mozartsaal und Theater „Sanssouci 
haben der neuen Firma bereits die Lie¬ 
ferung ihrer Programme abertragen- 
Dieser Umstand allein beweist schon* 
welches Vertrauen man in Fachkreisen 
der Geschäftsleitung dieses neuen Uniw- 
nehmens entgegenbringt Da auch dur^ 
die Beteiligung des Herrn M. L. He* 
der Firma große Mittel zur Verfüg“®» 
stehen, ist alles gegeben, um das 
nehmen lukrativ äuszugestalten. 






No. 24 


L ■ B • B 


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Mt» 14 


L - B - B 


No. 24 


FMOft wird sich auch mit der Einrichtung 
guter Kinematographen - Theater sowie 
mit der Aufnahme aktueller Ereignisse 
befassen. 

Nouoi aut Amarlka. . 

Der große Erfolg, den die Kalem Co. 
W einiger Zeit, mit dem in Irland her- 

S teilten Film .Ein braver Sohn Alt- 
nds* in allen Teilen dir Welt errungen 
, veranlaßte diese Gesellschaft, neuer¬ 
dings wieder eine Schar erstklassiger 
Jöiauspieler unter der Leitung von Mr. 
(Ncott nach der grünen Insel zu senden, 
Hn einige klassische irische Dramen 
Jdnematographlsch aufzunehmen. Unter 
gieren nehmen an dieser Expedition 
Ml Mr. Arhur Donaldson sowie Mr. Fre- 
deric Santley. Diese beiden Schauspieler 
skid dem New Yorker Theaterpublikum 
leit langem bekannt. 

Wie wir hören, beabsichtigt die Kalem 
Co. diese Expedition bis zum September 
tft Irland zu behalten. 

Es dürfte außerdem noch interessieren, 
daß die Kalem Co. außer dieser Abtei¬ 
lung noch weitere drei verschiedene voll¬ 
ständig von einander unabhängige Schau¬ 
spielergruppen beschäftigt. Eine davon 
ia New York, die zweite in Florida und 
die dritte in Kalifornien. Von der letz¬ 
teren Gruppe, der auch Mr. Carlyle 
Blackwell und Miss Alice Joice zugeteilt 
sind, werden. hauptsächlich Wildwest- 
und Reiterbilder hergestellt. 


Ebenso wie einige andere amerika¬ 
nische Fabrikanten bringen Kalem in Zu¬ 
kunft ca. 900 m wöchentliche Neuheiten 
auf den Markt. 

Die Kalem Co. hat sich nicht ent¬ 
gehen lassen, den Schauplatz der kürz- 
lichen Kämpfe in Mexiko kinematogra- * 
phisch aufzunehmen und wird dieser 
Film demnächst unter dem Titel .Die 
Stadt Juarez nach dem Kampf" heraus¬ 
gegeben. 

Die AB Company von New York, die 
während des Frühjahrs eine große Anzahl 
von Bildern in der Umgegend von Los 
Angeles in Kalifornien aufgenommen hat, 
i die besonders durch die unübertroffene 
Schärfe und die scenischen Schönheiten 
bekannt geworden sind, ist bereits wieder 
nach dem Osten zurückgekehrt. Von 
diesen, während des Frühjahrs gemachten 
Aufnahmen wird aller Voraussicht nach 
der Film .Enoch Arden", der in genauer 
Anlehnung an das bekannte Gedicht 
Alfred Tennyson’s insceniert ist, das j 
größte Aufsehen erregen. Da dieser Film j 
noch nicht erschienen ist, so werden wir 
erst in einiger Zeit einen genauen Bericht 
hierüber folgen lassen. 

Berichtigung. 

ln unserem Berichte „Ein neuer Kino¬ 
tempel“ ist uns ein Irrtum unterlaufen. 
Der Vorführer Hubert Kempe be¬ 
diente die Pathä-Maschine. 


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Mltgeteilt von B. Bloch & IL Haas, Patent¬ 
anwälte, Paris, 26, Rue Drouot 
(Oedrookte P*ta«l»cbrlft lik. 1,80 excL Porto.) 


No. 417997. Kinematographen-Film 
zur Vorführung militärischer Operationen. 

No. 419670. Verfahren zur Fabri¬ 
kation von Metallpapier für Kinemato- 
graphenfiiids. 

No. 419717. Kinematograph. 

No. 419980. Verbesserung an Kine¬ 
matographen. 

No. 420169. Verfahren und Vor¬ 
richtung zur Fortbewegung der Bild¬ 
bänder bei kinematographischen Vor¬ 
führungen. 

No. 421053. Verfahren zur Aufnahme 
und Reproduktion von Kinematographen- 
bildern in natürlichen Farben. 

No. 421138. Ventilation, weldie durch 
den Betrieb eines Kinematographen- 
apparates erreicht wird. 

No. 421658. Mechanische Vorrichtung 
zum gleichzeitigen Ab- und Aufrollen 
der Filme in einen gemeinsamen Behälter. 

No. 412 677. Feuerbeständiger Film 
und Verfahren zur Herstellung desselben. 

No. 422 640. Elektrische Maschine 
zum Ausschneiden von Schablonen zum 
Kolorieren von Kinematographen-Films. 






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Heft No. 25. 


Verlag: Lichtbild-Bühne 

Berlin SO. 16, Michaelkircfatrasse 17. Tel IV, 11453. 

Chefredakteur: Arthur Mellini 


Der AbonMuentilMtraf betrifft für 
Dentschlaud (durch das Poetzeitmiffs- 
aot)imd Oaterreloh-UnffamylertelJUir- 
lieh Mk. 1,M bei freier Zuatellanff, für 
das Ausland Mk. 2,29. Elnxelnammern 
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Oer Inaartionapreli betrifft 15 Pfff. pro 
0 gespaltene Zelle. '/> Seite IN,- Mk., 
>/> Seite N.- Mk, </« Salti N,- Mk. 
>/« Seite 18,- Mk., •/•• Seite 10,- Mit. 
Die LlchtbUd - Bühne eradielnt Jeden 
- Sonnabend. - 


BERLIN, den 24. Juni 1911 


Aus Verbänden und Vereinen, 



dar IliHUtiiraibii- Thuter- 
: taltar tms-Mln. : 


L Vorsitzender: Otto Pritzkow, .Welt- 
Biograph-Theater*, Münxatr. 18, Tel.: Amt 7, 780 
and 10808. 

LSchriftführer: Oekar Zlll, .BOlow-Klno- 
Theaier*, Bülowstr. 45. Tel.: Amt 8, 7175. 

*■ Kanierer: EmUCrahd, Klnematoffraph 
.Vineta', Vinetaplatz 3. Tel.: Amt 3, #299. 


Einladung 


. zu der 

am 29. Juni, 2‘/ a Uhr, 
lm Lehrervereinshaus, Alexanderplatz, 
8tattfindenden 


Tagesordnung: 

'• Verlesung des Protokolls, 
f " ü,na hme neuer Mitglieder. 

• Bericht Uber die Tätigkeit des Vorstandes 

abgelaufenen Geschäftsjahre. 

J Kaaaenbericht 
r |J euwa M des Vorstandes. * 

• Bericht Uber die Dampferpartie. 

7> Verschiedenes. 

ehriiÜk 1 recht “Uwlchts Erscheinen der ver- 
•Milche. Mitglieder Uttet Der Vorehnd . 


Ausführlicher Bericht über das am Mitt¬ 
woch, den 21. Juni stattgefundene „Italienische 
Wasserfest“ erfolgt wegen Platzmangel erst 
in der nächsten Nummer der „L. B. B.“. 


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Geschäftsstelle: HQhnerpoaten 14. 
Fernaprecher: Oruppo IV, 8419. 


Die 29. Mitgliederversammlung am Mitt¬ 
woch, den 21. Juni 1911 wurde ln Abwesenheit 
der beiden Vorsitzenden von Herrn James 
Henschel um 11 Uhr 30 Minuten eröffnet 

1. Das Protokoll der beiden letzten Ver¬ 
sammlungen wurde vom Schriftführer verlesen 
und von der Versammlung genehmigt. 

2. Die dlv. Eingänge wurden ebenfalls ver¬ 
lesen und gaben zu keiner weiteren Debatte 
Veranlassung. 

3. Als neues Mitglied wurde aufgenommen: 
Herr P. H. Hoppe, Geschäftsführer vom Kinem. 
Theater Steindamm 7. 

4. Herr James Henschel berichtete ln aus¬ 
führlicher Weise Uber die Tätigkeit der Lnst- 
barkeitssteuer- Kommission und konnte weiter 
bekannt machen, daß eine neue Petition aus¬ 


gearbeitet und diese auch schon der neu ge¬ 
wählten Kommission bestehend ans 13 Herren 
der Bürgerschaft, zugesandt worden Ist, welche 
den Auftrag hat, die Steuervorlage einer weiteren 
Prüfung zu unterziehen. 

5. Dieser Punkt mußte von der Tagesord¬ 
nung zurUckgesetzt werden, da der Referent 
wegen einer dringenden Sache verhindert war. 

6. Der Antrag des Vorstandes: Die Ein¬ 
ladungen mit Tagesordnung und die Verhand¬ 
lungsberichte der Bundes-Vorstandssitznngen 
dnreh die Fachorgane jedesmal zu veröffent¬ 
lichen, wurde in ausführlicher Weise J tmn 
Referenten Herrn Helnr. Ad. Jensen begründet 
und darauf hingewiesen, daß nicht nur die sich 
angeschlossenen Vereine nnd deren Mitglieder 
ein Interesse daran hätten, was verhandelt 
werden soll und welche Beschlüsse erzielt 
worden sind, sondern daß insbesondere euch 
der Bund weiter agitatorisch nach außen wirken 
soll. Es lat bedauerlich, daß seit der langen 
Zelt nichts nach außen lautbar geworden let 

Uni nnn den Band eventl. mit weiteren 
Anträgen zu unterstützen, wurde von sämtlichen 
Anwesenden der Vorschlag unterstützt nnd ein¬ 
stimmig beschlossen, daß die weiteren Vor¬ 
standssitzungen des Bandes deutscher Klne- 
matographen-Thesterbesltzer bis znm nächsten 
Verbandstage ln Berlin stattzufinden haben. 

Die Einladungen zn den Vorstandssitzungen 
mit den verschiedenen Punkten der Tages¬ 
ordnung, sowie die einzelnen Anträge und 








































2 


L • B • B 


No. 25 


Bericht der Sitzung des Vorstandes jedesmal 
sofort dnrch sämtliche Fachorgane zn ver¬ 
öffentlichen. 

Gleichzeitig wurde beschlossen, dem Bunde 
hiervon Mitteilung zu machen. 

Ferner wurde es ln allseitigera Interesse 
gehalten, die Verbinde, welche noch nicht ihre 
Beiträge zum Bunde bezahlt haben, zu bitten 
solches schnellstens nachzuholen. 

7. Die verschiedenen Antrflge des Herrn 
Th. Potenberg wurden ln ausführlicher Welse 


begründet und nach längerer Debatte die An¬ 
träge b und c zurückgezogen. 

Antrag a wurde angenommen, sodaft auch 
Interessenten aus Schleswig-Holstein, Mecklen¬ 
burg-Schwerin, nördlichen Teil von Hannover, 
Oldenburg, sowie aus Lauenburg, Lübeck und 
Bremen auf Antrag in den Lokalverband auf¬ 
genommen werden können, daß aber der Lokat- 
verband sich für örtliche Angelegenheiten nicht 
immer interessieren kann, wohl aber den neuen 
Mitgliedern ln jeder Welse mit Rat und Tat 
zur Seite stehen will. 


Antrag d wurde ebenfalls einstimmig an¬ 
genommen und gleichzeitig beantragt, eine Auf¬ 
klärung an die Polizeibehörde zu senden, damit 
damit diese Behörde auch weiß, was seiner 
Zelt mit der Oberschulbehörde vereinbart nnd 
abgeschlossen worden ist 

Da unter Verschiedenes keine Anträge mehr 
vorliegen, so konnte die Versammlung um 2 Uhr 
15 Minuten geschlossen werden. 

Der Vorstand 
1. A.: Heinr. Ad. Jensen, 
z. Zt Schriftführer. 


Ein Rundgang durch die deutschen Apparate-Fabriken. 


II. 

Der Streit um dae Malteeerkreuz. 


•ZEsInschließend an das Vorwort dieser 

A Artikel - Serie in der vorigen 
Nummer ist es notwendig, bevor 

_ die einzelnen Apparate-Konstruk- 

[113 tionen durchgeprochen und kri¬ 
tisch beleuchtet werden, sich mit dem 
ewigen Streit um das System zu be¬ 
schäftigen, den die einzelnen Verfechter 
unter sich geführt haben. 

Wir haben bereits hervorgehoben, daß 
die Systemfrage überaus wichtig ist, und 
daß wir Greifer-, Schläger-, Hocken-, 
(Klemmzug-) und Malteserkreuz - Trans¬ 
port kennen. 

Die Streitfrage um das System kam 
speziell durch die Hamburger Kinemato- 
graphen-Ausstellung ins Rollen, wo man 
Gelegenheit hatte, den ganzen Apparate- 
Markt in konzentriertester Form zu stu¬ 
dieren und die einzelnen Vorzüge oder 
Nachteile der Fabrikate zu beobachten. 
Bekanntlich traten damals die Fabri¬ 
kanten in engsten und praktischen 
Wettbewerb. Wenn auch der Gedanke 
ein guter war und ziemlich viel Klarheit 
brachte, so war doch die Art des prak¬ 
tischen Wettbewerbs eine ziemlich pro¬ 
blematische, denn die Resultate konnten 
dem Fachmann nicht stichhaltig und be¬ 
weiskräftig sein. Zum mindesten hat 
der praktische Wettbewerb aber den Vor¬ 
teil gehabt, daß die Frage des Systems 
richtig ins Rollen kam und eine hoch¬ 
interessante Polemik ln der „Lichtbild- 
Bühne* verursachte. Im Mittelpunkt des 
technischen Gedanken-Austausches stand 
Herr Messter, ein eifriger Verfechter des 
Malteserkreuz* Systems, und daß er schon 
damals unzweifelhaft Recht gehabt hat 
mit seinen technischen Begründungen 
beweist die Tatsache, daß das Malteser¬ 
kreuz fast auf der ganzen Linie gesiegt 
hat, denn das Gute bricht sich eben von 


Ebenfalls hochinteressant zu lesen 
war der vor kurzer Zeit erschienene 
Artikel: „Die Vorteile und Nachteile der 
verselriedenen Klnematographen - Einrich- 
den Messter in den Fach- 
m&fentilcbtc und der natair«*i 


gemäß aufs Neue die strittige System¬ 
frage in’s Rollen brachte. 

Wieder sind die Gegner des Malteser¬ 
kreuzes auf den Plan erschienen und 
haben Gründe in’s Feld geführt, die die 
Richtigkeit ihrer Anschauungen beweisen 
sollen. 

Jetzt nimmt nun Herr Messter das 
Schlußwort, um seine Ansicht in folgen¬ 
dem Artikel klarzulegen. 

Zur Systemfrago. 

Die Veröffentlichung meiner Ansichten 
über „die Vorteile und Nachteile der 
verschiedenen Kinematographen-Einrich- 
tungen" haben, wie es bei der Wichtig¬ 
keit dieser Materie nicht anders zu er¬ 
warten war, energische Protestrufe von 
Vertretern anderer Ansichten hervorge¬ 
rufen. Zur Kenntnis gelangt sind mir 
die Auslassungen des Herrn Kröger, 
Berlin, auf Seite 99 und des Herrn 
A. Schulze, Techniker, Hamburg, auf 
Seite 123 der „Lichtbild - Bühne“, ferner 
ein Artikel „Systemfragen* in No. 83 des 
„Kinematograph*, welcher, da er nur mit 
„Sch.* unterzeichnet ist, den Urheber 
nicht erkennen läßt. 

Ich gehe zunächst auf diesen Artikel 
ein, da er meine Person insofern an¬ 
greift, als er es als eine Anmaßung be¬ 
zeichnet, wenn ich ein bestimmtes System 
empfehle. Dem betr. Herrn Anonymus 
glaube ich daher die Gründe nennen 
zu müssen, durch die ich mich berech¬ 
tigt halte, über Klnematographen im all¬ 
gemeinen und über Transpttrtsysteme im 
besonderen urteilen zu können. 

Als Anfang des Jahres 1896 ln Deutsch, 
land die Erfolge Lumteres bekannt wurden, 
hatte ich Gelegenheit, das System eines 
englischen Apparates kennen zu lernen, 
der niemals ordnungsmäßig funktionieren 
konnte, weil er nach Prinzipien gebaut 
war, die ein glattes Durchlaufen der 
Films unmöglich machten und well er 
Edison-Kinetoskop-Fllms zur Darstellung 
bringen sollte. Diese Films waren mit 
mehr als der doppelten für Projektions¬ 
zwecke geeigneten Geschwindigkeit aüf- 
genommen, das Celluloid war „mattiert*, 
daher fast lichtunduichläßig und wurde 
von der Edison - Compagnie, in Amerika 


für ihre Kinetoskope hergestellt, d. h. 
für Apparate zum direkten Betrachten 
des Bildes von stets nur einer Person. 
In diesem Apparat lief das ca. 15 Meter 
lange, endlos zusämmengeklebte Bild 
„continuierlich* also nicht „ruckweise* 
und wurde jedes Einzelbild dem Auge 
des Beschauers durch einen ganz schmalen 
Schlitz im Momentverschluß („Blende"), 
nach Art der stroboskopischen Scheibe, 
sichtbar gemacht. Zu dieser Zeit war 
also die Edison-Co. noch nicht mit einen 
Projektionsapparat und dazu gehörigen 
Films zur Darstellung lebender Photo¬ 
graphien in Projektion auf dem Markt 
erschienen. Im Frühjahr desselben Jahres 
(1896) konstruierte ich nach eigenen 
Ideen einen Projektionsapparat zur Vor¬ 
führung lebender Photographien und ver¬ 
kaufte diesen bereits im Mai 1896 an 
einen Interessenten. 

Für meine eigenen Aufnahmen mußte 
ich, da die Firma Lumi&re ihre Films 
nicht verkaufte und Einrichtungen für 
kinematographische Aufnahmen zum Ko- 
pieren und Entwickeln in der ganzen 
Welt weder zu haben waren, noch Be¬ 
schreibungen hierfür bestanden, alles 
selbst ersinnen und herstellen. Für meine 
erste Aufnahme benutzte ich einen ge* 
wöhnlichen Kodakfilm, den ich zuerst in 
entsprechend schmalen Streifen schneiden, 
dann zusammenkleben und dann Loch 
für Loch perforieren mußte. Um schnell 
feststellen zu können, oj) ich mich aut 
dem richtigen Weg befand, richtete > h 
ein Zimmer meiner Wohnung zur photo¬ 
graphischen Camera her, indem ich einen 
Flügel meines Fensters herausnahm nnu 
die Oeffnung durch einen Kistendecl® 
abdeckte, in den ich vorher ein rund*» 
und ein viereckiges Loch geschnitten 
hatte, ln welche ich ein photographisch 
Objektiv, resp. eine rote Scheibe er 

setzte. Die übrigen Fensterscheiben r 

klebte ich mit braunem Packpap* 
Hinter dem Objektiv stellte ich meid» 
Transportmeehanismus, wie ich in» J 
Projektionszwecke gebaut hatte, 80 * 
daß ich auf der in der Bild- 
Fensteröffnung des Führungskanals 

r zten Mattscheibe das scharfe, 
sich vor meiner Wohnung 





No. 26 


L * B - B 


Seite 8 


liehen Stadtbahnviaduktes sah. Belm 
Scheine des durch die rote Scheibe ein¬ 
lallenden Tageslichtes setzte ich meinen 
lichtempfindlichen Film genau wie zur 
Projektion ein und drehte ihn, als ich 
durch das rote Fensterchen einen Stadt¬ 
bahnzug ankommen sah, durch. 

Eine Waschschüssel diente zur Ent¬ 
wicklung und Fixierung etc., und das 
erste in Deutschland gefertigte kinemäto- 
graphische Negativ war fertig. Das Ko¬ 
pieren erfolgte ebenfalls anfangs mit 
primitiven Hilfsmitteln, dann verbesserte 
ich meine Einrichtungen so, daß ich 
bereits Ende 1896 im Apollo-Theater in 
Berlin mit Bildern, welche ca. 4:5 Meter 
groß waren, als erste Vari6t6-Attraktion 
au die Öffentlichkeit treten konnte. Als 
erste deutsche Aufnahme konnte ich 
bald darauf das Bild „Auf der West¬ 
eisbahn 0 zur Darstellung bringen. Daß 
ich seit jener Zeit nicht gerastet habe, 
beweisen verschiedene von mir ersonnene 
Einrichtungen, welche heute bei allen 
besseren Apparaten zu finden sind (Mal¬ 
teserkreuz mit einzahnigem Exenterstift, 
Vorwickler, hohllaufende Films, L aus¬ 
balancierte Blende, Zwischenblenden, 
Schwungrad, Feuerschutztrommeln etc.). 

Durch meine praktischen und theo¬ 
retischen Vorkenntnisse in der Optik 
uod Mechanik, sowie durch meine 
12 jährigen Erfahrungen in der Kinemato¬ 
graphie halte ich mich für befähigt, über 
die verschiedenen Transportkonstruktionen 
zu urteilen und besitze als langjährig 
gerichtlich vereidigter Sachverständiger 
auch Uebune, ein sachliches und un¬ 
parteiisches Urteil abgeben zu können. 

Was nun die von meinem Gegner 
angeführten sachlichen Ausführungen an- 
Htrifft, so stimmen dieselben mit den 
meinigen darin überein, daß für einen 
praktischen Qebrauchsapparat die Greifer¬ 
und Schläger-Systeme ausscheiden, also 
®ln Erfolg der Diskussion, 
? aß der Kreis der in Frage 
Kommenden Systeme ein klei- 
nerer geworde n 1 s11 Uebrig ge¬ 
nlieben ist also nur noch die Nocken- 
nnd die Malteserkreuz - Konstruktion. 


Ueber die Vor- und Nachteile dieser 
beiden Konstruktionen herrscht aber auch 
hier Einigkeit bis auf den einen Punkt 
„Abnutzung der Films 0 . Hier muß ich 
allerdings ganz energisch widersprechen, 
denn meine Behauptungen stützen sich 
auf jahrelange praktische Erfahrungen. 
Ich will den Leser nicht durch theore¬ 
tische Ausführungen langweilen, sondern 
nur versichern*, daß ich der Konstruktion 
das Wort gebe, die mir die richtige 
scheint. Ich selbst habe, als ich von 
dem Biograph für großes Filmformat 
ohne Perforation mit der zuerst ange¬ 
wandten Nockenkonstruktion hörte, t im 
Jahre 1897 eingehende Versuche mit 
dieser gemacht, habe die hergestellten 
Apparate aber wieder verworfen, trotzdem 
dieselben für den Fabrikanten den großen 
Vorteil der einfacheren und billigeren 
Fabrikation haben. 

Es wurde die Prüfung auf der Ham¬ 
burger Ausstellung angezogen und be¬ 
hauptet, die Kreuzapparate seien schlecht 
abgeschnitten. Ich beweise das Gegen¬ 
teil, denn z. B. der Kreuzapparat von 
Theophile Path6 und der Kreuzapparat 
von Ernemann hat nach 1000 mal Durch¬ 
laufen den Filmstreifen mit unverletzter 
Perforation herausgegeben! Ein Beweis, 
daß die Kreuzkonstruktion bei dieser 
Prüfung gut abgeschnitten ist. 

Nun aber zu dieser Prüfung selbst: 
Gibt es wirklich Fachleute, welche eine 
derartige Prüfung zur Basis ihres Ur- 
teiles machen? Die Idee zu einer Prü¬ 
fung der in Hamburg ausgestellten Ap¬ 
parate ging von mir aus, jedoch empfahl 
ich zu einem ehrlichen Wettbewerb eine 
wesentlich andere Art der Prüfung: Jedem 
Aussteller, der sicl\ an diesem Wettbe¬ 
werb beteiligen wollte, sollte Gelegenheit 
gegeben werden, seinen Apparat unter 
Beobachtung aller Vorteile in Ruhe ord¬ 
nungsmäßig in einem großen Projektions¬ 
saal aufzubauen und auszuprobieren. 
Alsdann sollte mit dem Apparat ein von 
dem Preisrichter - Kollegium gegebenes 
Probebild von tadelloser Beschaffenheit 
vorgeführt werden, hierauf sollte zur 
Prüfung der Filmabnutzung ein endloses 


Stück von beispielsweise 1 Meter Länge 
vorgeführt werden. Dasselbe Probebild 
wäre in allen Apparaten zu benutzen. 
Die endlosen Films sollten von ein und 
derselben Rolle stammen, sie sollten un¬ 
belichtet entwickelt werden, sodaß die 
Films „glasklar* also durchsichtig er¬ 
schienen. Diese glasklaren Films sollten 
in den Apparaten, an deren Mechanismus 
nichts verstellt werden sollte, was zur 
Schonung der Films beitragen könnte, 
bei geöffnetem Objektiv vorgeführt werden, 
sodaß sich auf der Projektionsfläche etwa 
auftretende Fehler zeigen. Die auftre¬ 
tenden Beschädigungen der Perforation 
und der Schicht sollten unter Berück¬ 
sichtigung der Zahl der Apparat-Um¬ 
drehungen dem Urteile zu Grunde ge¬ 
legt werden. 

Bei derartigen einwandfreien, von mir 
selbst vorgenommenen Prüfungen haben 
bisher stets die Kreuzapparate die besten 
Resultate gezeigt, und erkläre ich hiermit 
öffentlich, daß ich keinen Moment zögern 
werde, auch die guten Eigenschaften von 
anderen Konstruktionen lobend hervor¬ 
zuheben, sobald mir diese bekannt ge¬ 
geben werden. Ich bitte alle Interessenten, 
gleichgiltig ob Schausteller oder Fabrikant, 
mir Gelegenheit zu der von mir vorge¬ 
schlagenen Prüfung von Nockenapparaten 
zu geben. Bringt die Prüfung den Be¬ 
weis, daß Films in Nockenapparaten 
mehr geschont werden als in Kreuz¬ 
apparaten, so würde ich selbstverständ¬ 
lich dies sofort anerkennen. Zur Zeit 
halte ich, gute Konstruktion vorausgesetzt, 
die Kreuzapparate wegen ihrer fUm- 
schonenden Eigenschaften für die besten 
Gebrauchsapparate und werde auch vor 
Gericht als sachverständiger nur in diesem 
Sinne ein Outachten abgeben können. 

Es sollte mich aufrichtig freuen, wenn 
die durch meinen ersten Artikel hervor¬ 
gerufene Diskussion dann beitragen würde, 
Aufklärung Ober die Vorteile und Nach¬ 
teile der verschiedenen Transportmecha¬ 
nismen und eine Grundlage für die 
Apparat-Konstruktion zu schaffen. Auch 
bei gleicher Grundkonstraktion bleibt 
jedem Fabrikanten ja immer noch ge- 


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die V°rtelle einer dauernden Verarbeitung dieser Marke werden durch die erzielten Resultate klar zu Tage treten. 












Sette 4 


L ■ B ■ B 


No. 25 


nagender Spielraum, seine eigenen Ideen 
bei der Verwertung der Grundkonstruktion 
zur Anwendung zu bringen. Meine Aus¬ 
führungen beziehen sich, wie jeder Un¬ 
parteiische erkennen wird, nicht auf be¬ 
stimmte Fabrikate, sondern nur auf Prin¬ 
zipien in der Grundkonstruktion. 

* * 


Es erübrigt sich, von unserem un¬ 
parteiischen Standpunkt aus der eben¬ 
falls unparteiischen technischen Begrün¬ 
dung des Herrn Messter noch etwas hin- 
zuzufügen. — Jedenfalls ersieht man 
aber, daß die Systemfrage bei der Be¬ 
urteilung des praktischen Wertes eines 
Apparates die Hauptrolle spielt. Aus 


dem Grunde war es notwendig, bevor 
wir den Rundgang durch die deutschen 
Apparate-Werkstätten antreten, sich erst 
mit der Systemfrage zu beschäftigen. 

(Fortsetzung folgt) 


Die Eröffnung des neuen Admirals-Theaters in Berlin. 


itten im Herzen der Reichshaupt¬ 
stadt, wo man den Pulsschlag 
der Zeit zu spüren vermag, wo 
am Bahnhof Friedrichstraße 
der ununterbrochene Verkehr 
und wogt, wo man der Arbeit 
und dem Vergnügen Tag und Nacht nach¬ 
geht, da steht der mächtige neue Ver¬ 
gnügungspalast, der unter dem Namen 
„Admirals-Palast" (hervorgegangen vom 
geschichtsreichen „Admiralsgartenbad") 
ein großzügig angelegtes Weltstadt - Eta¬ 
blissement darstellt. Das Haus soll dem 
vielgestaltigsten Vergnügen dienen, mög¬ 
lichst jeden Einheimischen und Fremden 
mit all’ seinen Spezialwflnschen voll und 
ganz befriedigen, und dazu dient die 
große Eis-Arena mit der künstlichen Eis¬ 
fläche, wo prächtige Pantomimen aufge¬ 
führt werden, internationale Schlittschuh- 
Kunstläufer sich produzieren und auch 
das Publikum als Amateur sich tummeln 
und als Professional flirten kann. Nach 
diesem Präludium begibt man sich in 
das Restaurant, wo die Küche Ausge¬ 
zeichnetes liefert, dann gehts in die 
„Admirals-Bar", wo die Stühle und Preise 
die bekannte Höhe haben, und nachdem 
in’s „Admirals-Cafä. 

Bis jetzt war für den Vergnügungs¬ 
fachmann der Besuch eines Cafes immer 
der offizielle Abschluß einer anstrengenden 
Vergnügungstour. Nun aber läßt man 
sich noch möglichst im Duett per Lift 
nach dem „Admirals-Theater", das zwei 
Etagen hoch liegt, hinaufbefördern, und 
da sitzt man im traulichen Halbdunkel 
und läßt die Wunder der neuesten Film- 
Kunst an sich vorüber wandeln. 

Am letzten Freitag war, wie bereits 
gemeldet, die offizielle Premiere, und wir 
müssen es vorweg bemerken, daß uns 
Alles recht gut gefiel. Der prächtige 
Saal in seiner quadratischen Form und 
unaufdringlichen architektonischen Aus¬ 
schmückung bietet einen direkt lebens¬ 
frohen Anblick und läßt durch den Elfen¬ 
beinton, der diskret mit Goldlinien ab¬ 
gesetzt wurde, die Augen genießen. Das 
Ganze macht einen intimen, gemütlichen 
und aparten Eindruck. An den Seiten¬ 
wänden ziehen sich die Logen hin, und 
im Hintergrund ist der Balkon, der für 
ungefähr 100 Personen Platz bietet. 

Das geladene Publikum war so ver¬ 
nünftig, gerade in der Anzahl zu kommen, 
daß der 550 Personen fassende Theater¬ 


M 

IMMI 

brandet 


saal bis auf den letzten Platz gefüllt war. 
Von Anfang an war die richtige animierte 
Stimmung da. Die dreizehn Mann starke 
Kapelle sorgte für die Musik, und Direktor 
Bartuschek, der frühere bewährte Varfefe- 
leiter von den Stettiner Centralhallen 
wußte im Verein mit seiner Assistenz 
Schüller, bekannt vom Berliner Passage- 
Theater, das Alles klappen mußte. 

Im flotten Varfete - Geschmack setzte 
schon die Eröffnung des Programms ein, 


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schädlichen Wortes „Kientopp* und trotz¬ 
dem brachte das Prolog-Lied als ständig 
wiederkehrenden Refrain die Zeile: „ja 
der Kintopp fördert die Kultur!" Es ist 
schade darum, daß dieser taktische Fehler 
gemacht wurde. 

Wir lassen den Prolog-Text hier 
folgen: 

Leute, kommt zum Admiralspalaste, 

Der bereits bei aller Welt beliebt, 

Weil es hier für Jede Menschenkaste 
Allerlei des Sehenswerten gibt, 

Auf der Eisbahn könnt Ihr Schlittschuh laufen, 
Im Bassin stärkt Euch die Badekur, 

Im Cate könnt Ihr Euch Kuchen kaufen, 

Und der Klentopp fördert die Kultur I 

Daß der Kientopp Immer besser werde, 

Ward der Raum hier bestens hergestellt, 

Um sich selbst dreht sich die ganze Erde, 
Unsre Kurbel dreht die ganze Welt. 

Und wir diehn so manchen Kilometer, 

Und beim Drehn zeigt unsre Prozedur, 

Wie die Welt wird jeden Tag verdrehter - 
Ja, der Kientopp fördert die Kultur! 


Ib hpUMi Sr „UctWU-KkH“. 




die einen Prolog unangekündigt als Ueber- 
raschung brachte. 

Man las plötzlich den Filmtitel: 
„Herr Clewing hat vergessen, daß er 
heute den Prolog im „Admirals-Theater" 
zu sprechen hat", und da sah man ihn 
im Filmbild, wie er in seinem Heim ein 
Telegramm erhält, das ihn an seine 
Pflicht erinnert. Nach vielen Hinder¬ 
nissen und Abenteuern kommt er end¬ 
lich zum „Admirals - Palast", geht ins 
Cafe, ins Restaurant, in die Eis-Arena 
und in die Bar, und endlich hat er das 
Admirals-Kino-Theater entdeckt, wo er 
hineinstürzt und — (der Film ist zu Ende) 
leibhaftig in größter Hast in den Parkett¬ 
saal kommt, um seinen Prolog vorzu¬ 
tragen. Diese Kombination des lebenden 
Bildes mit dem lebenden Menschen ge¬ 
fiel ganz großartig und ist die engste 
Verschwägerung von Kino und Theater. 

Er sang den Prolog, der von Leo 
Leipziger, dem Schriftleiter und Heraus¬ 
geber des „Roland von Berlin* gedichtet 
wurde, ztir Laute, aber für die ernsten 
Förderer von uns bedeutete er trotz 
seiner gelungenen >und geistvollen Form 
doch einen schweren Schlag, denn wir 
kämpfen schon seit Jahren für die Aus¬ 
merzung des häßlichen und für uns sehr 


Was wir. Euch in jeder Hinsicht bieten, 

Das ist schön und auch naturgetreu, 

Selbst die Alpen und die Dolomiten 
Zleh’n beschneit an Eurem Blick vorbei. 

Ihr erklimmt mit uns die höchsten Spitzen, 
Und beim Wandern über Berg und Flur 
Braucht Ihr nicht im lägerhemd zu schwitzen.. • 
Ja, der Kientopp fördert die Kultur! 


Im Theater, bei dem Sittenstücke 
Halten Sie drei volle Stunden aus, 

Bis der Gatte, durch des Schicksals Tücke, 
Sich entpuppt als alter Menelaus. 

Aber hier, um Euch nicht zu ermüden, 

Wird er fix in fünf Minuten nur 

Schon vermählt, betrogen und geschieden . • • 

Ja, der Kientopp fördert die Kultur! 

Allee das, was wir gemütlich nennen, 

Pflegen wir zum Wohl der Menschenschar. 
Denn ein Raum, wo keine Lichter brennen, 



Fehlt im Dustern aber jede Spur, a , . 
Daß zuweilen selbst ein Gelbstem - rot wird 
Ja, der Kientopp fördert die Kultur I 


Auch das Unheil der Gardinenpredigt, 

Wo die Frau aus Leibeskräften schreit, 

Ist bei uns seit länger Zeit erledigt 
Und versenkt in die Vergessenheit 
Kommt der Gatte spät von fremdem Orte, 
Sieht sie höchstens strafend nach der IM 
Dom» Im Film kommt keine Frau zu Worte . • 
Ja, der Klentopp fördert die Kultur! 


Singen könnt* ich lange immer zu so. 

Doch wird’s Zeit daß ich jetzt endlich gen. 
Manches fehlt mir leider zu Caruso, 
Insbesondere auch das hohe C. 

Neues Hoffen steigt zu Euch hernieder, 

Jeder sagt, wenn er nach Hause fuhr: t _j«. 
„Dieser Mensch sang einmal und nicht i 
Ja, der Klentopp fördert die Kulturi ■ • 







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Seite 0 


L - B - B 


No. 25 


Lebhafter Beifall wurde dem launigen 
Künstler zu teil. 

Jetzt setzte das Programm ein, das 
vom Hause Christensen, Berlin, geliefert 
wurde und sehr geschmackvoll in der 
richtigen Qualität und Quantität zu¬ 
sammengestellt war. 

Spielfolge. 

1. Allerneuestes! 

2. Das Mädchen aus den Bergen 

Eine alte Geschichte, doch bleibt sie ewig neu 

3. Das Drama in der Biberstraße 
Tragikomödie 

4. Derby in Epsom 
Aktuelles Sportbild 


5. Hans liebt Rosalie 

Groteskszene 

- Pause - 

6. Die kleinen Unartigen 

Ein Scherzbild aus dem Kinderleben 

7. Wär ich doch blind geblieben! 

Ein Ehedrama 

8. Expedition in Melanesien 
Landschaftsszene 

9. Der patentierte Ventilator 
Lustiges ans der modernen Technik 

Die Projektion selbst war technisch 
nicht vollkommen, doch sind dies ge¬ 
wöhnlich immer die Merkmale einer 
ersten Vorstellung, die dann in der Praxis 
bald ausgemerzt werden. - - Während 


der Pause wurden die Geladenen noch ln 
dem reservierten Cafe mit kaltem Buffet, 
Wein und Sekt reichlich bewirtet. 

Jetzt hat also Berlin noch ein weiteres 
Etablissement, das als ein fördernder 
Tempel der Kino-Kunst angesehen werden 
wird, ein „tip-toper Kintopp*, wie leider 
die „B. Z. am Mittag* in Anlehnung an 
den Prologtext anerkennend hervorhebt. 
Wir aber rufen dem modernen und ge¬ 
schmackvollen Kinema - Etablissement 
„Admirals - Theater* vom Herzen recht 
viel Glück zu, und hoffen, daß er weiter 
so regietechnisch vollkommen und sorg¬ 
fältig geleitet werden möge, wie die glanz¬ 
volle Eröffnungs-Premiere arrangiert war. 


Zur geplanten Kino-Besteuerung. 


ln der Sitzung der Schöneberger 
Stadtverordneten - Versammlung am 17. 
d. M. kam, wie bereits in der vorigen 
Nummer der „L. B. B.* gemeldet, die 
Besteuerung der Kinematographen-Theater 
zur Beratung. Bekanntlich sind die Ver¬ 
anstaltungen auf Rummelplätzen etc. mit 
kinematögraphischen Veranstaltungen in 
einen Topf geworfen worden, und ist für 
derartige Kino-Vorstellungen eine* Tages¬ 
steuer bis zu 24 Mark vorgeschlagen 
worden. Man verwahrte sich ausdrück¬ 
lich dagegen, daß dieses neueste Steuer¬ 
monstrum durchaus nicht etwa eine 
Vergnügungssteuer ist, sondern nur eine 
Abwehrsteuer gegen die Auswüchse des 
öffentlichen Schöneberger Vergnügungs¬ 
wesens, eine Steuer gegen systematische 
Nervenzerrüttung. Diese eigenartige Auf¬ 
fassung vom Wesen der Kinematographie 
ließen sich natürlich die Schöneberger 
Kino-Besitzer nicht so ohne weiteres ge¬ 
fallen, und so wurde denn mit Unter¬ 
stützung der. „Vereinigung der Kinemato- 
graphen - Theater - Besitzer Groß-Berlins* 
zum Mittwoch, den 21. Juni, sofort eine 
große öffentliche Protestversammlung in 
den „Prachtsälen des Westens*, Schöne¬ 
berg, einberufen, die von Kinemato- 
graphen - Besitzern, Kino - Angestellten, 
Lehrern, Pädagogen, Freunden der'Kine¬ 
matographie und Vertretern der Behörden 
besucht war, während das ebenfalls ein¬ 
geladene Schönebeiger Kino - Publikum 
nur in verminderter Zahl der Einladung 
Folge leistete. 

Die Einberufer der Versammlung 
jemdten sich an Herrn Fachredakteur 



Arthur Mellini zur Uebernahme des 
Referats. 

Nach Eröffnung der Versammlung 
und Begrüßnng der Erschienenen durch 
den Einberufer entwarf der Referent in 
großen Zügen die Geschichte der Er¬ 
findung von Lustbarkeitssteuern, kritisierte 
die oft recht eigenartige Finanzpolitik 
der städtischen Behörden und wandte 
sich dann in seinen Ausführungen den 
Zielen und Bestrebungen der Kinemato¬ 
graphie zu, die in ihrer Wesensart als 
der mächtigste und beste Kulturfaktor 
einer neuen, modernen Zeit anzusprechen 
ist. Der Referent zerpflückte die Steuer¬ 
vorlage in ihre kulturfeindlichen Bestand¬ 
teile und protestierte in energischer 
Weise gegen die den Kino-Besitzern zu¬ 
gefügte Beleidigung, daß ihre Institute 
nervenzerrüttend und volksvergiftend sind. 

Nach Beendigung des ausführlichen 
und systematisch aufgebauten Referats 
begann eine äußerst lebhafte Diskussion 
an der sich neben Crah6, Zill, Rudolph, 
Pritzkow, Lehrer Berrtdt usw. ganz be¬ 
sonders aus den Kreisen der zahlreich 
erschienenen Stadtverordneten die Freunde 
und Feinde der Vorlage beteiligten. 

Am Schluß der Versammlung wurde 
folgende vom Referenten vorgeschlagene 
und verlesene R e s o 1 u t i om einstimmig 
angenommen: 

„Die am Mittwoch, den 21. Juni 1911 
in den „Prachtsälen des Westens* von 
Vertretern der Behörden und Presse, von 
Freunden der Kinematographie und Be¬ 
sitzern von Schönebeiger Kino-Theatern 
besuchte Versammlung bat mit Interesse 
Kenntnis genommen von 
der gepinnten Besteue¬ 
rung der Kinematogra- 
phentheater. Da als Grund 
für die Einführung dieser 
Steuer die schlechte mo¬ 
ralische Wirkung der 
Filmprogramme und die 
schreienden Frontplakate 
angegeben wird, so ver¬ 


sprechen hiermit die Schöneberger Kine- 
matographen-Besltzer, die Verpflichtung 
zu übernehmen, für die Abstellung der 
Mängel, soweit sie tatsächlich trotz der 
Filmzensur vorhanden sind, Sorge tragen 
zu wollen. Die Versammelten erwarten 
in Hinsicht darauf, daß der Schönt berger 
Magistrat dieser Vorlage die Genehmigung 
versagt zur Einführung versagen wird*. 

Diese Resolution wurde einstimmig 
angenommen. Der Versammlungsleiter 
dankte den Erschienenen und schloß 
die Versammlung, welche einen großen 
moralischen Erfolg in sich barg, um 
11 Uhr abends. 

Die Steuervorlage des Magistrats ist 
ist inzwischen von den Stadtverordneten 
einer Kommission überwiesen worden. 
Diese Steuerkommission hat in ihrer letzten 
Sitzung beschlossen der Magistrats V orlage 
entsprechend, die Veranstaltungen aut 
Vergnflgungs- und Rummelplätzen zu be¬ 
steuern, dagegen die Besteuerung 
der Kinotheater zu vertagen, 
Wenn man die Erklärungen der Stadt¬ 
verordneten Salinger und Dr. Engel m 
der obigen Protestversammlung in ^ 
sammenhang mit dieser Vertagung naher 
betrachtet, kann man wohl schon 
heute sagen, daß die Schöneberger 
Kino - Besteuerung sang- und W 
los verschwinden dürfte. Der Magistrat 
wollte mit dieser Steuervorlage keines¬ 
wegs den Etat der Stadt balancieren, 
sondern damit lediglich Auswüchse d» 
Kinematographen-Branche ausmerzen.» 
batten derartige Repressivmaßregeln 

unstatthaft SteuervQriagpn sollen nur r 
Deckung des Geldbedarfes einer Koni » 
dienen, nie aber zur Beseitigung eioUP 
Mißstände, die nur zum Teil vorhafl«* 
sind. Ein gutes dürfte die Vorlage^ 
doch hervorgebracht haben 1 Die Thea 
besitzer Schönebergs werden laut 
hatten ihren Theaterfronten mehr nte 
entgegen bringen und diese künstlerisch 
gestalten. ^ 7.:, -V *■ # jf 



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Stülpnagel No. 48, geb. 21. 10. 88 in Berlin, 
von Beruf Kino-Operateur, welcher flüchtig Ist, 
Ist die Untersuchungshaft wegen Fahnenflucht, 
verhängt 

Es wird ersucht, ihn zu verhaften und an 
die nächste Militärbehörde zum Weitertransport 
ln die Gamisonarrestanstalt hier abzuliefern, 
sowie Nachricht hierher zu den Akten 60c/U 
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Frankfurt a. Oder, den 26. April 1911. 

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Sette 8 


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Die Berliner Lustbarkelteeteuer j 

wird man nach der letzten Stadtverord- . 
netensitzung als erledigt betrach¬ 
ten können. Wie bekannt sollte der 
Magistrat die Kgl. Theater antragen, wie 
diese sich zur Bezahlung der Steuern 
stellen. Nachdem nun inzwischen Wochen 
tgpxr Monate ins Land gegangen sind, 
bst der Magistrat in einer Mitteilung an 
die Stadtverordneten es abgelehnt, | 
mit dem Hausministerium dieserhalb zu 
verhandeln. Andererseits aber will er 
die Steuervorlage nicht zurückziehen. 
Bei der Stadtverordneten-Versammlung 
kam es ob der ganzen Behandlung der 
Angelegenheit zu einer sehr energischen 
Abrechnung mit dem Kämmerer Dr. 


| Steiniger, die uns aber weniger interessiert, 
i als die Tatsache, daß die Steuer unter 
sotanen Umständen schon von der Steuer¬ 
kommission aboelehnt werden dOrffte. 

Ueber die Zukunft der Steuerangelegen¬ 
heit in Hamburg läßt sich z. Zt. noch 
gar nichts sagen. Die eingesetzte Kom¬ 
mission für Vergnügungssteuern des Lo¬ 
kalverbandes in Hamburg hat unterm 
21. d. Mts. eine eingehende Petition an 
den Ausschuß der Hamburger Bürger¬ 
schaft für Lustbarkeitssteuer gerichtet. 
In dieser ist das Gesamtergebnis 
einer Statistik mitgeteilt, die der Verein 
bei 40 Mitgliedern veranstaltet hat und 
die folgenden Zahlen ergaben. Die 
Ausgaben für Miete betragen 499600 Mk., 


Kr. 26 


für Salaire 419479,12 Mk., für Elektrizität 
255890,97 Mk. und die Vergnügung* 
abgaben 37421,50 Mk. Weiter ist in 
der sehr interessanten Schrift auseinander 
gesetzt, daß die Kinotheater die beab¬ 
sichtigte Neubesteuerung nicht auf¬ 
zubringen im Stande und auch eine Ab¬ 
wälzung der Steuer auf das Publikum 
gar nicht durchführbar sei. Zum Schlufi 
weist die Petition darauf hin, daß der 
Steuervorlage einem Ausnahme¬ 
gesetz, einer Erdrosselung 
gleicht. 

Hoffen wir, daß auch die Hamburger 
Kollegen bald von diesem Alp befreit 
werden, der unzweifelhaft lähmend auf 
die Entwickelung der Branche wirkt. - 


Das Berliner Kinderverbot vor dem Kammergericht. 


[ «■■■ i er Streit um die Polizeiverordnung, 
betr. das Kinderverbot vom 30. 

I I J uni hat in dem Urteil des 
kammergerichts seinen vorläufigen 
U Abschluß gefunden. Der höchste 
preußische Gerichtshof hat sich auf die 
Seite des Polizeipräsidiums gestellt und 
wie schon berichtet, die Polizei Verordnung 
für rechtsgültig erklärt. Die Be¬ 
denken, die unsere juristischen Mit¬ 
arbeiter, sowie, was wir besonders be¬ 
tonen möchten, viele Gerichte in Bezug 
auf die Rechstsgültigkeit der Verordnung 
geäußert haben, hat das Kammergericht 
vollständig unberücksichtigt gelassen und 
keinerlei Prüfung unterzogen. Es hat 
einfach beim Polizeipräsidenten nach den 
Motiven, die zur Verordnung Veranlassung 
gaben, geforscht und diese für stichhaltig 
genug gehalten, um daraufhin eine 
rechtsgültige Polizeiverordnung erlassen 
zu können. Wir geben nachstehend den 
Wortlaut des Urteils des Kammergerichts 
wieder, das uns vom Rechtsanwalt 
Dr. Paetzold in liebenswürdiger Weise 
zum Abdruck überlassen worden ist. 


Gründe. 

Die für den Stadtkreis Berlin erlassene 
Pellzelverordnung, betreffend die Einschränkung 
des Kinderbesuchs in .Kinematograpbentheatern, 
vdm g). jnii .1910 (Amtsbl. Potsdam S. 375) 
bdstlmmt: 

§ 1. Kinder unter 14 Jahren dürfen 
während der öffentlichen Vorführungen in 
den Kinematographen - Theatern nach 9 Uhr 
abrnds, auch wenn sie In Begleitung Er¬ 
wachsener sind, nicht geduldet werden. 

§ 2. Uebertretungen der vorstehenden 
Bestimmung werden, sofern nicht durch ander¬ 
weite Vorschriften eine höhere Strafe ange¬ 
droht ist, mit Geldstrafe bis zu 30,- Mark 
. , oder Im Unvermögensfalle mit verhältnls- 
% mäßiger Haft bestraft 

Der Angeklagte ist von dem Schöffengericht 
Wegen uebeitretung der Polizeiverordnung ln 
2 Fällen verurteilt; die Strafkammer hat seine 
Berufung verworfen. 

Die Revision konnte keinen Erfolg haben. 

Der Senat hat zwecks Feststellung der für 
den Erlaß der erwähnten Pollzelverordnung 
entscheidenden Gründe den Polizeipräsidenten 
Zn Berlin um Einsendung der Materialien zu 
|kt Verordnung ersucht Daraufhin ist eine 


Abschrift des an den Magistrat der Stadt Berlin 
gerichteten Schreibens vom 2. Juli 1910 ein¬ 
gegangen, in Welchem der Polizeipräsident unter 
Angabe des Zwecks der Verordnung um die nach 
§ 143 Abs- 1. L. V. G. erforderliche Zustimmung 
zu der Vorschrift ersuchte. Nach diesem 
Schreiben bezweckt die Verordnung den Schutz 
der Kinder unter 14 Jahren gegen solche Ge¬ 
fahren, die ihnen bei dem Besuch der Kine¬ 
matographentheater durch die Vorführung von 
auf das Kindergemüt verrohend und aufregend 
wirkenden Bildern drohen. Der Polizeipräsident 
war bei dem Erlaß der Verordnung davon aus- 
gegängen, daß den erwähnten Gefahren selbst 
bei der umfassendsten Kontrolle auf dem bisher 
beschrittenen Wege nicht genügend begegnet 
werden könnte. Auf Grund der Polizei Verord¬ 
nung, betreffend Kinematographen-Zensur. vom 
20. Mal 1908 wurde bis dahin die Vorführung 
besonders schauerlicher, aufregender und frivoler 
Bilder ln der Gegenwart von Kindern unter 
14 Jahren nicht gestattet. Dieses Verbot wurde 
von den Gewerbetreibenden im Allgemeinen für 
die Tagesstunden beachtet, dagegen nicht in 
den späteren Abendstunden, da dann die Be¬ 
sucher der Theater gerade die für Kinder un¬ 
geeigneten Vorführungen zu verlangen pflegten. 
Das Verlangen konnten die Besitzer der Kine- 
matographentheater bei den großstädtischen 
Verhältnissen nicht unbeachtet lassen, da sie 
sonst ln ihrem Gewerbe erheblich benachteiligt 
worden wären. Der Polizeipräsident befürchtete 
daher, daß das Geschäftsinteresse die betreffen¬ 
den Gewerbetreibenden dazu bestimmen könnte, 
gegen das Verbot der Vorführung bestimmter 
Bilder vor Kindern zu handeln, und daß die 
Durchführung des Verbots selbst bei der 
strengsten Bestrafung nicht möglich sein würde. 
Daher hat ex, und zwar auf fiep wiederholt 
ausgesprochenen Wunsch solcher Theater¬ 
besitzer, welche den Anordnungen der Polizei¬ 
behörde gern nachkommen mochten und selbst 
bemüht waren, die der Kinematographie an¬ 
haftenden Schäden nach Möglichkeit zu besei¬ 
tigen, den Beschluß gefaßt, den Besuch der 
Kinematographentheater durch Kinder von einer 
bestimmten Abendstunde an gänzlich zu - unter¬ 
sagen. Aus dieser Entstehungsgeschichte der 
Verordnung erhellt, daß sie die Gesundheit 
jugendlicher Personen gegen die Gefahren 
schützen Will, welche den'Kindern durch das 
Sehen schauerlicher, das welche Klndergemüt 
beunruhigender und erregender Bilder ln 
körperlicher und geistiger Beziehung drohen, 
Diese Gefahren sind naheliegende, die Wahr¬ 
scheinlichkeit einer Schädigung der Gesundheit 
Ist lm Hinblick auf die Verhältnisse der Milli¬ 
onenstadt Berlin nicht zu bestreiten. Die Ver¬ 
ordnung findet daher ihre gesetzliche Qrnndlage 
lm § 6 Buchst f -und 1 des Polizeiverwaltungs¬ 


gesetzes vom 11- März 1850 und im § 10 II 17 
A. L. R. Die Ansicht des Verteidigers des An- 

K n in der Verhandlung vor dem Senat, 
dem Schreiben des Polizeipräsidenten 
als Hauptzweck der Verordnung die Erleich¬ 
terung der polizeilichen Kontrollezn entnehmen sei, 
erscheint unzutreffend. Der Polizeipräsident wai 
im Gegenteil der Ueberzeugung, daß selbst die 
schärfste Kontrolle der Theaterbesitzer nichl 
dazu führen würde, die Vorführung ungeeigneter 
Bilder vor Kindern zu verhindern, daß aber 
das Verbot der neuen Polizeiverordnung mil 
Leichtigkeit zur Erreichung des beabsichtigten 
Zweckes dienen könnte, da es mit den Ge¬ 
schäftsinteressen der Kinematographentheater-- 
Besitzer im Einklänge stehe. Die Festsetzung 
der Abendstunde von 9 Uhr Ist nicht in der 
Erwägung erfolgt, daß dann das Ruhebedürfnis 
der Kinder eintrete und diese der Nachtruhe 
nicht entzogen werden dürften, sondern unter 
Berücksichtigung der. Berliner Verhältnisse, wo¬ 
nach sich mit dieser Abendstunde der größte 
Teil der Besucher einzufinden pflege, der nach 
schärferer geistiger Kost Verlangen trägt, als 
sie für das Klndergemüt zuträglich erscheint 
Der Umstand, daß Kinder in den Kinemato- 
graphentheatem nach 9 Uhr abends selbst nicht 
in Begleitung Ihrer Eltern zugelassen werden, 
welche doch zu beurteilen in der Lage wären, 
ob bestimmte Bilder für die Gesundheit Ihrer 
Kinder zuträglich sind oder nicht, findet durch 
das Schreiben des Polizeipräsidenten ebenfalls 
hinreichende Erklärung. In Berlin hat die Er¬ 
fahrung bei den sogenannten Kindervorstellungen 
in den Zirkussen an den Sonntag-Nachmittagen 
gelehrt, daß eine Vorschrift, die den Kindern 
den Besuch der Kinematographen-Theater auch 
in den späten Abendstunden gestattet, falls nie 
in Begleitung Erwachsener sind, den Zweck 
der Polizeiverordnung vereiteln würde. Denn 
eine solche Vorschrift würde die Kinder ver¬ 
leiten, sich an ihnen gänzlich fremde Erwachsene 
heranzudrängen, um durch ihre Vermittlung » 
das Theater hineinzugelangen, wodurch nocn 
das verwerfliche Treiben der sogenannten 
Kinderfreunde gefördert werden könnte. 

Hiernach bestehen gegen die Rechtsgültig’ 
kelt der Polizelverordnang keine Bedenken- 
Ihre Anwendung gegen den Angeklagten »» 
eine Verletzung materieller Rechtsnormen n ca 
erkennen. Die Ausführungen des Revdeint” 
hiergegen sind tatsächlicher Natur und könn* 1 
in dieser Instanz nicht beachtet werden. _ 
Die Kostenentscheidung folgt aus § 

Str. Pr. Ordg. 

gez. Koffka, Dr. Kronecker, Wachtel 
Kleine, Rasch. 





No. 25 


Mit dieser Entscheidung dürfte noch 
nicht das letzte Wort über die Polizei- 
Verordnung gesprochen sein. Wir glauben 
sogar, daß jetzt die Diskussion über die 
für die Kinematographen - Branche so 
wichtige Verordnung erst recht beginnen 
wird. Es sind so viele Rechtsfragen, zu 
denen das Kammergericht in obigem 
Urteil keine Stellung genommen, so daß 
wir wohl sehr bald eine neue Auflage eines 
Kinderverbots-Prozesses erleben werden. 

Auf eine Feststellung aus dem Urteil 
mochten wir heute schon besonders hin- 
weisen. Das Polizei - Präsidium hat in 
der Auskunft an das Kammergericht 
mitgeteilt, daß die Verordnung auf 
wiederholt ausgesprochenen 
Wunsch der Theaterbesitzer 


L - B ■ B 


hin erlassen worden ist. Wir mochten 
gern den Theaterbesitzer kennen lernen, 
der die Anregung zu solcher tief in das 
Erwerbsleben der Branche einschneidenden 
Polizeiverordnung gegeben hat. Der Ver¬ 
ein der Kinematographen-Theaterbesitzer 
Groß-Berlins hat zur Zeit des Erlasses 
dieser Polizeiverordnung noch nicht be¬ 
standen, hat aber stets und ständig 
gegen die Verordnung Stellung 
genommen. Von dieser Seite kommt dem 
Polizeipräsidium die Anregung also nicht. 
Wir wissen aber schon seit langer Zeit, 
wo der „Kinofachmann 11 steckt, der viel¬ 
leicht noch nie einen Film in der Hand 
gehabt hat, der die Branche mit obiger 
Anregung und dadurch mit der Polizei¬ 
verordnung beglückt hat. 


Seite 9 


Einen Auftrag seitens der beteiligten 
Fachkreise hat der „Kinofachmann* nicht 
gehabt, sondern aus eigner Initiative ge¬ 
handelt, um sich da oben mit Nimbus 
zu umgeben. Die Absichten dieses Kino¬ 
beglückers sind zwar in Bezug auf seine 
Ziele nicht in Erfüllung gegangen, die 
Branche aber kann sich jetzt mit der 
famosen Polizei-Verordnung herutn- 
schlagen. Denn es ist leichter eine 
Polizeiverordnung zu bekommen, als diese 
wieder los zu werden 1 Trotzdem sollten 
die beteiligten Kreise es sich nicht ver¬ 
drießen lassen und konsequent weiter 
versuchen, das Bollwerk zu Fall zu 
bringen. 


□ 


Behördliches. 


□ 


Verschärfte polizeiliche Aufsicht 
der Berliner Klno-Theeter. 

Nachdem kürzlich ein Kino-Theater 
aufgehoben worden ist, in dem Nacht¬ 
vorstellungen für Herren arrangiert worden 
waren, schenkt die Polizei den Kinos 
erhöhte Aufmerksamkeit. Dazu kommt, 
daß die polizeiliche Vorschrift, Kinder 
unter 14 Jahren nach 9 Uhr abends in 
den Kinotheatern nicht mehr zu dulden, 
vielfach außer acht bleibt. Dagegen ist 
ermittelt worden, daß polizeilich nicht 
konzessionierte Films garnicht mehr zur 
Vorführung gelangen. Mit der Beauf¬ 
sichtigung der Kinematographentheater 
sind Krimminalbeamte betraut, welche 
genaue Kenntnis der für diese Theater 
bestimmten Polizeivorschriften haben. 
Eine ganze Anzahl von Besitzern mußte 
wegen Uebertretung der polizeilichen Vor¬ 
schriften bereits verwarnt oder in Geld¬ 
strafe genommen werden. 


Schramberg bei Stuttgart. 

Unter dem Druck der öffentlichen 
Meinung hat der Unternehmer, der hier 
JJ r der Realschule ein Kinematographen¬ 
theater erbauen und betreiben wollte, 
Ku Gesuch bei der Stadtverwaltung 
zurückgezogen. Die Zurücknahme wurde 
dem Gesuchsteller u. a. damit be¬ 
kundet, daß eine zu weit gehende Zensur 
Ik? , 8ie von den Kollegien verlangt war) 
P in der Ausübung seines Geschäfts 
Jüühränkte und dadurch eine Vermin- 
des Verdienstes herbeifOhren 


Um*!** Falnd« M dar Arbeit. 
nn#i Mit den Auswüchsen der 
fjjhematographen und den Mitteln, 
juun zu steuern, befaßte sich eine unter 
i»Aj;£? itz des Herrn Amtmann Winter 
ABtshause tagende Versammlung. Es 


wurde beschlossen, dem Amtmann etwa 
30 Bürger zur Verfügung zu stellen, 
welche ihm in der Ueberwachung der 
Kinematographen zur Seite stehen sollen. 

Neue baupolizeiliche Vorachrlften 
für Berliner Klnematographen- 
Theater. 

Die Vorschriften für Kinematogra- 
phen-Theater in Berlin sollen, wie wir 
der „Bauwelt* entnehmen, eine Neu¬ 
bearbeitung und Erweiterung erfahren, 
über welche augenblicklich nodi Ver¬ 
handlungen zwischen den hauptsächlich 
interessierten Behörden, der Feuerwehr 
und der Theater-Abteilung des Polizei- 
Präsidiums schweben. Zurzeit gilt für 
Berlin noch die Polizeiverordnung vom 
30. September 1907, durch welche diese 
wichtige Materie zum ersten Male ge¬ 
regelt wurde. Die genannte Verordnung 
zielte in erster Linie darauf hin, die 
Gefahr tunlichst abzuschwächen, welche 
sich aus der ganzen Verbindung der 
hochentzündlichen Celluloid-Films mit 
dem Projektionsapparat, dessen Licht¬ 
quelle eine intensive Hitze entwickelt, 
ergibt. Ihre Vorschriften betreffen da¬ 
her im wesentlichen die technische Aus¬ 
gestaltung der Beleuditungsvorrichtun- 
gen, des Lampenkastens, die Sicherung 
der Eilms vor der Entflammung und 
dem Uebergreifen der Flamme auf den 
ganzen Filmstreifen, die Aufbewahrung 
in Feuerschutztrommeln und Metallkästen 
usw. Die Anlage des Apparateraumes 
und des Zuschauerraumes wird dagegen 
nur flüchtig gestreift. Mit dem raschen 
Anwachsen vier Zahl der „Kientöppe" 
haben sich seit dem Erlaß der ersten 
Polizeiverordnung zahlreiche Mängel 
und Mißtt&nde herausjgestellt, denen 
die neue Verordnung abhelfen soll. 
Diese liegt augenblicklich im Wortlaut 
noch nicht vor, da sie, wie gesagt, über 
das Stadium der Vorberatungen noch 
nicht herausgekommen ist. Doch wird 
sie, wie wir erfahren, neben einer 
Erweiterung und Präzisierung' der tech- 


über die bauliche Einrichtung enthalten, 
die übrigens teilweise schon jetzt bei 
der Neu-Einrichtung von Kinematogra- 
phentheatem von der Behörde gestellt 
werden. Wir bringen nachfolgend eine 
Zusammenstellung der wichtigsten dieser 
neuen Bestimmungen. Sie beziehen 
sich zum erheblichen Teil auf die Ver¬ 
besserung der bisher sehr im argen 
liegenden Vorführungsräume. Von 
diesen wird in der neuen Verordnung 
folgendes verlangt werden: 

1. Der Vorführungsraum muß min¬ 
destens 4 qm Grundfläche und 10 cbm 
Luftraum erhalten, seine lichte Höhe 
muß im Durchschnitt 2,80 m betragen. 

2. Der Vorführungsraum muß von 
dem Zuschauerraum und dessen Zu¬ 
gängen durch feuerfeste Wände und 
Decken völlig abgetrennt sein. (Projek¬ 
tions- und Schauöffnungen sind selbst¬ 
verständlich zulässig, dagegen keine 
Türen, so daß der Vorführungsraum 
nicht vom Zuschauerraum aus betreten 
werden kann.) Ein unmittelbar ins 
Freie führender Rückzugsweg für den 
Vorführer ist vorzusehen. 

3. Die Türen zum Vorführungsraum 
müssen feuersicher sein, selbsttätig zu- 
fallen und sich nach außen öffnen. 

4. Die Projektions- und Schauöff¬ 
nungen müssen möglichst klein sein und 
sind mit 5 mm starkem Glase in Zement¬ 
putz oder Eisenrahmen zu schließen. 

5. Im Vorführungsraum ist eine 
Saugentlüftungsanlage anzubringen. 

Auf die Verbesserung der Zuschauer- 
räume beziehen sich die nachfolgenden 
Vorsduriften: 

6. Zur Bekleidung der Wände dürfen 
nur schwer entflammbare ’(d. h. imprä¬ 
gnierte) Stoffe Verwendung Enden. Sie 
müssen mit den Wänden fest verbunden 
sein. (Um das Verlegen von Leitungen 
in den Hohlraum zwischen Wand und 
Wandbekleidung zu verhindern.) Decken¬ 
bekleidungen aus Stoff sind verboten. 

7. Die Einschaltung der Beleuchtung 
des ^uschaueiteumes muß nicht nur, 



Seite 10 


L ■ B • B 


No. 26 


wie bisher, vom Vorführungsraum, 
sondern von einer geeigneten Stelle im 
Zuschauerraum selbst erfolgen können. 

8. Die Türen des Zuschauerraumes 
müssen nach außen aufschlagen und 
mit einem Baskül-Verschluß, wie er 
schon bei den Türen von Theatern und 
Versammlungsräumen gefordert wird, 
versehen sein. 

Im übrigen sei noch bemerkt, daß 
bezüglich der Ausgänge, Gangbreiten 
usw. auch der neue Entwurf für Kine- 
matographen-Theater, die nicht mehr 
als 200 Personen fassen, eine gewisse 
Freiheit läßt, sobald keine wichtigen 
teuer- und sicherheitspolizeilichen Inte¬ 
ressen verletzt werden. Bei solchen 
über 200 Personen treten jedoch die 
sehr viel schärferen und präziseren 
Vorschriften der Polizeiverordnung vom 
2. Mai 1909 für Theater- und Ver¬ 
sammlungsräume in Kraft. 



Dor Kino Im Dienste der Wohlfahrts- 
Einrichtungen. 

„Mütter, verzaget nicht! 0 — 
Unter diesem Titel bringt das „Berliner 
Tageblatt 0 die Kritik einer Veranstaltung 
ln Berlin, die auch für uns von großem 


Interesse ist. — Wir drucken den Artikel 
vollinhaltlich ab. 

Der große Saal der „Kammersäle 0 
in der Teltower Straße ist überfüllt. An 
der einen Sch mal wand ist die große 
weiße Leinwand, die allerlei Projektions- 
wunder verspricht. Ein neuer „Kino 0 ? 
Wir haben ihrer genug. Nein, etwas, 
was mit dem „Kino 0 die Technik gemein 
hat, und was man doch „Edel-Kino 0 
nennen möchte. Wir sehen die Zauber¬ 
kunst des Kinematographen, der so oft 
zu Tand und Schlimmerem mißbraucht 
wird, im Dienste der Charitas und der 
Aufklärung, und wir finden, daß sie 
durch diesen Zweck nun erst wirklich 
zur Kunst erhöht wird. 

Diese Veranstaltung, der man in 
Berlin und draußen im Lande recht viele 
Wiederholungen wünschen möchte, geht 
als ein Alarm- und Propagandaruf dem 
„Hilfstag für Muiter und Kind in Groß- 
Berlin 0 voraus, der am 24. und am 25. 
Juni stattfindet. Man zeigt uns in einer 
einstündigen Vorführung eine „Wande¬ 
rung durch die Berliner Fürsorge 0 , und 
alle Raffinements der Kinotechnik dienen 
dazu, in den Rahmen einer kräftigen, 
zweckgemäß sogar sehr kräftigen Hand¬ 
lung die Bilder dunkler Not zu spannen 
und die Bilder erwachender Hoffnung 
und wiedergewonnener heller Lebens¬ 
freude. 

Mit .dem Auftakt „Mütter, verzaget 
nicht! 0 beginnt das Spiel. Wir sehen 


die Frau des Säufers, die die Faust des 
verwahrlosten Mannes spürt und ihr 
Heim vor dem Gerichtsvollzieher ver¬ 
lassen muß. Zwei Kinder nimmt sie mit 
heraus, ein Mädchen von fünf Jahren 
und einen Säugling. Das Wasser unter 
der Brücke lockt zu einem letzten un¬ 
seligen Schritt Der Schutzmann rettet 
sie; er weiß, wo solcher Kummer ge¬ 
lindert werden kann. Er führt die Frau 
zur Fürsorge, und diese läßt ihre Institu¬ 
tionen Zusammenwirken, um eine ganze 
Familie zu retten. Der Säugling wird im 
Säuglingsasyl gehegt und gepflegt. Man 
darf ruhig sagen: wir sehen im 
Lauf der Bilder, wie er in der Sauberkeit 
und Systematik der Anstalt gedeiht. Das 
größere Kind blüht auf in Kinderhort 
und Waldschule. Die Mutter erhält 
Arbeit; auch von ihrer Stirn schwinden 
die Kummerfalten. Dar Vater kommt in 
die Trinkerheilstätte. In der gebotenen 
Zusammengedrängtheit erblicken wir die 
einzelnen Stadien seiner seelischen und 
körperlichen Ermunterung. Nach einer 
sehr geschickt vorbereiteten Schlu߬ 
steigerung offenbart sich das wieder¬ 
erreichte Familienglück, und wir fahren 
uns ein bißchen verlegen im Augenwinkel 
herum, brauchen uns dieser Träne aber 
diesmal nicht zu schämen, weil sie nicht 
nur den eindringlichen Bildern gilt, 
sondern schließlich auch der ethischen 
Idee, die ihnen zugrunde liegt. Und wir 
scheiden doch wieder froh, weil hundert 


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Hoffnungen rege werden, daß der kine- 
matographische Apparat, wenn er in die 
rechten Hände gelegt wird, Segen und 
Licht verbreiten kann. 

Herr Professor Lennhof, der sich mit 
einigen anderen Herren und Damen um 
diese VorfDhrung sehr verdient gemacht 
hat, hatte Grund genug, Herrn Meßter 
für die Aufnahmen zu danken. Beson¬ 
ders die Bilder, die in geschlossenen 
Rftumen spielen, sind vollkommenes 
Leben, und die Darsteller, nicht zuletzt 
das Mädelchen, das das ältere Kind 
spielte, waren von der Idee, um die es 
sich handelt?, bei den Aufnahmen ganz 
erfollt. So nahm man auch die ange¬ 
nehme Gewißheit mit nach Hause, daß 
unsere deutsche Filmfabrikation sich 
nicht mehr lange vor der ausländischen 
wird fürchten müssen. 

Klnotheater In Neuhaldensleben. 

Neuhaldensleben besitzt in dem Ton¬ 
bildtheater „Fürst Bismarck" ein Eta¬ 
blissement, dessen rühriger Inhaber, G. 
Fehse, stets bestrebt ist, das Neueste 
und Beste in vorzüglicher Aufmachung 
zu bieten. — Was dem Theater in der 

{ etzt begonnenen Sommerspielzeit einen 
>esonderen Reiz und besondere Annehm¬ 
lichkeit verleiht, ist die Einrichtung zur 
Vorführung im Freien. — Ein schöner 
großer Garten bietet unter dichtbelaubten 
schattigen Bäumen einen prächtigen an¬ 
genehmen Aufenthalt mit dem Ausblick 
auf eine geschmackvoll mit Blattpflanzen 
dekorierte Bühne, deren sich öffnender 
Vorhang den weiß strahlenden Auffang¬ 
schirm für kinematographische Vor¬ 
führungen von jedem Platze aus voll¬ 
kommen übersehen läßt Die im vollen 
Laubschmuck prangenden Bäume geben 
bei eintretender Dunkelheit genügend 
Schatten, um die Bilder in voller Klarheit, 
Schärfe und Deutlichkeit erscheinen zu 
lassen. Gern benutzt das Publikum die 
Gelegenheit, die schönen Sommerabende 
anstatt im Saal im schönen Garten in 
frischer Luft beim Kunstgenuß zuzubringen, 
denn auch die Auswahl des wöchentlich 
wechselnden Programms ist stets eine 
vorzügliche. — Reizvolle Naturaufnahmen, 
lustige Humoresken, melodische Ton¬ 
bilder und Dramen aus dem Gebiete 
der Geschichte, des täglichen Lebens — 
oft von inniger Tiefe des Inhalts und 
erschütternder Tragik dem Verständnis 
näher gebracht durch formvollendete, 
dabei allgemein verständliche Rezitation 
während die Zwischenpausen durch an¬ 
sprechende Musikvorträge, der städtischen 
Kapelle, eines großen mit prächtiger 
Tonfülle ausgestatteten Grammophons, 
Klavier und Harmonium ausgefüllt werden. 
Dies alles in Verbindung mit dem Auf¬ 
enthalt im Freien an schönen Sommer* 
abenden, läßt die Gartenbühne des Ton- 
bUdtheaters „Fürst Bismarck" zu Neu- 
hüdensleben als einzigartige zu zahl- 


Unterhaltungs- und Vergnügungsstätte 
erscheinen. 

Feuer, 

In dem Operationsraum des Sala¬ 
mander - Kinematographen in Velbert 
brach Feuer aus. Der Brand war da¬ 
durch entstanden, daß beim Auswechseln 
der Kohlenstifte der Lampe im Apparat 
ein noch glühender Stift in die Filmkiste 
fiel, worauf die Films Feuer fingen. Der 
Raum brannte vollständig aus. Durch 
die feuersichere Absperrung wurde ein 
Uebergreifen des Feuers auf den Zu¬ 
schauerraum vermieden. Der Schaden 
ist sehr erheblich. 


A 

Neu-Eröffnungen 

A 

V 

und Eintragungen. 

V 


Bremen wird wieder um ein großes 
Lichtspiel-Theater bereichert. Es hat 
sich hier eine G. m. b. H. mit einem 
Stamm-Kapital von M. 85000,— unter 
Führung des . Herrn E. Zindler, Besitzer 
vom Kaiser-Theater, Sögestr. 46, gebildet, 
welche zum September in der Obern- 
straße, der Hauptgeschäftsstraße Bremens, 
ein modernes, ca. 1000 Personen fassen¬ 
des, mit allen neuesten Mitteln der 
Technik und großstädtischem Komfort 
ausgestattetes Theater eröffnen wird. 
Das Renomä des Kaiser-Theaters bürgt, 
für eine großzügige, tadellose Sache und 
dürfte der Kinematographie wieder neue 
Freunde zuführen. 

Burg b. M. Herr Otto Wohl¬ 
fahrt hat am 3. Juni in einem Neubau 
unter dem Namen „Lichtspiele" ein neues 
Kinematographen-Theater eröffnet. 

Hamburg-Neustadt. J. Reimers, 
Millerntorplatz, projektiert hier den Bau 
eines Kinematographentheaters. 

Königsberg I. Pr. Im Hause Stein¬ 
damm 128-129, gegenüber dem Hotel 
„Berliner Hof", welches Herr Otto Lünser, 
Inhaber des größten Antiquitäten - Ge¬ 
schäfts des Ostens, käuflich erworben 
und vollständig hat umbauen lassen, wird 
in den unteren Räumen in den ersten 
Tagen des Juli ein hochelegantes Kino- 
Etablissement eröffnet, unter dem Namen 
„Scala - Theater." Das Theater 
faßt ca. 300 Personen. Herrn Lünser ist 
es gelungen für die geschäftliche Leitung. 
Herrn Direktor Ernesto Meyer, Inhaber 
der bekannten Konzert- und Künstler- 
Agentur zu gewinnen. Ausführlicher Be¬ 
richt folgt in den nächsten Nummern. 

Malz. Die Räume der Restauration 
„Zum Landsknecht" in der St. Georgs¬ 
brückenstraße werden für eine Kinemato- 
graphen-Unternehmung umgebaut. 

Nauanahr (Rhld.). Hier wurde ein 
neues Lichtspielhaus Poststr. 8 eröffnet. 

Nau-Ulm. In der letzten Magistrats¬ 
sitzung ist für den Betrieb eines Kine- 
mäto 0 [apheb-Theaters im Saal des „Augs¬ 


No. 25 


burger Hofes" dem Gesuchsteller Mecha¬ 
niker Wilhelm Weigle die Erlaubnis erteilt 
worden. 

Rlxdorf b. Berlin. O. Zahn, Her- 
mannstr. 32, eröffnet 1 . Oktober einen 
Kinematographen, Hermannstr. 35. 

Rybnlk (Schiet.) Herr Brylla hat 
hier ein Kino errichtet. 

Schrambarg bal Stuttgart. Das 
Bürgerschafts-Kollegium hat die Geneh¬ 
migung zur Etablierung eines Kinemato- 
graphen-Tneaters gegenüber der Real¬ 
schule erteilt. 

Schwalnfurt. An Stelle des aus¬ 
geschiedenen Teilhabers des Kino-Salons 
Lagerhalter Zirkelbach ist Kaufmann H. 
Strelow als Teilhaber eingetreten. Die 
Konzession wird auf ihn übertragen. 

Stralsund. Das Metropol-Theater 
ist durch Kauf in den Besitz einer Aktien- 
Gesellschaft in Markneukirchen i. Sa. 
übergegangen, die bis jetzt schon 15 
Lichtschaubühnen angekauft hat. Das 
Theater wird vollständig umgebaut werden. 
Neben einer Wandelhalle soll es auch 
auf einer erhöhten Terasse Logenplätze 
erhalten. Nach dieser Umwandlung wird 
das Kinematographen-Theater eins der 


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No. 25 


elegantesten Kinos der Jetztzeit weiden. 
Der bisherige Besitzer, Herr Böhin, ver¬ 
bleibt weiterhin als Leiter des Theaters. 

Wanna (Westf.) ln der »Flora", 
W. Marzina, hier, wurde das Lichtspiel- 
Haus eröffnet. 

Worms. Im Colosseum ist ein 
Lichtspiel-Theater eröffnet worden. 

Steglitz b. Berlin. Arthur Oppen¬ 
heim, Schloßstr. 92, eröffnet 1. Oktober 
ein Kinematographen - Theater hier, Al- 
brechtstraße 90. 



Herr Hane Koeloweky in Qlelwltz 

hat daselbst eine Vermlttlungs - Centrale 
für Schlager- und Monopollilms errichtet, 
die insbesondere die Theater in Mittel¬ 
und Oberschlesien bedienen soll. 

AM.-Qes. für Kinematographie und 
Filmverleih StrsBburg I. E. 

In der am 13. Juni stattgehabten ersten 
ordentlichen Generalversammlung der Ge¬ 
sellschaft wurde die Bilanz für 1910/11, 
sowie Gewinn- und Verlustkonto nebst 
den Qbrigen Anträgen einstimmig ge¬ 
nehmigt und die Dividende auf 15 Proz. 
festgesetzt. 

Neyes Filmverleih - Institut. 

Unter der Firma „Lichtstrahl* G.m.b.H. 
hat sich in der Ritterstraße 23 ein neues 
Verleihinstitut gegründet. Geschäftsführer 
ist Herr Karl Rüdiger, der schon seit 
vielen Jahren in engstem Connex mit 
der Branche steht. Die Firma hat die 
Allein-Vertretung des Monopol-Kunstfilms 
„Das Modell" übernommen, welcher von 
dem Tonhallen-Theater G. m. b. H. in 
Bochum herausgegeben wird. Der Bezug 
dieses Schlagers für Berlin, Brandenburg, 
Schlesien, Posen, Ost- und Westpreußen, 
Pommern und Holstein ist nur durch 
obige Firma möglich. 




Mtsstsrs Projektion 6. m. b. H. 
Berlin SW. 46, Frledrlchstrasse 16. 


Unter dem Titel „Die Traaßdle eines Ver¬ 
räter«" (194 m) erscheint am S. JoU ein erst¬ 
klassiges Drama. Die Gattin eines rassischen 
Oberst hat ein Verhältnis mit dem französischen 
Gesandten. Der Oberst erfährt von der Un¬ 
treue seiner Gattin nnd erlangt von dem Ge¬ 
sandten einige Gehelmakten. Nach längerer 
Zeit begibt sich der Oberst zu dem Botschafter, 
^ ndem Verrat des Gesandten bi 


Kenntnis zn setzen nnd sich so an dem Ver¬ 
führer seiner Frau zn rächen. Bevor der Ge¬ 
sandte von dem Polizeipräfekten gefangen ge¬ 
nommen werden soll, hat er seinem Leben ein 
Ende gesetzt. — Am 15. Juli erscheinen zwei 
Novitäten. Ein Bild ans dem Leben bringt uns 
„Perlen bedeuten Tränen" (302 m). Von ihrer 
Hochzeitsreise kommt ein Offizier mit seiner 
Jungen Frau glückstrahlend zurück und finden 
ein Geschenk von seiner Mutter vor, bestehend 
aus einem Perlenkollier. Nach einem Jahr der 
Ehe finden wir den Offizier im Club, während 
seine Frau zu Hause bleibt Er spielt und 
verliert, fällt den Wucherern in die Hände und 
läßt sich in eine Liebschaft mit einer Lebedame 
ein. Inzwischen präsentiert der Wucherer der 
Frau den Schuldschein. Um den Gatten vor 
dem Ruin zu bewahren verkauft die junge Frau 
das Perlenkpllier und löst den Schein ein. Der 
Offizier hat im Club gewonnen und will seiner 
Angebeteten ein Perlenhalsband kaufen. Zu¬ 
fällig kommt er zu dem Juwelier, der das 
Kollier seiner Frau erworben hat Er erkennt 
dasselbe wieder, kauft es und kehrt zu seiner 
Frau zurück. Hier erfährt er den Grand des 
Verkaufes und schwört fortan ein besserer 
Ehemann zu sein. — ln „Bobby als Jongleur" 
(100 m) wird uns ein humorvolles Bild geboten, 
ln welchem Bobby als Jongleur Fiasco macht 
und bei seinen Künsten Teller und Tassen 
zerschlägt um schließlich selbst an die Luft 
gesetzt zu werden. - 

PathA Frßres, Berlin W 6. 
Frledrichstr. 191. 

Eine wissenschaftliche Aufnahme von be¬ 
sonderer Bedeutung enthält das Programm vom 
ß. Juli ln dem Film „Der Lehensgang der 
Pflanzen". Die Entwickelung der Pflanzen ist 
hier in Vsoo der natürlichen Zeit wiedergegeben. 
- Ebenso interessant ist die Industrie-Auf¬ 
nahme „Eine Kohlenbrennerei In der Bretagne". 
In malerischen Bildern ziehen hier die einzelnen 
Phasen der Holzkohlenfabrikation an uns vor¬ 
über und geben uns einen belehrenden Einblick 
in diese Produktion der Bretagne. - Ein ganz 
besonders sportliches Interesse hat 
die Naturaufnahme „Sport In Indochina". Das 
kolorierte Bild zeigt uns eine exotische 
Ruderregatta, einen Schwimmerwettbewerb, einen 
Ringkampf erwachsener Indochlneser und den 
amüsanten Ringkampf zwischen Zwergen. - 
Zwei weitere kolorierte Aufnahmen sind 
ebenso interessant. In dem Film „Radgrone" 
wird ein Inhaltsreiches historisches Drama re¬ 
konstruiert, während das Drama „Die Tochter 
des Ansiedlers" im wilden Westen spielt und 
einen eigenartigen Reiz durch die exotische 
Umgebung gewinnt — Noch ein weiteres dra¬ 
matisches Bild bringt das Programm ln dem 
Film „Das Ende des Spielers", der uns den 
Lebensgaog und das tragische Ende eines dem 
Spiel ergebenen Mannes schildert — Von den 
humoristischen Films sind zu erwähnen: „Ein 
gut bewachtes Haus" — „LottcheoJst ein Tauge¬ 
nichts" — „Kühnheit slegtl" — „Moritz In Be¬ 
drängnis" — „Ein fanatischer Drossour". — In 
Serie Szenen verschiedenen Inhalts tritt 
zunächst der Film „Aus Rücksicht auf das Kind" 
stark in den Vordergrund. Ein Roman mit 
lebenswahrer Darstellung und glänzender In¬ 
szenierung. — Im Jacobs Stiefel" bringt das 
Programm endlich ein Sujet aus dem bulgarischen 
Volksleben, welches eines humorvollen Ein¬ 
schlags nicht entbehrt. 

Max Oppanhelmar, Btrlln SW. 66» 
Frledrichstr. 36. 

In voriger Nummer unserer Zeitschrift be¬ 
richteten wir von einer Neuheit auf Idnemato- 
graphischem Gebiete, die ln dem Film „Die 
Puppoufee" zur Durchführung gelangt ist * Die 
Darsteller dieses Fihns mit Ausnahme der An* 
fang«- nnd Schlußscene «Ind Puppen. Die 
Herätetlnng dieses Fihns war daher sehr ihühe- 


voil. Wir sehen zwei Kinder bei eitrigem Spiel 
ln der Kinderstube; nach Kinderart folgt den 
Spiel der Streit und das Kindermädchen ver¬ 
hängt über die Störenfriede die verdiente Strafe: 
Sie müssen ins Bett. Still und ruhig wirds in 
der Kinderstube. Zinnsoldaten, Puppe und 
Baukasten liegen in buntem Durcheinander auf 
dem Boden verstreut. Als die Kukucksuhr an 
der Wand die Mitternachtsstunde verkündet; 
da beginnt es sich in der Spielstube zu regen. 
Die Zinnsoldaten beginnen zu leben; ein regel¬ 
rechtes Bombardement setzt ein. Mit den 
großen Fernglas verfolgen einige Offiziere den 
Verlauf der Schlacht Da erblicken sie die 
Gestalt eines jungen Mädchens. Es erscheint, 
gefolgt von Ihrem treuen Hunde „Fldo" alsbald 
auf der Szene. Die beiden Offiziere befinden 
sich bald im Streit um die Gunst der holden 
Puppenfee, dem eine Herausforderung zum 
Duell auf dem Fuße folgt Die Duellanten er¬ 
scheinen mit ihren Begleitern und dem Arzt 
auf dem Felde der Ehre und der Zweikampf 
beginnt Aus der Ferne beobachtet sie, um 
derentwillen das Duell zustande kam, die beiden 
Kämpfenden. Schnell eilt sie herbei und wirft 
sich zwischen die zornglühenden Rivalen. Da 
— ach, trifft sie der tötliche Stahl und sie 
sinkt entseelt zu Boden. Aus Gram über den 
Verlust der Herrin legt „Fido" sich verendend 
zu ihren Füßen nieder. Im selben Augenblick 
verkündet die Kukucksuhr an der Wand die 
erste Tagesstunde. Und wieder wird's still und 
ruhig ln der Kinderstube; die Tragödie ist aus. 



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Berlin SW. 48, Frledrichstr. 228. 

Das Juli-Progamm Ist außerordentlich gut 
gelungen und bringt u. a. eine wissen¬ 
schaftliche Aufnahme in dem Film „Fütte¬ 
rung von Riesenschlangen" (120 m). Das Sujet 
erscheint am 15. ‘ n Mts. und zeigt uns, is 
welcher Welse die Fütterung dieser Riesendem 
vor sich geht. Wir sehen ungefähr 15 Kanin¬ 
chen ln dem Käfig und dabei 5 große Schlange« 
Wir können ganz genau wahrnehmeo, wie du 
Schlange ihr Opfer , anschleicht und mit blitz¬ 
artiger Geschwindigkeit dasselbe faßt und er 
würgt. Wir sehen ferner auch das Ver¬ 
schlingen der Nahrung, ein Vorgang, der na* 
gefähr V* bis */« Stunde in Anspruch nlinnn; 
in einer Minute. Eine solche Schlange ist im 
Stande, 4-5 Kaninchen bei einer Mahlzeit zu 
sich zu nehmen. Wir sehen ferner auch dH 
Baden der Schlangen vor der Fütterung. - 
Eine wunderbare Naturaufnähme finde« 
wir ln dem Film „Eine Fahrt mH dem Dampw 
Praia auf der Ostete". Wer jemals Gelegen 
heit gehabt hat, eine Fahrt auf der Ostsee iw 
zumachen, wird gewiß entzückt sein von dm 
landschaftlichen Reizen, die in den einzetoj 
Anlegeorten des Dampfers enthalten «“r 
Unser Bildchen zeigte uns die ganze Etspp 
einer solchen Reise, die sonst 3-4 Stunden» 
Anspruch nimmt in kaum 5 Minuten. Ein “JJ! 
liebes Bild erblicken wir, wenn die Möven (P 
Dampfer bis weit In dns Meer hinein nr 
folgen, um jedes Stückchen Futter, das 
ihnen vom Dampfer ans zuwirft, im Fluge 
erhaschen. Wir sehen dai Ein- und . 
schiffen, die Fahrt mitten auf der Ostsee JJJ 
zum Schluß eine Parade unserer herruco^ 
Schlachtflotte. Es ist eine seiten schöne 
aufnahme. — Zwei Toobllder, die ebenfall« 

15. erscheinen, verdienen das äi elc cum** 
„Holländischer Plschertans" und „Am SWJjJJ 
markt" stellen Tanzezeneu dar, die anbeoue 
mH Interesse von allen Beschauern ^ 
werden dürften. ' * 






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